Zum Begriff «Vision»
Der Begriff «Vision» mag etwas hoch gegriffen sein. Er soll ausdrücken, dass wir über die Zusammenfassung von allgemeinen Zielsetzungen hinaus noch mehr davon erwarten: Im Idealfall vermag diese «Vision» eine «treibende Kraft» zu werden und beeinflusst das künftige Handeln von Behörde, Schulleitung und Lehrpersonen, so zum Beispiel die Legislaturziele der Behörde, die allgemeine Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Elternarbeit oder sie wird von den Schulteams bei der Erarbeitung ihres Schulprogramms beigezogen. (Siehe auch Kap. 12 «Entwicklungsplanung»)
Von dieser «Vision» ausgehend werden die weiteren Inhalte des pädagogischen Konzepts erarbeitet, resp. damit abgeglichen (siehe untenstehende Grafik):
- Lehrplan: Der Lehrplan ist vorgegeben; Die «Vision» und die Lehrplaninhalte werden gegenseitig abgeglichen. (Kap. 4.2)
- Schulinterne Vereinbarungen: Die Schule erarbeitet detaillierte Ziele/Inhalte in Form von internen Vereinbarungen. (Kap. 4.3)
- Lehrmittel: Die Lehrpersonen nutzen die vereinbarten Lehrmittel. (Kap. 4.4)
- Software: Es wird eine vereinbarte, einheitliche Applikations-Sammlung eingesetzt und nach festgelegtem Prozess angeschafft. Kap. 4.5)
Und weiter (nicht in untenstehender Grafik enthalten): Die Schule entwickelt der «Vision» entsprechend ein Weiterbildungskonzept für die Lehrpersonen mit verbindlichen Mindestzielen (Kap. 8), sie schafft dementsprechende digitale Technologien an (Kap. 9), und setzt sich mit Fragen der Kommunikation auseinander (Kap. 11) u. a. m.
Medienkompetenz als Kulturtechnik
Die im Textbaustein formulierte «Vision» spricht vom «kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien». Was bedeutet dies? – Der deutsche Medienpädagoge Gerhard Tulodziecki beschreibt Medienkompetenz so: «Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen» (Tulodziecki/Herzig 2002, S. 151).
In der schulischen Medienbildung können drei wesentliche Aspekte von Medienkompetenz unterschieden werden: Medienwissen – Mediennutzung – Medienreflexion. Diese Handlungsfelder greifen ineinander und sollen im Unterricht gleichermassen berücksichtigt werden (Quelle: Dossier Medienkompetenz S. 8–9).
Medienwissen
- Sachgemässe Handhabung von Geräten, Software u.a.
- Kenntnisse über Textsorten, Gestaltungsregeln, Produktionsabläufe und Medieneinrichtungen
- Verwendung klarer, eindeutiger Begriffe
- u. a. m.
Mediennutzung
- Medienangebote für die eigene Nutzung prüfen und auswählen
- Mediale Inhalte auf Wahrheitsgehalt überprüfen
- Medien zur Befriedung persönlicher Bedürfnisse sinnvoll nutzen (lernen, kommunizieren, spielen, kreativ sein, Informationen finden, …)
- u. a. m.
Medienreflexion
- Reflektieren der Bedeutung von Medien für das Leben des Einzelnen und für die Gesellschaft
- persönliche Gewohnheiten und Vorlieben durchschauen und hinterfragen
- Einfluss der Medien auf das (eigene) Leben erkennen und kritisch aufarbeiten
- u. a. m.