1.2 Wege zum Medien- und ICT-Konzept - Projektorganisation

Das Gelingen dieses Projektes hängt massgeblich von einer passenden Projektorganisation ab. Zu definieren sind die unterschiedlichen Rollen der Beteiligten, deren Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die Projektabschnitte sowie die Kommunikationskanäle. Der Arbeitsgruppe sollen unbedingt auch Personen angehören, die dem digitalen Wandel kritisch gegenüber stehen.

Textbaustein

Die Schulpflege Musterhausen beauftragte die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» Anfang Juli 20XX mit der Entwicklung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts (siehe Schulpflege-Beschluss vom XX.YY.ZZZZ im Anhang). Die Arbeitsgruppe besteht pro Schuleinheit aus einer Vertretung der Schulpflege, der Schulleitung, zwei Vertretenden der Lehrerteams sowie zwei ICT-Verantwortlichen. Ihre Aufgaben und Pflichten sind im Auftrag der Schulpflege beschrieben (siehe Anhang).

Das vorliegende Medien- und ICT-Konzept wurde zwischen August 20XX und Mai 20XX von der «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» erarbeitet. Die Umsetzung des Konzepts ist in der Entwicklungsplanung (Kap.12) beschrieben.

Vorgehen

Überblick alle Projektphasen

Die Entwicklung und die nachfolgende Umsetzung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts erfolgt in drei Phasen «Definition», «Konzeption» und «Umsetzung». Die Umsetzungsphase wird in Kapitel 12 beschrieben. Die Abbildung unten zeigt einen Überblick über die gesamte Entwicklungs- und Umsetzungszeit in drei Phasen. Diese dauert zwischen 2 1/2 und maximal 5 Jahren und kann in sechs Meilensteine gegliedert werden.

Die Entwicklung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts erfolgt in den ersten zwei Phasen «Definition» und «Konzeption». Gemäss der Abbildung wird das Konzept innerhalb der ersten beiden Phasen von der Arbeitsgruppe im Verlauf von 5 bis 12 Monaten erarbeitet.

1. Entwicklungsphase «Definition»

In dieser Phase erfolgt die Information der verschiedenen «Stakeholder» über das Ansinnen, ein lokales Medien- und ICT-Konzept zu entwickeln oder das bestehende Konzept zu aktualisieren. Der Ablauf der nachfolgenden Konzeptionsphase wird geplant und es werden die dazu notwendigen Ressourcen (Finanziell und Personell) bereitgestellt. Weiter werden die Steuergruppe und die Arbeitsgruppe besetzt (Gremien siehe unten).

  • Meilenstein 1 (M1):
    Mit der Verabschiedung des Projektauftrags durch die Schulbehörde ist der Meilenstein 1 erfüllt und die Inhalte des Kapitels 1 des Konzepts sind erarbeitet. Für diese Phase sind 2 bis 3 Monate einzusetzen.

 

2. Entwicklungsphase «Konzeption»

In dieser Phase erfolgt die schrittweise Erarbeitung der Inhalte bis zum vollständigen Medien- und ICT-Konzept. Es sind zwei Meilensteine zu erreichen:

  • Meilenstein 2 (M2):
    Klarheit über die Ausgangslage (Leben und Lernen in der Mediengesellschaft) erlangen. Damit sind die Inhalte des Kapitels 2 erarbeitet.
    Die Ist-Analyse der Schule ist erhoben, die Befragungen haben stattgefunden und die Ergebnisse sind ausgewertet. Damit sind die Inhalte des Kapitels 3 erarbeitet.
  • Meilenstein 3 (M3):
    Anschliessend werden die eigentlichen Inhalte des Konzepts erarbeitet: Die Ziele und Inhalte (Pädagogisches Medien- und ICT-Konzept, Kap. 4), die Art und Weise des ICT-Einsatzes (Nutzungskonzept, Kap. 5) sowie die nachfolgenden Kapitel 6 bis 11.
    Nach Vorliegen der Kapitel 1 bis 11 wird die spätere Umsetzung des Konzepts in der Entwicklungsplanung festgelegt und in Kapitel 12 festgehalten. Mit der Verabschiedung des vollständigen Medien- und ICT-Konzepts ist der Meilenstein 3 erreicht. Für diese Phase sind 3 bis 9 Monate einzusetzen.

Siehe auch die Erläuterungen in den Umsetzungshilfen unten.

3. Entwicklungsphase «Umsetzung»

Die dritte Entwicklungsphase, und damit die Meilensteine 4 bis 6, ist in Kapitel 12 beschrieben. Die Erarbeitung eines solchen Konzepts bindet erfahrungsgemäss einige Ressourcen, dies soll in den Jahresprogrammen der Schuleinheiten berücksichtigt werden.

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe ist darauf zu achten, dass a) alle Stufen der Volksschule gebührend vertreten sind und b) auch medien- und ICT-kritische Personen am Konzept arbeiten. 

Wahl der Mitarbeitenden

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe ist darauf zu achten, dass a) alle Stufen der Volksschule gebührend vertreten sind und b) auch medienkritische Personen am Konzept arbeiten. Konstruktiv-kritische Personen können mithelfen, den Blick auf die Vielfalt der Herausforderungen der Schule nicht zu verlieren. Die Grösse der Schulgemeinde beeinflusst die Ausgestaltung der Arbeitsgruppe. Als Minimalvariante erarbeitet die ICT-verantwortliche Person mit der Schulleitung, einem Behördenvertretung oder einer Lehrperson das Konzept gemeinsam. Eine grössere Schule wird eine Projektorganisation wie unten beschrieben einsetzen wollen.

Vernehmlassungen

In der Konzeptionsphase führt die Arbeitsgruppe Vernehmlassungen bei den verschiedenen Interessensgruppen durch. Diese können a) in den Schulkonferenzen der einzelnen Schuleinheiten, b) in den einzelnen Stufenkonferenzen oder c) im Gesamtkonvent der Schule durchgeführt werden. Eine separate Vernehmlassung soll in der Schulleitungskonferenz stattfinden. Eine Vernehmlassungssitzung soll unter anderem Verständnis für das Anliegen des neuen Medien- und ICT-Konzepts und Akzeptanz schaffen. Sie beinhaltet diese Elemente:

  1. Was dieses Konzept will (Was damit erreicht werden soll, welche Fragen damit geklärt werden sollen. Siehe Kap. 1)
  2. Ausgangslage (Anforderungen der Mediengesellschaft, Begründung für Medien und ICT in der Schule. Siehe Kap. 2)
  3. Vernehmlassung (Diskussion ausgewählter Inhalte des Konzeptentwurfs, insbesondere der «Vision». Siehe Kap. 4.1).

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Rollen der Beteiligten in der Schule

 

Eine gemeinsame Erarbeitung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts durch Schulbehörde, den Schulleitungen, ICT-Verantwortlichen und Lehrpersonen erleichtert die Verankerung im Schulbetrieb. Die unterschiedlichen Rollen der Beteiligten können anhand des hier abgebildeten Modells beschrieben werden. Dieses Modell (nach Petko, Mitzlaff und Knüsel, 2007) beschreibt vier Ebenen, auf denen Massnahmen für einen erfolgreichen digitalen Wandel getroffen werden müssen:

Die vier Ebenen
1. Ebene: Schulgemeinde/Schuleinheit

Strategische Ziele der Gesamtschule (z. B. Legislaturziele und Leitbild der Schule; verantwortlich: Schulpflege), das Schulprogramm der Gesamtschule oder von einzelnen Schuleinheiten; verantwortlich für die Organisation: Schulleitung).

2. Ebene: Schuleinheit

Die Infrastruktur (Computer, Netzwerk, Software etc.), die Schulorganisation (die Schulleitung), die Schulkultur (das im Alltag gelebte Verständnis des Schulteams von guter Schule), die Ausbildung/Weiterbildung der Lehrpersonen und die pädagogische ICT-Beratung, die sie erhalten

3. Ebene: Lehrperson

Die alltägliche Kultur des Lehrens und Lernens, die Art der didaktischen Vermittlung

4. Ebene: Schülerin und Schüler

Ihr Kompetenzerwerb (Siehe dazu die Qualitätssicherung)

Projektorganisation

Das Gelingen eines Projektes hängt massgeblich von einer passenden Projektorganisation ab. Wichtig sind die klare Festlegung der Gremien mit Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie der Kommunikationswege. Unter Umsetzungshilfen finden Sie eine kleine Einführung in die Projektorganisation. Zudem können Sie auf die Ausführungen im Handbuch Schulqualität zurückgreifen.

Umsetzungshilfen

Weblinks & Literatur