2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft – Ausgangslage

Dieses Kapitel beschreibt die Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft an die medien- und informatikbezogene Bildung der Schülerinnen und Schüler sowie bildungspolitische Grundlagen. Sie begründen den Einsatz von Technologien im Unterricht und in der ganzen Organisation Schule. Hierzu werden auch die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Kommunikation und Zusammenarbeit beleuchtet.

Textbaustein

Das Kapitel 2 beschreibt die aktuelle Lebenssituation in der heutigen Mediengesellschaft. Die Schule hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben mit digitalen Medien und Technologien vorzubereiten. Dazu gehört auch die Kompetenz, sich in einer von digitalen Technologien durchdrungenen Gesellschaft zurechtzufinden.

Neue Technologien haben in den letzten 20 Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft geführt. Der Einzug des Computers in alle Lebensbereiche, die alltägliche Nutzung des Internets, von E-Mail und sozialen Medien sowie die permanente Erreichbarkeit durch Mobilgeräte haben unser Kommunikationsverhalten und unseren Umgang mit Informationen nachhaltig verändert.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt, privat wie auch in der Arbeitswelt. In fast jedem Beruf sind zumindest Grundkenntnisse zur Bedienung von digitalen Technologien notwendig, ebenso die Fähigkeit zur verantwortungsvollen digitalen Kommunikation und ein grundlegendes Verständnis für die Wirkungsweisen der verschiedenen Medien.

Vorgehen

Die in Kapitel 2 beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. Sie schafft die Ausgangslage, dass sich alle Beteiligten – Lehrpersonen, Schulleitende, ICT-Verantwortliche, Behörde – der Situation in der heutigen Mediengesellschaft und deren Konsequenzen für die Schule bewusst sind. Ein gemeinsames Verständnis, wie die Schule als Organisation darauf reagieren und den Unterricht weiterentwickeln muss, folgen daraus.

Das Kollegium und die Arbeitsgruppe, die das Medien- und ICT-Konzept erarbeitet, sollen die Gelegenheit erhalten, sich mit den Auswirkungen der Mediengesellschaft auseinanderzusetzen, sei dies mit Hilfe von Referaten, Diskussionsrunden, Literatur oder speziellen Weiterbildungsangeboten. Wenn das Schulteam in Weiterbildungen neue digitale Geräte, Apps, Software oder soziale Medien ausprobieren kann, können Diskussionen über die Auswirkungen auf die Schule gemeinsam geführt werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Unser soziales Verhalten widerspiegelt die technologischen Veränderungen, die die Mediengesellschaft mit sich bringt. Anstelle von Briefen werden E-Mails versandt oder Nachrichten in Snapchat,  Instragram etc. hinterlegt. Smartphones sind ständige Begleiter und dienen zum Kommunizieren unterwegs, zum Musikhören, zum Videos-Anschauen oder zum Spielen. Anstatt Leserbriefe zu schreiben, kommentieren die Leserinnen und Leser von Zeitungen die Artikel durch Blogbeiträge in der Online-Ausgabe. Mit einfachen und oft kostenlos zur Verfügung gestellten Mitteln (z.B. persönliche Blogs) ist der Rollenwechsel vom Informationskonsumenten hin zum Produzenten möglich. Und mit wenigen Klicks können Menschen jeglichen Alters persönliche Informationen, Fotos und Videos öffentlich zur Schau stellen. Solche und andere Themen greift die schulische Medienbildung im Unterricht auf.

Die neuen, digitalen Technologien haben allerdings nicht nur einen Einfluss auf die benötigten Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und damit für die Anforderungen an einen zeitgemässen Unterricht. Der digitale Wandel verändert auch die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation Schule und schafft neue Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens. Davon betroffen ist auch die Kommunikation im Kollegium, mit Klassen und mit Erziehungsberechtigten. Damit setzt ein kultureller Prozess in Schulen ein, der sich durch alle Bereiche zieht. Die Schule hat die Aufgabe, die interne und externe Kommunikation im Hinblick auf die neuen, digitalen Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Hierzu gehört unter anderem die Etablierung von digitalen Kommunikationsformaten. Damit eine Etablierung stattfinden kann, muss die Einführung von neuen Kanälen kommunikativ sinnvoll begleitet werden.

Weblinks & Literatur