Medien- und ICT-Konzept

Medien- und ICT-Konzept rene.moser

Erläuterungen

Sie finden auf dieser Website eine Vorlage für Ihr eigenes Medien- und ICT-Konzept. Jedes Kapitel enthält folgende Elemente:

Textbaustein

Der Textbaustein ist ein exemplarischer Textblock zum entsprechenden Kapitel. Alle Textbausteine beziehen sich auf eine fiktive Schule «Musterhausen» und sollten mit Blick auf Ihre eigene Schule bearbeitet werden. Manche Textbausteine können Sie – mit Ausnahme der anzupassenden Bezeichnung «Musterhausen» – wörtlich übernehmen, andere müssen ergänzt bzw. den lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Ob und wie Sie die editierbaren Vorschläge bearbeiten sollten bzw. können, beschreiben wir im zweiten Textblock mit der Überschrift «Vorgehen». Sämtliche Textbausteine ergeben – in der hier präsentierten Reihenfolge – eine Arbeitsvorlage für Ihr eigenes Medien- und ICT-Konzept.

Die Schule «Musterhausen»

Die Schule Musterhausen ist eine mittelgrosse Zürcher Schulgemeinde mit etwa 450 Schülerinnen und Schülern. Die Schule ist in drei Schuleinheiten «Unterbach», «Mittelwiese» und «Oberdorf» gegliedert. Es arbeiten 60 Lehrpersonen an der Schule Musterhausen und es werden total 220 Computer betrieben. Details zur Organisation der Schule siehe nachfolgende Grafik.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen 

Im Abschnitt «Erläuterungen & Hintergrundinformationen» finden Sie wichtige Hinweise zum beschriebenen Textbaustein.

Umsetzungshilfen

Unter «Umsetzungshilfen» bieten wir Ihnen Fragebogen, Auswertungshilfen, Nutzungsvereinbarungen, Pflichtenhefte etc., kurz: diverse Dokumente und Textvorlagen für die Arbeit an Ihrem eigenen Medien- und ICT-Konzept. 

Weblinks und Literatur

Im Abschnitt «Weblinks und Literatur» weisen wir Sie auf interessante Links hin und empfehlen Ihnen Literatur zum entsprechenden Kapitel.

1. Einleitung zum Medien- und ICT-Konzept

1. Einleitung zum Medien- und ICT-Konzept
Textbaustein

Das Medien- und ICT-Konzept der Schule Musterhausen legt die Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen unter Einbezug der technologischen Möglichkeiten fest. Es zeigt auf, wie die Ziele aus dem Zürcher Lehrplan 21 in Medien und Informatik sowie den Anwendungskompetenzen bei uns umsetzen. Es klärt die Nutzung von digitalen Medien als Informations- und Kommunikationsinstrument in unserem Schulteam und zur Kommunikation mit dem schulischen Umfeld. (Siehe Kap. 2.3 «Begründungen für Medien und ICT in der Schule»; Erläuterungen & Hintergrundinformationen).

Die vereinbarten Programmpunkte zur Medien- und ICT-Integration leiten unsere Schule bei ihren künftigen Entscheidungen. Die Einhaltung der im Konzept vereinbarten Punkte ist für alle Mitarbeitenden verbindlich. Die unsere Schule setzt das vorliegende Medien- und ICT-Konzept in den kommenden vier Jahren um.

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Vorgehen

Die Arbeitsgruppe resp. die Schulgemeinde entscheidet im ersten Schritt, ob sie das eigene Medien- und ICT-Konzept als eine knapp gehaltene «Light»-Version oder als eine ausführlichere «Advanced»-Version gestalten will (siehe unten). Die Arbeitsgruppe nutzt die entsprechende Word-Vorlage und passt in der Folge die einzelnen Kapitel an die lokalen Verhältnisse an.
Der Textbaustein der Einleitung in diesem Kapitel 1 können Sie für Ihr lokales Medien- und ICT-Konzept grundsätzlich unverändert übernehmen.

Wahl der Konzeptversion «Light» oder Version «Advanced»

Vertiefungsmöglichkeiten

Die Auseinandersetzung mit dem Medien- und ICT-Konzept kann Einstiegspunkt für viele weitere Überlegungen und Vertiefungen sein. Während die Integration digitaler Technologien in den Unterricht ausführlich im Rahmen des Medien- und ICT-Konzeptes abgehandelt werden kann, ist das beispielsweise für die Information, Kommunikation und Kollaboration in der Schule nicht möglich. Im Rahmen des Medien- und ICT-Konzeptes können zwar die Einführung und Etablierung digitaler Kommunikations- und Kollaborationskanäle sowie deren Nutzung und Begleitung beschrieben werden, gleichzeitig müssen diese Überlegungen aber Teil eines gesamtschulischen Kommunikationskonzeptes sein.

Wenn Sie diese Fragestellung vertiefen möchten, finden Sie als Ergänzung im ICT-Guide unter Vertiefungen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Sie bei der Überprüfung oder der Neu-Entwicklung eines solchen Konzepts unterstützt. Kapitel 11 des Medien- und ICT-Konzepts bildet dabei eine wichtige Schnittstelle zwischen den beiden Konzepten. Während das Medien- und ICT-Konzept sich dort auf den Einsatz von digitalen Technologien für die Schulkommunikation fokussiert, wird im Kommunikationskonzept der gesamte Kommunikationsmix aus analogen und digitalen Kommunikationsmitteln beschrieben.

 

1.1 Funktion unseres Medien- und ICT-Konzeptes

1.1 Funktion unseres Medien- und ICT-Konzeptes
Textbaustein

Seit den ersten Versuchen mit Computern an unserer Schule haben wir die ICT-Infrastruktur kontinuierlich ausgebaut (siehe Kap. 3.1). Im Erarbeitungsprozess des Medien- und ICT-Konzept überprüfen wir nach dem Ansatz "Technik folgt Pädagogik", ob die verfügbaren ICT-Mittel passend zur gewünschten Nutzung im Unterricht stehen. Weiter unterstützt es bei der Klärung der Frage, ob die bisherigen Weiterbildungs- und grundsätzlich Schulentwicklungsmassnahmen zum digitalen Wandel ausreichend waren.

Anhand dieses Medien- und ICT-Konzepts soll auf allen Stufen bzw. in allen Zyklen eine aufbauende Medien- und Informatikbildung und Entwicklung der Anwendungskompetenzen, gestützt auf den geltenden Züricher Lehrplan 21, eingeführt werden. Unsere schulinternen Vereinbarungen helfen uns, die Umsetzung im Unterricht zu verankern. Das Konzept legt die Grundlage, um den technischen Support und die pädagogische ICT-Beratung zu reorganisieren resp. einzuführen. Es sichert eine verlässliche Planung und die allfällige Erneuerung der dafür notwendigen Infrastruktur. Weiter werden verbindliche digitale Kommunikations- und Zusammenarbeitsformen im Schulteam und mit dem schulischen Umfeld festgelegt.

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Vorgehen

In diesem Kapitel zeigen Sie auf, welche Funktion Ihr lokales Medien- und ICT-Konzept in der Schule einnehmen wird. Sie beschreiben, was Ihre Schule zum Verfassen eines eigenen Konzepts veranlasst hat, und Ihre offenen Fragen, die Sie mit dem Konzept klären möchten. Auf Grund von eigenen Schwerpunkten gewichten Sie die künftige Ausgestaltung Ihres Konzeptes massgeblich. Sie stellen Beziehungen zu anderen aktuellen Schulentwicklungsprojekten her.

Das lokale Medien- und ICT-Konzept berücksichtigt die Bedürfnisse und Voraussetzungen der einzelnen Schulstufen bzw. Zyklen. 

Das lokale Medien- und ICT-Konzept berücksichtigt die Bedürfnisse und Voraussetzungen der einzelnen Schulstufen bzw. Zyklen. Mit dem lokalen Konzept setzen Sie den Zürcher Lehrplan 21 im Bereich Medien und Informatik sowie den Anwendungskompetenzen für Ihre Schule um. Das Konzept hält fest, wie die Schule die Weiterbildung im Bereich Medien und ICT angehen wird (Kap. 8), wie sich die Lehrpersonen gegenseitig mit Lernmaterialien unterstützen (Kap. 7) und welche Support- und Beratungs-Dienstleistungen den Lehrpersonen angeboten werden (Kap. 6). Die Schulteams vereinbaren zusammen mit der Schulleitung und der Schulpflege, mit welcher Verbindlichkeit diese Unterstützungsdienstleistungen künftig genutzt werden sollen. Mit dem lokalen Konzept beschreiben Sie auch die ICT-Mittel (Kap. 9) sowie die Lehrmittel und Software (Kap. 4.4 und 4.5), die zum Lehren und Lernen zur Verfügung stehen sollen. Im Kapitel «Wie wir kommunizieren» (Kap. 11) schafft die Schule Transparenz und Verbindlichkeit bezüglich der digitalen Kommunikationsformen mit den verschiedenen schulischen Anspruchsgruppen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Gemäss dem Bericht «Stand der Integration von Medien und ICT in der Zürcher Volksschule» integrieren Lehrpersonen, die an Schulen mit einem Medien- und ICT-Konzept unterrichten, Medienbildung statistisch signifikant häufiger in ihren Unterricht (2010, S. 21 und 44). Damit das Potential von technologischen Möglichkeiten in der Schule noch besser genutzt werden kann, unterstütz ein schuleigenes Medien- und ICT-Konzept diesen Prozess.

In der Schule sollen die Jugendlichen die Kompetenz erlangen, ihre Lernwege eigenverantwortlich und unter gewinnbringender Nutzung von technologischen Möglichkeiten zu gestalten.

In diesem Konzept sind die Strategien für eine gewinnbringende Integration von Medien und ICT in den Unterricht festgelegt. Die medienbezogenen Entwicklungsziele der Schule sind mit der gesamten Schulentwicklung koordiniert. Von einem solchen Medien- und ICT-Konzept können Schulleitung und Lehrpersonen organisatorische und pädagogische Massnahmen ableiten.

Durch das Internet erleben wir in allen Lebensbereichen die bedeutendsten Veränderungen der Informations- und Kommunikationskultur seit der Erfindung von Buchdruck, Telefon, Radio und Fernsehen (siehe Kap. 2). Diese Entwicklung hat nicht nur prägende Auswirkungen auf das tägliche Leben und die geschäftlichen Tätigkeiten, sie beeinflusst immer mehr auch das Lernen und Lehren. In der Schule sollen die Jugendlichen die Kompetenz erlangen, ihre Lernwege eigenverantwortlich und unter gewinnbringender Nutzung von technologischen Möglichkeiten zu gestalten und darüber hinaus sich in der Mediengesellschaft zurechtzufinden (siehe Kap. 5.1 und 5.2).

1.2 Wege zum Medien- und ICT-Konzept - Projektorganisation

1.2 Wege zum Medien- und ICT-Konzept - Projektorganisation
Textbaustein

Die Schulpflege Musterhausen beauftragte die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» Anfang Juli 20XX mit der Entwicklung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts (siehe Schulpflege-Beschluss vom XX.YY.ZZZZ im Anhang). Die Arbeitsgruppe besteht pro Schuleinheit aus einer Vertretung der Schulpflege, der Schulleitung, zwei Vertretenden der Lehrerteams sowie zwei ICT-Verantwortlichen. Ihre Aufgaben und Pflichten sind im Auftrag der Schulpflege beschrieben (siehe Anhang).

Das vorliegende Medien- und ICT-Konzept wurde zwischen August 20XX und Mai 20XX von der «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» erarbeitet. Die Umsetzung des Konzepts ist in der Entwicklungsplanung (Kap.12) beschrieben.

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Vorgehen
Überblick alle Projektphasen

Die Entwicklung und die nachfolgende Umsetzung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts erfolgt in drei Phasen «Definition», «Konzeption» und «Umsetzung». Die Umsetzungsphase wird in Kapitel 12 beschrieben. Die Abbildung unten zeigt einen Überblick über die gesamte Entwicklungs- und Umsetzungszeit in drei Phasen. Diese dauert zwischen 2 1/2 und maximal 5 Jahren und kann in sechs Meilensteine gegliedert werden.

Die Entwicklung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts erfolgt in den ersten zwei Phasen «Definition» und «Konzeption». Gemäss der Abbildung wird das Konzept innerhalb der ersten beiden Phasen von der Arbeitsgruppe im Verlauf von 5 bis 12 Monaten erarbeitet.

1. Entwicklungsphase «Definition»

In dieser Phase erfolgt die Information der verschiedenen «Stakeholder» über das Ansinnen, ein lokales Medien- und ICT-Konzept zu entwickeln oder das bestehende Konzept zu aktualisieren. Der Ablauf der nachfolgenden Konzeptionsphase wird geplant und es werden die dazu notwendigen Ressourcen (Finanziell und Personell) bereitgestellt. Weiter werden die Steuergruppe und die Arbeitsgruppe besetzt (Gremien siehe unten).

  • Meilenstein 1 (M1):
    Mit der Verabschiedung des Projektauftrags durch die Schulbehörde ist der Meilenstein 1 erfüllt und die Inhalte des Kapitels 1 des Konzepts sind erarbeitet. Für diese Phase sind 2 bis 3 Monate einzusetzen.

 

2. Entwicklungsphase «Konzeption»

In dieser Phase erfolgt die schrittweise Erarbeitung der Inhalte bis zum vollständigen Medien- und ICT-Konzept. Es sind zwei Meilensteine zu erreichen:

  • Meilenstein 2 (M2):
    Klarheit über die Ausgangslage (Leben und Lernen in der Mediengesellschaft) erlangen. Damit sind die Inhalte des Kapitels 2 erarbeitet.
    Die Ist-Analyse der Schule ist erhoben, die Befragungen haben stattgefunden und die Ergebnisse sind ausgewertet. Damit sind die Inhalte des Kapitels 3 erarbeitet.
  • Meilenstein 3 (M3):
    Anschliessend werden die eigentlichen Inhalte des Konzepts erarbeitet: Die Ziele und Inhalte (Pädagogisches Medien- und ICT-Konzept, Kap. 4), die Art und Weise des ICT-Einsatzes (Nutzungskonzept, Kap. 5) sowie die nachfolgenden Kapitel 6 bis 11.
    Nach Vorliegen der Kapitel 1 bis 11 wird die spätere Umsetzung des Konzepts in der Entwicklungsplanung festgelegt und in Kapitel 12 festgehalten. Mit der Verabschiedung des vollständigen Medien- und ICT-Konzepts ist der Meilenstein 3 erreicht. Für diese Phase sind 3 bis 9 Monate einzusetzen.

Siehe auch die Erläuterungen in den Umsetzungshilfen unten.

3. Entwicklungsphase «Umsetzung»

Die dritte Entwicklungsphase, und damit die Meilensteine 4 bis 6, ist in Kapitel 12 beschrieben. Die Erarbeitung eines solchen Konzepts bindet erfahrungsgemäss einige Ressourcen, dies soll in den Jahresprogrammen der Schuleinheiten berücksichtigt werden.

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe ist darauf zu achten, dass a) alle Stufen der Volksschule gebührend vertreten sind und b) auch medien- und ICT-kritische Personen am Konzept arbeiten. 

Wahl der Mitarbeitenden

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe ist darauf zu achten, dass a) alle Stufen der Volksschule gebührend vertreten sind und b) auch medienkritische Personen am Konzept arbeiten. Konstruktiv-kritische Personen können mithelfen, den Blick auf die Vielfalt der Herausforderungen der Schule nicht zu verlieren. Die Grösse der Schulgemeinde beeinflusst die Ausgestaltung der Arbeitsgruppe. Als Minimalvariante erarbeitet die ICT-verantwortliche Person mit der Schulleitung, einem Behördenvertretung oder einer Lehrperson das Konzept gemeinsam. Eine grössere Schule wird eine Projektorganisation wie unten beschrieben einsetzen wollen.

Vernehmlassungen

In der Konzeptionsphase führt die Arbeitsgruppe Vernehmlassungen bei den verschiedenen Interessensgruppen durch. Diese können a) in den Schulkonferenzen der einzelnen Schuleinheiten, b) in den einzelnen Stufenkonferenzen oder c) im Gesamtkonvent der Schule durchgeführt werden. Eine separate Vernehmlassung soll in der Schulleitungskonferenz stattfinden. Eine Vernehmlassungssitzung soll unter anderem Verständnis für das Anliegen des neuen Medien- und ICT-Konzepts und Akzeptanz schaffen. Sie beinhaltet diese Elemente:

  1. Was dieses Konzept will (Was damit erreicht werden soll, welche Fragen damit geklärt werden sollen. Siehe Kap. 1)
  2. Ausgangslage (Anforderungen der Mediengesellschaft, Begründung für Medien und ICT in der Schule. Siehe Kap. 2)
  3. Vernehmlassung (Diskussion ausgewählter Inhalte des Konzeptentwurfs, insbesondere der «Vision». Siehe Kap. 4.1).

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Rollen der Beteiligten in der Schule

 

Eine gemeinsame Erarbeitung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts durch Schulbehörde, den Schulleitungen, ICT-Verantwortlichen und Lehrpersonen erleichtert die Verankerung im Schulbetrieb. Die unterschiedlichen Rollen der Beteiligten können anhand des hier abgebildeten Modells beschrieben werden. Dieses Modell (nach Petko, Mitzlaff und Knüsel, 2007) beschreibt vier Ebenen, auf denen Massnahmen für einen erfolgreichen digitalen Wandel getroffen werden müssen:

Die vier Ebenen
1. Ebene: Schulgemeinde/Schuleinheit

Strategische Ziele der Gesamtschule (z. B. Legislaturziele und Leitbild der Schule; verantwortlich: Schulpflege), das Schulprogramm der Gesamtschule oder von einzelnen Schuleinheiten; verantwortlich für die Organisation: Schulleitung).

2. Ebene: Schuleinheit

Die Infrastruktur (Computer, Netzwerk, Software etc.), die Schulorganisation (die Schulleitung), die Schulkultur (das im Alltag gelebte Verständnis des Schulteams von guter Schule), die Ausbildung/Weiterbildung der Lehrpersonen und die pädagogische ICT-Beratung, die sie erhalten

3. Ebene: Lehrperson

Die alltägliche Kultur des Lehrens und Lernens, die Art der didaktischen Vermittlung

4. Ebene: Schülerin und Schüler

Ihr Kompetenzerwerb (Siehe dazu die Qualitätssicherung)

Projektorganisation

Das Gelingen eines Projektes hängt massgeblich von einer passenden Projektorganisation ab. Wichtig sind die klare Festlegung der Gremien mit Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie der Kommunikationswege. Unter Umsetzungshilfen finden Sie eine kleine Einführung in die Projektorganisation. Zudem können Sie auf die Ausführungen im Handbuch Schulqualität zurückgreifen.

Umsetzungshilfen

1.3 Schnittstelle zum schulischen Kommunikationskonzept

1.3 Schnittstelle zum schulischen Kommunikationskonzept
Textbaustein

Durch den Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht und für die Schulorganisation, verändert sich in der Schule Musterhausen auch die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren. Neben dem persönlichen Austausch erhalten digitale Kommunikationskanäle immer grössere Bedeutung. Das Medien- und ICT-Konzept der Schule Musterhausen klärt die Nutzung von digitalen Medien und die dazu notwendige Infrastruktur im Unterricht sowie in der digitalen internen und externen Kommunikation der Schule. Es legt zudem fest, wie die Einführung von digitalen Kanälen kommunikativ begleitet werden kann.  
Das gesamtschulische Kommunikationskonzept der Schule Musterhausen vom xx.xx.xxx legt darüber hinaus einen sinnvollen Mix aus digitalen und analogen Kommunikationsmitteln für die gesamte Schulkommunikation fest. 
 

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Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein Ihren lokalen Bedürfnissen an. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Verlinkung zum Kommunikationskonzept einfügen

2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft – Ausgangslage

2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft – Ausgangslage
Textbaustein

Das Kapitel 2 beschreibt die aktuelle Lebenssituation in der heutigen Mediengesellschaft. Die Schule hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben mit digitalen Medien und Technologien vorzubereiten. Dazu gehört auch die Kompetenz, sich in einer von digitalen Technologien durchdrungenen Gesellschaft zurechtzufinden.

Neue Technologien haben in den letzten 20 Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft geführt. Der Einzug des Computers in alle Lebensbereiche, die alltägliche Nutzung des Internets, von E-Mail und sozialen Medien sowie die permanente Erreichbarkeit durch Mobilgeräte haben unser Kommunikationsverhalten und unseren Umgang mit Informationen nachhaltig verändert.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt, privat wie auch in der Arbeitswelt. In fast jedem Beruf sind zumindest Grundkenntnisse zur Bedienung von digitalen Technologien notwendig, ebenso die Fähigkeit zur verantwortungsvollen digitalen Kommunikation und ein grundlegendes Verständnis für die Wirkungsweisen der verschiedenen Medien.

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Vorgehen

Die in Kapitel 2 beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. Sie schafft die Ausgangslage, dass sich alle Beteiligten – Lehrpersonen, Schulleitende, ICT-Verantwortliche, Behörde – der Situation in der heutigen Mediengesellschaft und deren Konsequenzen für die Schule bewusst sind. Ein gemeinsames Verständnis, wie die Schule als Organisation darauf reagieren und den Unterricht weiterentwickeln muss, folgen daraus.

Das Kollegium und die Arbeitsgruppe, die das Medien- und ICT-Konzept erarbeitet, sollen die Gelegenheit erhalten, sich mit den Auswirkungen der Mediengesellschaft auseinanderzusetzen, sei dies mit Hilfe von Referaten, Diskussionsrunden, Literatur oder speziellen Weiterbildungsangeboten. Wenn das Schulteam in Weiterbildungen neue digitale Geräte, Apps, Software oder soziale Medien ausprobieren kann, können Diskussionen über die Auswirkungen auf die Schule gemeinsam geführt werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Unser soziales Verhalten widerspiegelt die technologischen Veränderungen, die die Mediengesellschaft mit sich bringt. Anstelle von Briefen werden E-Mails versandt oder Nachrichten in Snapchat,  Instragram etc. hinterlegt. Smartphones sind ständige Begleiter und dienen zum Kommunizieren unterwegs, zum Musikhören, zum Videos-Anschauen oder zum Spielen. Anstatt Leserbriefe zu schreiben, kommentieren die Leserinnen und Leser von Zeitungen die Artikel durch Blogbeiträge in der Online-Ausgabe. Mit einfachen und oft kostenlos zur Verfügung gestellten Mitteln (z.B. persönliche Blogs) ist der Rollenwechsel vom Informationskonsumenten hin zum Produzenten möglich. Und mit wenigen Klicks können Menschen jeglichen Alters persönliche Informationen, Fotos und Videos öffentlich zur Schau stellen. Solche und andere Themen greift die schulische Medienbildung im Unterricht auf.

Die neuen, digitalen Technologien haben allerdings nicht nur einen Einfluss auf die benötigten Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und damit für die Anforderungen an einen zeitgemässen Unterricht. Der digitale Wandel verändert auch die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation Schule und schafft neue Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens. Davon betroffen ist auch die Kommunikation im Kollegium, mit Klassen und mit Erziehungsberechtigten. Damit setzt ein kultureller Prozess in Schulen ein, der sich durch alle Bereiche zieht. Die Schule hat die Aufgabe, die interne und externe Kommunikation im Hinblick auf die neuen, digitalen Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Hierzu gehört unter anderem die Etablierung von digitalen Kommunikationsformaten. Damit eine Etablierung stattfinden kann, muss die Einführung von neuen Kanälen kommunikativ sinnvoll begleitet werden.

2.1 Gesellschaft im digitalen Wandel - Anforderungen

2.1 Gesellschaft im digitalen Wandel - Anforderungen
Textbaustein

Um in der digitalen Gesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können, benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit über die Fähigkeit der Bedienung von digitalen Geräten hinausgehen.

Digitale Technologien prägen und beeinflussen nicht nur die schulische und die ausserschulische Lebenswelt der Heranwachsenden, sondern auch deren späteres berufliches und privates Leben. Um in der digitalen Gesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können, benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit über die Fähigkeit der Bedienung von ICT-Geräten hinausgehen. Die Schule hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung von Urteilsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien zu unterstützen. Web 2.0 und soziale Medien ermöglichen eine Partizipation an sozialen, kulturellen und politischen Themen. Die Fähigkeit, ein Medienprodukt oder eine Informationsquelle kritisch zu beurteilen, kreativ etwas Neues schaffen und kooperativ digital zusammenarbeiten, sind Fähigkeiten der Zukunft (4K). Erhöhte Aufmerksamkeit bedarf auch der digitale Wandel in der Schule selbst. Zur Etablierung von neuen digitalen Formaten für die Kommunikation und Zusammenarbeit gehört insbesondere auch die Befähigung von Schulmitarbeitenden, Eltern, Lernenden, diese Formate zu nutzen.

admin
Vorgehen

Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. 
In den Kommentaren der beiden Lehrmittel Medienkompass 1 (2011, S. 4) und Medienkompass 2 (2012, S. 4) findet sich eine knapp gehaltene Einführung ins Thema. Die JAMES-Studie (2022) belegt eindrücklich das Mediennutzungsverhalten der heutigen Jugendlichen. Die Unterlagen können als Diskussionsgrundlage in Schulteams und Arbeitsgruppen dienen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Fähigkeit, sich in der von digitalen Technologien geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.

Unser Leben in der Medien- oder Informationsgesellschaft ist durchsetzt von medialen Angeboten, seien dies traditionelle Massenmedien wie Zeitung, Fernsehen und Radio oder das Internet mit einer unüberschaubaren Zahl von Informations- und Kommunikationsangeboten. Bislang getrennte Bereiche wie Telefonie, Unterhaltungselektronik, Massenmedien, Speicher, GPS-Navigation, Internetzugang uvm. sind zu einem Gerät verschmolzen und durchdringen unseren Alltag. Mit dem Internet ist unser Zugang zu Informationen fast unbeschränkt, wir sind in der Lage, uns orts- und zeitunabhängig Informationen zu beschaffen. Die Herausforderung besteht nicht mehr darin, Informationen zu finden; viel wichtiger ist die Fähigkeit geworden, relevante und vertrauenswürdige Informationen identifizieren zu können. Darüber hinaus verfügen wir über einfache Mittel wie Blogs, Kurznachrichtendienste (Twitter) etc., um Medieninhalte selbst zu produzieren und zu publizieren. Die Fähigkeit, sich in der von Medien geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.

Die Verfügbarkeit von Geräten oder der Internetzugang im Klassenzimmer bedeuten aber noch nicht, dass neue Medien automatisch sinnvoll genutzt und gewinnbringend  eingesetzt werden. Die Möglichkeiten von digitalen Technologien im Unterricht erweitern die traditionellen Rollen von Lehrpersonen und Lernenden, indem beispielsweise individualisierende Lernformen unter Einbezug von Notebooks und Tablets realisiert werden können. Ein gemeinsames Medien- und ICT-Konzept gibt dabei einen Rahmen, um die anspruchsvollen Ziele der Medienintegration in den Unterricht zu konkretisieren (siehe Kap. 1.1).

Die in der Musterlösung verwendeten Begriffe «Medienbildung» und «Medienkompetenz» sind zentral, wenn es um die Integration von Medien und ICT in den Unterricht geht. Nachfolgend die entsprechenden Definitionen:

Medienbildung

Der Begriff der Medienpädagogik umfasst den Bezug der Medien zu allgemeinen – auch ausserschulischen – Fragen des Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit Medien. Währenddessen steht Medienbildung spezifisch für das schulische Handeln. Dazu gehören sämtliche medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben. Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen Begriff der Medienerziehung wird mit dem Begriff Medienbildung besonders der Mündigkeitsprozess angesprochen. Schülerinnen und Schüler lernen, sich in einer Medienwelt zu orientieren, die Medien zur Gestaltung des eigenen Alltags sinnvoll zu nutzen, das eigene Medienverhalten kritisch zu reflektieren und Medienprodukte eigenständig und kompetent zu erstellen. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt, Heinz Moser)

Medienkompetenz

Der Begriff der Medienkompetenz bezeichnet das Bündel jener Fähigkeiten, die Menschen zu einem kompetenten Umgang mit Medien in der heutigen Gesellschaft benötigen. Vereinzelt ist mit Medienkompetenz lediglich die technische Fähigkeit in der Nutzung von Medien gemeint. Unter pädagogischer Perspektive muss Medienkompetenz aber wesentlich tiefgreifender sein und beispielsweise gemäss Schorb (2005) die Fähigkeit einschliessen, auf der Basis strukturierten zusammenschauenden Wissens und einer ethisch fundierten Bewertung der medialen Erscheinungsformen und Inhalte, sich Medien anzueignen, mit ihnen kritisch, genussvoll und reflexiv umzugehen und sie nach eigenen inhaltlichen und ästhetischen Vorstellungen, in sozialer Verantwortung sowie in kreativem und kollektivem Handeln zu gestalten. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt; Heinz Moser)

2.2 Bildungspolitische Grundlagen

2.2 Bildungspolitische Grundlagen
Textbaustein

Das Medien- und ICT-Konzept unserer Schule orientiert sich an den massgebenden nationalen und kantonalen Grundlagen zum digitalen Wandel in der Volksschule, d.h. der Beschluss der EDK, die Digitalisierungsstrategie der kantonalen Verwaltung in Zürich sowie die Städteinitiative beschreiben die generelle Stossrichtung der Digitalisierungsentwicklung an Volksschulen und in der Verwaltung.


Wir stützen uns auf die Vorgaben im Zürcher Lehrplan 21 mit dem Modul Medien und Informatik und den darin integrierten Anwendungskompetenzen (siehe auch Kap. 4.2). 

admin
Vorgehen

Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

In Fachkreisen besteht heute Einigkeit darüber, dass Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz zum Leben in einer Mediengesellschaft  geworden ist.

In Fachkreisen besteht heute Einigkeit darüber, dass Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz zum Leben in einer Mediengesellschaft geworden ist. So nennt etwa die OECD Medienkompetenz als erste von drei Schlüsselkompetenzen, bringt damit deren zentrale Bedeutung zum Ausdruck und betont ausdrücklich, dass diese für alle Menschen wichtig sei – beruflich wie privat. Zudem weist sie darauf hin, dass die Förderung von Medienkompetenz nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für eine gut funktionierende Gesellschaft nötig ist.

Nachfolgend ein Überblick über die bestehenden Strategie-Papiere und Empfehlungen von Bund und Kanton zum digitalen Wandel in Verwaltung und Bildung:

Nationale Strategie-Papiere und Empfehlungen

Bundesrätliche Strategie zur Mediengesellschaft 2011

Der Bundesrat hat am 5.12.2008 neue Schwerpunkte für die Umsetzung seiner Strategie «Für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz» gesetzt. Zentrale Themen von 2009 bis 2011 sind die E-Partizipation, die Sensibilisierung der Bevölkerung für einen sicherheitsbewussten und rechtskonformen Umgang mit den Informationstechnologien und ein Ausbau der Aktivitäten zur digitalen Integration.
Die EDK (Eidgenössische Konferenz der Erziehungsdirektionen) hält in ihrer Strategie vom 1.3.2007 Folgendes fest: «ICT soll als Hilfsmittel für das Lehren und Lernen in die einzelnen Fächer einbezogen und in eine umfassende Medienpädagogik eingebettet werden.»

Darausfolgende Fördermassnahmen
In den letzten 20 Jahren sind von Bund und Kantonen Massnahmen ergriffen worden, um die Infrastruktur (z.B. Projekt «Public Private Partnership - Schule im Netz PPP-SiN») in den Schulen zu entwickeln und um die Weiterbildung der ICT-Verantwortlichen zu fördern (z.B. CAS PICTS, Pädagogischer ICT-Support).
Siehe auch Kap. 6.2 zur pädagogischen ICT-Beratung.

Strategie des Bundesrats für eine digitale Schweiz 2016

Damit möchte der Bundesrat die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen konsequent nutzen (Link)

Strategie des Kantons Zürich "Digitale Verwaltung 2018 - 2023"

Der Regierungsrat hat damit die Weichen für die digitale Zukunft des Kantons gestellt (Link).

Städteinitiative 2019

Die Vereinigung der Bildungsverantwortlichen verschiedener mehrheitlich Deutschschweizer Städte hat ein Themenpapier zur Digitalisierung in der Volksschule herausgegeben. (Link).

2.3 Begründungen für Medien und Informatik in der Schule

2.3 Begründungen für Medien und Informatik in der Schule
Textbaustein

An unserer Schule werden digitale Medien und Technologien im Unterricht als didaktische Mittel und sowie zum Erreichen der Kompetenzen gemäss Zürcher Lehrplan 21 eingesetzt: Als didaktische Mittel dienen sie den Schülerinnen und Schülern als Werkzeug zum Lernen sowie den Lehrpersonen als Werkzeug zum Unterrichten. Die Schülerinnen und Schüler sollen Medien und ICT sachgerecht, kreativ und sozial verantwortlich nutzen und in ihr Leben integrieren können. Digitale Medien dienen ausserdem zur Schulorganisation und zur Kommunikation.

(Siehe auch das detaillierte künftige Nutzungskonzept der Schule Musterhausen in Kapitel 5.)

admin
Vorgehen

Der «Textbaustein» muss nicht an die lokale Situation angepasst werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nachfolgend sind die einzelnen Funktionen von digitalen Technologien in der Schule detailliert erläutert: (Siehe auch Grafik unten)

Digitale Technologien als didaktische Mittel

Einerseits können die Schülerinnen und Schüler den Computer, das Internet und andere Medien (digitale Fotokamera, Audiorekorder, Videokamera etc.) als Hilfsmittel zum Lernen einsetzen. Andererseits dienen diese der Lehrperson als Mittel zum Unterrichten. Beispielsweise nutzt die Lehrperson den Computer zum Präsentieren eines Lerninhalts am Beamer mit Bild, Film, Animation etc. Oder die Schülerinnen und Schüler nutzen ein Online-Angebot oder Lernsoftware, um einen Inhalt individuell zu festigen und zu vertiefen. Sie schreiben und gestalten einen Text am Computer, sie recherchieren für einen Vortrag im Internet, sie nutzen lokal installierte oder online verfügbare Software zum kreativen Gestalten mit Bild, Ton und Film oder sie kommunizieren mit Hilfe des Computers mit einer anderen Klasse oder einem Experten.

Digitale Technologien als Thema der Medienbildung

Mit der wachsenden Bedeutung und Integration von Medien im Alltag müssen diese zunehmend selbst zum Unterrichtsgegenstand werden.

Lange Zeit waren digitale Technologien im Unterricht vorwiegend Hilfsmittel. Sie dienten und dienen weiterhin als Transportgefässe und Informationsträger von Inhalten oder sollen in Form technischer Unterstützung zur Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen beitragen. Mit der wachsenden Bedeutung und Integration von digitalen Technologien im Alltag müssen diese aber zunehmend selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Kinder und Jugendliche wachsen scheinbar problemlos in der heutigen von digitalen Medien durchdrungenen Gesellschaft auf. Sie benötigen aber die Unterstützung im sachgerechten Umgang mit ihnen, denn ein kompetenter Umgang geht weit über die Fähigkeit zu deren Bedienung hinaus. Anhand des Computers und des Internets sollen auch Ziele der Medienbildung erreicht werden: «Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen.» (Tulodziecki/Herzig 2002, S. 151.)
Themen der Medienbildung gemäss Zürcher Lehrplan 21 sind u.a. der verantwortungsvolle Umgang mit sozialen Netzwerken (u.a. Facebook), Persönlichkeitsschutz (Verhalten im Chat), Sicherheit im Internet oder die Fähigkeiten, medial vermittelte Informationen beurteilen und einordnen zu können. Daneben gehört auch der Informatikunterricht dazu (grundlegende Einsichten ins Wesen der Informatik, Einblicke in algorithmisches Denken und Programmieren).

Medien und ICT als Mittel zur Schulorganisation und zur Organisationskommunikation

Die Lehrpersonen nutzen ICT-Mittel zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (z.B. zur Recherche oder um aktualisierte Lehrmittelinhalte zu beziehen), als Administrationsinstrument (z.B. zur Schülerverwaltung) sowie zur Kommunikation und Kooperation im Schulteam und mit der Schulbehörde sowie für Elternkontakte.

Eine übersichtliche Begründung des Medieneinsatzes im Unterricht liefert auch das ICT-Entwicklungskonzept für die Schulen (www.ict-kompass.ch). Die Begründung basiert auf vier Argumentationslinien: das Lern-Argument, das Lebenswelt-Argument, das Zukunfts-Argument und das Effizienz-Argument. Die übersichtlich strukturierten Argumente sowie die dazugehörige Infografik eignen sich zur Auseinandersetzung in Schulteams und eventuell in Arbeitsgruppen. 

 

2.4 Medien und Informatik in der Schule der Zukunft

2.4 Medien und Informatik in der Schule der Zukunft
Textbaustein

Unsere Schule plant im vorliegenden Medien- und ICT-Konzept für den Zeitraum der nächsten vier Jahre. Die technische Entwicklung ist bekanntlich rasant und der Weg der Weiterentwicklung ist nur schwer absehbar. Die Planung erfolgt aufgrund des aktuellen Wissenstandes bezüglich technologischer Möglichkeiten.
Zum heutigen Zeitpunkt zeichnen sich folgende Entwicklungslinien ab:

  • Digitale Kompetenzen sind Grundkompetenzen im digitalen Wandel
  • Kritisches Denken, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit sowie Kreativität sind Schlüsselkompetenzen im digitalen Wandel
  • Im digitalen Wandel ist lebenslanges Lernen der Standard.
  • Persönliche Daten sind zu schützen.
  • Mobile und persönliche Schülergeräte sind vermehrt vorhanden. 
  • Digitale Lehrmittel, Online-Applikationen und Cloud-Diensten ermöglichen ein Arbeiten überall und jederzeit.
  • Schulhausinterne Infrastruktur nimmt ab. Die WLAN-Abdeckung ist das Herzstück im Schulhaus.

Wir behalten die künftige Entwicklung im Auge und sind bei der schrittweisen Umsetzung des Medienkonzepts darauf bedacht, sich abzeichnende Entwicklungen nach Möglichkeit einzubeziehen.

admin
Vorgehen

Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss grundsätzlich nicht an die lokale Situation angepasst werden. Allenfalls sind Anpassungen an die sich fortschreitend ändernde Situation vorzunehmen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nachfolgend Kurzhinweise auf einige im Musterkonzept beschriebene Entwicklungslinien von Medien und ICT in der Schule 

Digitale Kompetenzen sind Grundkompetenzen im digitalen Wandel

Siehe Ausführungen in Kapitel 2.1

Im digitalen Wandle ist lebenslanges Lernen der Standard

Siehe Ausführungen in Kapitel 2.1

Persönliche Daten sind zu schützen

Soziale Medien bieten die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicken Text, Bild oder Film zu veröffentlichen. Besonders junge Menschen sind sich oft nicht der Tragweite von beleidigenden Bemerkungen oder freizügigen Bildern in Facebook oder anderen sozialen Medien bewusst: Diese können beispielsweise auch von künftigen Lehrmeistern gelesen werden. Die eigenen Spuren im Internet lassen sich teilweise noch jahrelang zurückverfolgen und können nicht ohne weiteres beseitigt werden.

Mobile und persönliche Schülergeräte sind vermehrt vorhanden

Die Computerpreise sind massiv gesunken und der Einsatz von mobilen Geräten an Schulen hat sich etabliert. Jugendliche verfügen meist über ein Smartphone, Tablet und ev. sogar einen eigenen /Computer/Laptop. Besonders bei älteren Schülerinnen und Schülern kann ein persönliches Gerät (Notebook oder Tablet-Computer) interessante didaktische Szenarien ermöglichen, entsprechende Rahmenbedingungen vorausgesetzt, beispielsweise ein geklärter Zugang zum schulinternen WLAN oder klare Nutzungsvereinbarungen etc.

Links:

Digitale Lehrmittel, Online-Applikationen und Cloud-Dienste ermöglichen ein Arbeiten überall und jederzeit

Schnellere Internet-Verbindungen und günstigere Massenspeicher haben die Entwicklung von Online-Software in den letzten Jahren begünstigt. So ist heute beispielsweise Online-Software verfügbar, um Bilder zu bearbeiten, Filme zu schneiden oder diverse Konvertierarbeiten Online zu erledigen. Ebenso kann heute Textverarbeitung im Internet erledigt werden und es sind Online-Massenspeicher verfügbar. Es zeichnet sich damit eine Entwicklung ab, die (teure) lokal installierte Software obsolet erscheinen lässt. Über deren Zuverlässigkeit und die Einsetzbarkeit, die über den persönlichen Gebrauch hinaus geht, sind sich die Fachpersonen noch uneinig.

Schulhausinterne Infrastruktur nimmt ab - das WLAN ist das neue Herzstück

Als Konsequenz zu den beschriebenen Entwicklungen wird eine umfassende schulhausinterne Infrastruktur mit eigenen Servern zunehmend in Frage gestellt. Bereits heute raten Fachstellen beispielsweise vom Betrieb eines schulhausinternen Mailservers ab. Dafür wird die Verfügbarkeit des WLANs und damit die geschützte Internetverbindung immer wichtiger, um Cloud-Dienste oder Online-Applikationen verfügbar zu haben.

Link:
Zaghafte Entwicklung von digitalen Lehrmitteln

Lehrpersonen wünschen sich oft «mehr digitale Lerninhalte», die auf die bestehenden Lehrmittel abgestimmt sind. Die Lehrmittelverlage entwickeln bereits seit einigen Jahren zu neuen Lehrmitteln entsprechende digitale Lerneinheiten, oft noch auf DVD, vermehrt auch als Online-Lehrmittel oder als App für das iPad. Die Fachstelle «Bildung und ICT» hat vom Bildungsrat den Auftrag erhalten, die «Integration von ICT in den Lehrmitteln zu fördern».

Die erwähnten Entwicklungslinien beschreiben Tendenzen, die sich Anfang 2012 abzeichnen. Es ist Aufgabe der mit der Umsetzung beauftragten Personen, die grossen Linien zu verfolgen. Viele Schulen beauftragen mit dieser Beobachtungsaufgabe die ICT-Verantwortlichen; siehe Beispiel-Pflichtenheft in Kapitel 6.2

ICT-Verantwortliche haben die Möglichkeit, ihr Wissen auf Internet-Portalen zu Medien und ICT in der Bildung und an Fachtagungen aktuell zu halten.

Fachtagungen:

  • edu-ict-Tagung: Tagung der Fachstelle «Bildung und ICT» der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Jeweils im September. Informationen auf http://www.edu-ict.zh.ch
  • UNM-Tagung: Fachtagung zu Themen der Medienbildung der PH Zürich. Neu alle zwei Jahre.
  • Fachtagung des Instituts für Medien und Schule der PHZ Schwyz: In Goldau. In der Regel alle zwei Jahre.
     

3. Wo wir stehen – Ist-Analyse der Schule

3. Wo wir stehen – Ist-Analyse der Schule
Textbaustein

Seit der Einführung von digitalen Technologien an unserer Schule haben sich die Ausstattung und die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht und zur Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Schulteams sowie mit allen anderen an der Schule Beteiligten kontinuierlich verändert. Wir entwickeln den Einsatz von digitalen Technologien weiter, um den Betrieb zu optimieren, die Arbeitsabläufe im Schulteam sowie die Kommunikation mit allen Beteiligten zu verbessern und um die Verwendung im Unterricht zu fördern.

Wir haben eine ausführliche Analyse zum Einsatz von digitalen Technologien an unserer Schule vorgenommen. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde das vorliegende Medien- und ICT-Konzept erarbeitet.

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» auf Ihre lokalen Gegebenheiten an und erstellen Sie eine Ist-Analyse zum Einsatz von digitalen Technologien an Ihrer Schule.

Die Ist-Analyse bildet die Basis für den Entwicklungsprozess Ihrer Schule.

Mittels Befragungen von Lehrpersonen und Leitungsverantwortlichen sowie einer Bestandesaufnahme von Infrastruktur, Support- und Beratungsdienstleistungen erheben Sie Daten zum Ist-Zustand Ihrer Schule zum Einsatz von digitalen Technologien. Mit der Analyse erfassen Sie die Ausgangslage für den künftigen Entwicklungsprozess Ihrer Schule. Als Umsetzungshilfen stehen Ihnen exemplarische Fragebogen zur Verfügung, um den Ist-Zustand zu erfassen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus den Fragebogen und den Aussagen des Kapitels 4 («Das wollen wir erreichen») sind Sie optimal auf die weiteren Schritte zur Erarbeitung Ihres Konzepts vorbereitet.

Rechnen Sie für die gesamte Ist-Analyse (Anpassung der Fragebogen, Durchführung der Befragung, Auswertung und Interpretation der Umfrageergebnisse, Zusammentragen des Inventars u.a.) mit einer Erarbeitungszeit von mindestens drei Monaten.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Erfahrung zeigt, dass Schulen dazu neigen, auf die Ist-Analyse zu verzichten. Die Erstellung oder Erneuerung eines Konzepts bietet die Gelegenheit, den Einsatz von digitalen Technologien in ihrer Gesamtheit grundlegend zu überdenken. Diese Chance sollte genutzt werden.

Die Ist-Analyse ist die Basis zur Weiterentwicklung des digitalen Wandels Ihrer Schule. 

Die Ist-Analyse ist die Basis zur Weiterentwicklung des digitalen Wandels Ihrer Schule (siehe Kap. 6.1) und zum Formulieren von Entwicklungszielen (siehe Kap. 4). Zudem bietet die Erarbeitung des Medien- und ICT-Konzepts Gelegenheit, die bisherigen Anstrengungen der Schule zu benennen und zu würdigen.

Die Ist-Analyse  schafft zwar die Grundlage für ein Medien- und ICT-Konzept. Ergebnisse aus Umfragen und Erhebungen werden dort in der Regel jedoch nicht detailliert aufgeführt. Im Konzept wird lediglich darauf verwiesen, dass die Analyse erstellt wurde und das Konzept darauf aufbaut (siehe Kap. 3.3, Ergebnisse der Ist-Analyse).

Umsetzungshilfen

Zur Durchführung der Ist-Analyse stehen die folgenden Hilfsmittel und Formulare zur Verfügung:

Für eine erste grobe Einschätzung

Im ICT-Coach besteht die Möglichkeit eine erste Standortbestimmung mit Hilfe der Spinnennetzgrafik durchzuführen. (direkt Link zur Auswertung)

Zur vertieften Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des digitalen Wandels - Kompass digitaler Wandel

Ein Kartenset Kompass für den digitalen Wandel hilft, den Überblick über die verschiedenen Faktoren zu gewinnen und daraus mögliche Handlungsfelder und Prioritäten abzuleiten. 

https://kompassdigitalerwandel.ch/

3.1 Medien und ICT in der Schule – Rückblick

3.1 Medien und ICT in der Schule – Rückblick
Textbaustein

Im folgenden Abschnitt wird ein zusammenfassender Überblick zur Integration und Entwicklung von digitalen Technologien an unserer Schule seit der erstmaligen Einführung von Computern gegeben:

Die Schule Musterhausen hat im Jahr 1992 erste Computer für die Sekundarschule angeschafft. Der damalige Sekundarlehrer Hans Hauser war für die Bereitstellung von Hard- und Software sowie für den technischen Support zuständig.

Im Jahr 1999 wurden die Schulzimmer der Sekundarschule mit je einem vernetzten Schülercomputer sowie ein Computerraum mit einem zentralen Server ausgerüstet. Die Lehrpersonen besuchten eine Einführung ins Betriebssystem und in Textverarbeitung.

Im Jahr 2002 wurden Primarschulzimmer mit je zwei vernetzten Computern eingerichtet und die Lehrpersonen besuchten die zweitägigen IG-Kurse des damaligen Pestalozzianums Zürich. In den letzten Jahren sind jährlich weitere zehn bis zwanzig Computer angeschafft worden, und die Anstellung des ICT-Verantwortlichen der Schule wurde jährlich leicht erhöht. In den Schuleinheiten Unterbach, Mittelwiese und Oberhausen ist je eine Lehrperson mit dem schulhausinternen Support (1st-Level-Support) beauftragt.

Heute betreibt die Schule Musterhausen in den drei Schuleinheiten 220 meist vernetzte Computer. Die fünf Kindergärten sind nicht mit digitalen Technologien ausgerüstet. Der Supportaufwand für die 18 Regelklassen, die zwei Informatikräume, drei Notebookwagen und drei Teamzimmer ist erheblich. Der Einsatz des Computers im Unterricht variiert nach Lehrpersonen und es ist nicht immer klar, inwiefern die Schülerinnen und Schüler vom Computereinsatz im Unterricht profitieren (siehe Kap. 1.1). Herzstück der internen Kommunikation und Zusammenarbeit sowie auch der Kommunikation mit Eltern und Lernenden ist seit 2019 die Plattform Pupil.

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Die bisherige «Digitale-Geschichte» der Schule bildet den Ausgangspunkt des neuen Medien- und ICT-Konzepts. Beschreiben Sie in Kürze den Verlauf der Medien- und ICT-Integration Ihrer Schule. Schliessen Sie das Resümee mit einem Verweis auf den Anlass, der zu diesem Konzept führte.

Anhand des Plakats einer fiktiven Schule kann die Entwicklung und aktuelle Situation bezüglich Medien und ICT diskutiert werden:

  • Wann haben wir erstmals digitale Technologien angeschafft?
  • Wofür haben wir die Computer erstmals eingesetzt? Auf welchen Stufen?
  • Wann erfolgte die Vernetzung im Schulhaus?
  • Welche Rolle haben digitale Technologien bisher im Unterricht gespielt?
  • Welche Rolle haben digitale Technologien bisher in der Kommunikation der Schule mit ihren internen und externen Bezugsgruppen gespielt?
  • Wie ist die Schule heute ausgerüstet und wie werden die Mittel genutzt?
  • Wie sieht die personelle Situation aus? Wer ist wofür zuständig, mit welcher Entschädigung?
  • Welche Weiterbildungen haben wir durchgeführt?
  • Welches sind aus unserer Sicht die anstehenden Herausforderungen?

Das Aufrollen der «Digitale-Geschichte» kann gleichsam als Startpunkt der Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe gestaltet werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Falls Sie bereits zu diesem Zeitpunkt die ICT-Geschichte ihrer Schule mit anderen Schweizer Schulen vergleichen möchten, konsultieren Sie folgende Studien:

Lehrmittel in einer digitalen Welt - Fachberichte der Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ILZ):

3.2 Medien und Informatik gemäss Zürcher Lehrplan 21

3.2 Medien und Informatik gemäss Zürcher Lehrplan 21
Textbaustein

Wir haben in den letzten Jahren Erfahrungen gesammelt mit dem Einsatz von digitalen Tools. Mit der Einführung des Zürcher Lehrplans 21 setzt unsere Schule die zu erreichenden Ziele bezüglich "Medien und Informatik" sowie der Erreichung der Anwendungskompetenzen gezielt um (siehe Kap. 4.2 Lehrplan)

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Beurteilen Sie, inwiefern Ihre Schule die kantonalen Lehrplanvorgaben  zu Informatik (ICT) und Medienerziehung umsetzt. Notieren Sie weiter allenfalls in den letzten Jahren festgelegte Entwicklungsziele Ihrer Schule in Bezug auf die Medien- und ICT-Integration: Legislaturziele der Schulbehörde, Ziele der Gesamtschule oder einzelner Schuleinheiten in Schulprogrammen oder Jahresprogrammen.

3.3 Ergebnisse der Ist-Analyse

3.3 Ergebnisse der Ist-Analyse
Textbaustein

Die fortlaufende Entwicklung der modernen Mediengesellschaft macht auch vor der Schule nicht Halt (siehe Kap. 2). Die Schule Musterhausen trägt den veränderten Möglichkeiten und Ansprüchen Rechnung. Sie will jetzt und zukünftig mit Medien und ICT kompetent und fachgerecht agieren können. Das bedeutet, dass periodisch die Situation von Schule und Gesellschaft in Bezug auf Medien und ICT analysiert wird, um daraus allfällige Veränderungen oder Korrekturen in der Schule vornehmen zu können.

Wir überprüfen in regelmässigem Abstand die Veränderungen des digitalen Wandels bezogen auf die Schule und Gesellschaft. Dazu erheben wir auch den Ist-Zustand an unserer Schule durch Befragungen von Lehrpersonen und leitungsverantwortlichen Personen (Behördenmitglieder, Schulleitungen, ICT-Verantwortliche, pädagogische ICT-Beratungspersonen u.a.). Dazu werden auch systematisch die Leistungen und der zeitliche Aufwand des technischen Supports und der pädagogischen ICT-Beratung erfasst. Die bestehenden Inventarlisten zur Ausrüstung mit digitalen Technologien (Netzwerkinfrastruktur, Server, Computer, Whiteboards, Beamer, u.a.) werden ergänzt und aktualisiert.

Aufgrund der Analyse der Ist-Situation kann festgestellt werden, dass die Schule Musterhausen mit Ihren bisherigen Bestrebungen, digitale Medien im Schulalltag zu verankern, auf dem richtigen Weg ist. 

Aufgrund der Analyse der Ist-Situation kann festgestellt werden, dass die Schule Musterhausen mit Ihren bisherigen Bestrebungen, digitale Tools im Schulalltag zu verankern, auf dem richtigen Weg ist. Der eingeschlagene Weg soll weiter beschritten werden.

Die detaillierten Analyseergebnisse liegen in einem separaten Bericht vor. Das erkannte Entwicklungspotential wird im vorliegenden Konzept berücksichtigt. Es werden Massnahmen getroffen, damit der Entwicklungsprozess sowohl bezüglich Unterricht als auch der gesamten Schulorganisation und -kommunikation weiter geht. Die Analyse der Ist-Situation bildet somit eine der Grundlagen dieses Konzeptes.

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Grundlage dafür bildet die Auswertung der Befragung von Lehrpersonen und Leitungsverantwortlichen sowie die Bestandesaufnahmen von Infrastruktur, Support- und Unterstützungsleistungen an Ihrer Schule.

Idealerweise überträgt die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» (siehe Kapitel 1.2)

die Durchführung der Umfragen an zwei bis drei (Fach-)Personen aus der Schule. Die beauftragten Personen überarbeiten die vorgegebenen exemplarischen Fragebogen, indem sie beispielsweise ortsspezifische Angaben und Fragen ergänzen. Im Anschluss organisieren sie die Verteilung der Fragebogen, das Sammeln und Zusammenfassen der Rückmeldungen.

Befragung der Medien- und ICT-Situation an der Schule

Die Befragung wird auf zwei Ebenen durchgeführt:

a) Ebene Lehrpersonen

Befragung der Lehrpersonen zum bisherigen Einsatz von Medien und ICT im Unterricht und deren Nutzung zur Kommunikation im Kollegium, mit ihren Klassen und mit Eltern, ihre Selbsteinschätzung der eigenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Tools sowie zu ihren Weiterbildungsbedürfnissen.

Die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» legt fest, welche Personen an der Umfrage teilnehmen sollen bzw. dürfen.

Mögliche Varianten:
  •  Alle Lehrpersonen
  •  Alle Lehrpersonen mit einem Pensum von mindestens 10 Lektionen
  •  Alle Lehrpersonen mit Klassenverantwortung
  •  Je x Personen pro Schuleinheit
  •  Eine zufällige Gruppe von Lehrpersonen, wobei jede Stufe und Schuleinheit vertreten sein muss.

Eine Reduktion der befragten Personen erzeugt kleinere Datenmengen und vereinfacht dementsprechend die Auswertung. Dafür erhält man ein weniger differenziertes Bild der aktuellen Situation.

b) Ebene Leitungsverantwortliche

Die verantwortlichen Personen der Schule analysieren die ICT-Situation ihrer Schule auf Ebene der strategischen Ziele, der Schulorganisation, der Unterrichtskultur etc. Zu den leitungsverantwortlichen Personen zählen Schulleitungen, Personen des technischen Supports und der pädagogischen ICT-Beratung, verantwortliche Schulbehörden-Mitglieder und allenfalls weitere Personen.

Die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» legt fest, welche Leitungspersonen an der Umfrage teilnehmen sollen bzw. dürfen. Beschränken Sie die Anzahl der befragten Leitungspersonen auf zwei bis fünf Personen.

Auswertung der Umfrageergebnisse

Die Auswertung der Umfrageergebnisse kann von den zwei bis drei benannten (Fach-)Personen aus der Schule vorgenommen werden. Es ist zudem möglich, eine externe Beratung zu beanspruchen, zum Beispiel bei dem Bereich Medienbildung der PH Zürich. Für die Bewertung der einzelnen Ergebnisse ist fachliches Know-how notwendig. Zu den schulinternen Fachpersonen gehören zum Beispiel ICT-Verantwortliche und pädagogische ICT-Beraterinnen und ICT-Berater.

Die Umfrage kann mit Fragebogen auf Papier (siehe Umsetzungshilfen) oder mit Hilfe elektronischer Tools vorgenommen werden. Ein elektronisches Tool erleichtert die Auswertung der Umfrageergebnisse beträchtlich. In Frage kommen zum Beispiel webbasierte Umfragetools (z.B. SurveyMonkey

, JotForm

, Microsoft Forms, findmind.ch u.a.).

Die Interpretation der Ergebnisse und die Ableitung von Zielen und Inhalten (siehe Kap. 4)

nimmt die «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept» vor.

Bestandesaufnahme Infrastruktur, Support- und Unterstützungsleistungen

Die Bestandesaufnahme der Infrastruktur und der Support- und Unterstützungsleistungen basiert auf bereits bestehenden Unterlagen der Schule. Dazu gehören Inventarlisten, Anstellungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Pflichtenhefte sowie Verträge mit externen Firmen. Diese Bestandesaufnahmen werden von leitungsverantwortlichen Personen (Schulleitung, Support- und Beratungspersonen u.a.) an einem Ort zusammengeführt.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Ist-Analyse bildet die Grundlage für die Erarbeitung des Konzeptes, das in den nachfolgenden rund drei bis fünf Jahren umgesetzt werden wird. Anschliessend muss das Konzept aktualisiert werden. In Konzepten werden mittel- und längerfristige Anliegen definiert.

Demgegenüber ist die Ist-Analyse immer eine Momentaufnahme der aktuellen Situation. Diese Situation wird sich fortlaufend verändern. Es macht daher keinen Sinn, die Ist-Situation im Konzept festzuschreiben. Dies soll in einem separaten Dokument geschehen. Im Medien und ICT-Konzept wird lediglich darauf verwiesen, dass das Konzept unter anderem auf der vorgenommenen Analyse beruht. Die nachfolgenden Kapitel 3.3.1 bis 3.3.7 sind demnach Hinweise zur Erstellung des separaten Berichts der Ist-Analyse.

3.3.1 Unterricht

3.3.1 Unterricht
Textbaustein

Stärken

Arbeiten mit Lernsoftware

Die Befragung der Lehrpersonen zeigt, dass im Unterricht an unserer Schule das Arbeiten mit Lernsoftware stark verbreitet ist. 60 Prozent aller Lehrpersonen geben an, die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in deren Unterricht mindestens einmal pro Woche mit Lernsoftware.

Informationsgewinnung im Internet

Das Internet als Informationsspeicher und «Nachschlagewerk» hat einen grossen Stellenwert im Unterricht.

Unterrichts- und Organisationsformen

Computer werden in vielfältigen Unterrichts- und Organisationsformen eingesetzt: Frontalunterricht, Einzel-, Partner-, Gruppenarbeiten, Plan-, Posten- Projektarbeiten. Allerdings bestehen grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen. Am häufigsten wird nach wie vor allein am Computer gearbeitet.

Ausnutzung der Infrastruktur für den Unterricht

Die mobilen Geräte aus dem Laptop-Pool kommen häufig zum Einsatz. Die beiden Medienräume auf der Sekundarstufe werden von allen Klassen für die Arbeit benutzt.

Privatsphäre und Urheberrechtsfragen

Der Umgang mit Privatsphäre und Netiquette wird in allen Klassen stufengerecht thematisiert. Zusätzlich ist jedes Jahr ein Projekttag auf Mittel- und Sekundarstufe diesem Thema gewidmet.

Optimierungsbedarf

Medienbildungsthemen im Unterricht

Mit der Einführung des Zürcher Lehrplan 21 haben wir Nachholbedarf im Bereich "Medien" festgestellt.

Kreatives Arbeiten

Die Computer und Tablets an der Schule werden selten für kreative Arbeiten der Schülerinnen und Schüler verwendet. Eine Ausnahme bildet teilweise die Arbeit mit Texten. Arbeiten mit Bildern (malen, zeichnen, fotografieren u.a.), mit Audio (Tonaufnahmen) oder mit Video haben bisher grösstenteils keine Bedeutung im Unterricht.

 

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Benennen Sie die grössten Stärken und die wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten zu Medien und Informatik im Unterricht an Ihrer Schule. Die Daten entnehmen Sie den «Fragebogen für Lehrpersonen» und den «Fragebogen für Leitungsverantwortliche» (siehe Kap. 3).

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Das erfolgreiche Einbinden von digitalen Tools in den Unterricht ist von mehreren Faktoren abhängig. Erfolgreich bezeichnet hier die Tatsache, dass Schülerinnen und Schüler digitale Tools sowohl für die Arbeit und das Lernen in den einzelnen Fächern einsetzen (Anwendungskompetenzen) als auch, dass Medien und Informatik selbst Gegenstand des Unterrichts sind.

Der Einsatz von digitalen Tools erfordert und fördert unterschiedliche Organisations- und Sozialformen, weshalb dieser Aspekt als wichtiger Faktor für die Integration in den Unterricht betrachtet werden kann. Ebenso gilt es, das Vorhandensein und die Nutzung der materiellen Ressourcen genauer zu betrachten. Hier können sich Diskrepanzen zwischen bestehender Infrastruktur bzw. vorhandener Lehr-/Lernmittel und deren effektiver Nutzung im Unterricht zeigen.

Bei der Analyse werden demzufolge diese Aspekte des Unterrichts betrachtet:

  • Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Tools (Lernen mit Medien)
  • Themen der Medienbildung im Unterricht (Lernen über Medien)
  • Organisations- und Sozialformen im Unterricht
  • Nutzung der Infrastruktur mit den Schülerinnen und Schülern (Räume & Geräte)
  • Hilfsmittel für den Unterricht (Standardsoftware, Lernsoftware, Lehrmittel)

Die aus der Analyse dieses Kapitels gewonnenen Erkenntnisse dienen der Erstellung mehrerer Konzeptteile. Dazu gehören unter anderem das pädagogische Konzept (Kap. 4), das Nutzungskonzept (Kap. 5) oder das Infrastruktur-Konzept (Kap. 9).

3.3.2 Lehrpersonen

3.3.2 Lehrpersonen
Textbaustein

Stärken

  • Drei Viertel aller Lehrpersonen messen digitalen Tools im Unterricht eine hohe Bedeutung zu. Sie glauben, dass der Einsatz von Computern in der Schule das Lehren und Lernen unterstützt.
  • Ein Grossteil der Lehrpersonen schätzt ihre Anwenderkompetenzen als ausreichend gut ein.
  • Fast alle Lehrpersonen fühlen sich kompetent, den Computer für die Unterrichtsvorbereitung und weitere Aufgaben im Berufsumfeld zu nutzen.

Optimierungsbedarf

  • Fast die Hälfte der Lehrpersonen beurteilt die eigene Fähigkeit, den Computer Gewinn bringend in den verschiedenen Fächern zu nutzen, als gut ein.
  • 70% der Befragten trauen sich zu, die Modul "Medien und Informatik" kompetent zu behandeln.

Weiterbildungsbedürfnisse der Lehrpersonen

Die meistgenannten Weiterbildungswünsche der befragten Lehrpersonen werden hier in absteigender Reihenfolge genannt:

  • Kurse mit konkreten Unterrichtsszenarien mit digitalen Tools
  • Kurse zu Hintergrundwissen im Bereich "Medien und Informatik"
  • Kurse zur Arbeit mit bestimmten Lehrmitteln oder Applikationen
  • Kurse für Grundkenntnisse im Umgang mit digitalen Tools
admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Erfassen Sie die Kompetenzen der Lehrpersonen bezüglich allgemeinen Umgangs mit digitalen Tools und Einsatz im Unterricht mittels Selbsteinschätzung. Diese Erhebung dient dem Erstellen eines Weiterbildungskonzepts (Kapitel 8).

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Kompetenzen der Lehrpersonen

Damit Lehrpersonen in der Lage sind, digitale Technologien für die persönliche Arbeitsorganisation zu nutzen und in den Unterricht schülerzentriert zu integrieren, müssen sie über unterschiedliche Kompetenzen verfügen. Lehrpersonen, die selbst medienkompetent agieren, wird es eher gelingen, Medien und ICT zugunsten der Schülerinnen und Schüler in den Unterricht einzubetten. Die persönliche Medienkompetenz von Lehrerinnen und Lehrern ist wichtig, aber noch kein Garant dafür, dass digitale Technologien im Unterricht als Werkzeug eingesetzt werden. Dafür sind auch mediendidaktische und medienpädagogische Kompetenzen notwendig.

Folgende Kompetenzen können herangezogen werden, um die Kompetenzen der Lehrpersonen zu bewerten:

Anwenderkompetenzen / Medientechnische Kompetenzen

Anwenderkompetenz bzw. medientechnische Kompetenz umfasst die fachkundige Bedienung von Geräten und Software. Anwenderkompetenz ist ein Teilbereich der persönlichen Medienkompetenz. Diese umfasst zusätzlich weitere Aspekte wie ein vertieftes Medienwissen, zielgerichtete Mediennutzung und die Reflexion auf der persönlichen und der gesellschaftlichen Ebene (vgl. dazu Kap. 5).

Mediendidaktische Kompetenzen

Lehrpersonen müssen in der Lage sein, digitale Technologien für den fachlichen und fachübergreifenden Unterricht nach lehr- und lernrelevanten Kriterien auszuwählen und in den Unterricht einzubringen. Mediendidaktische Kompetenz umfasst unter anderem die Fähigkeit von Lehrpersonen, Lehr- und Lernformen so zu wählen, dass Schülerinnen und Schüler digitale Technologien als Hilfsmittel für das persönliche und das gemeinsame Lernen und Arbeiten gewinnbringend verwenden können.

Medienpädagogische Kompetenz

An dieser Stelle ist mit medienpädagogischer Kompetenz die Fähigkeit von Lehrpersonen gemeint, medienbildnerische Inhalte und Anliegen im Unterricht zu thematisieren. Hierbei werden digitale Technologien zum Gegenstand des Unterrichts. Damit das gelingt, müssen Lehrpersonen Bescheid wissen über aktuelle Möglichkeiten, Chancen und Gefahren von Medien im Leben von Einzelpersonen und in der Gesellschaft. Zudem müssen sie über eine realistische Einschätzung vom ausserschulischen Medienumgang der Schülerinnen und Schüler verfügen. Indem Lehrpersonen Medien im Unterricht zum Thema machen, kommen sie dem Ziel des selbstverantwortlichen, reflektierenden und kritischen Umgangs der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Technologien ein gutes Stück näher.

Weiterbildungsbedürfnisse der Lehrpersonen

Lehrpersonen äussern ihre Wünsche nach Weiterbildung im Bereich digitale Technologien. Das Verlangen nach Befriedigung dieser Bedürfnisse weist darauf hin, dass die Lehrpersonen ein Optimierungspotenzial für sich persönlich oder für den Unterricht erkennen. Die Weiterbildungsbedürfnisse sind in diesem Sinne ernst zu nehmen. Pädagogische ICT-Beratungspersonen sind in der Lage, die Bedürfnisse von Lehrpersonen zu analysieren und soweit zu befriedigen, dass einer Nutzung und Thematisierung im Unterricht nichts mehr im Wege steht.

Die Schule als Organisation kann sich nicht nur an den Bedürfnissen der Lehrpersonen orientieren. Schule muss erforderliche Leistungen erbringen, die von aussen diktiert werden, z.B. das Erreichen von Lehrplanzielen. Es kann durchaus sein, dass (einzelne) Lehrpersonen keine Weiterbildungsbedürfnisse anmelden, aber die Schule die Notwendigkeit und den Bedarf dafür erkennt. In diesem Fall würden Weiterbildungen nicht selbstmotiviert und freiwillig besucht, sondern von der Schule als verbindlich vorgegeben.

 

3.3.3 Lehrerteam / Schulteam

3.3.3 Lehrerteam / Schulteam
Textbaustein

Stärken

Interne und externe Kommunikation per E-Mail vereinbart

Wir haben an unserer Schule den Umgang mit E-Mail als internes und externes Kommunikationsinstrument geregelt. Eingeschlossen darin ist die Kommunikation zwischen Lehrpersonen, Schulbehörde, Schulverwaltung und Eltern. Die Regeln sind allen an unserer Schule tätigen Personen bekannt und werden im Alltag befolgt.

Interne Dateiablage

Die schulinterne Dateiablage erfolgt vollständig digital. Dazu werden geteilte Ordner mit Zugangsberechtigungen verwendet. Der Zugriff ist für Mitarbeitende von überall her möglich.

Entwicklungsbedarf

Austausch nur schulintern

Der Austausch von digitalen Unterlagen ist nur innerhalb der Schule möglich. Die Zusammenarbeit erfolgt heute aber auch mit Partnern ausserhalb der Schule, weshalb hier eine Freigabemöglichkeit benötigt wird. 

Reservationssystem

Über die Hälfte der befragten Lehrpersonen empfindet die Möglichkeit, die Poolgeräte zu reservieren, als ungenügend. Es fehlen klare Regeln, wer die mobilen Geräte wann verwenden darf. Insbesondere wenn spontan die Geräte gebraucht würden.

 

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Analysieren Sie, für welche Arbeiten und in welchem Zusammenhang die Schulteams der einzelnen Schuleinheiten Medien und ICT nutzen. Notieren Sie die benutzten Tools, den Nutzen für die beteiligten Personen und die Nutzungshäufigkeit.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Digitale Technologien unterstützen Lehrpersonen, Schulbehörde und Schulverwaltung bei der internen Zusammenarbeit und Kommunikation, aber auch in der Zusammenarbeit mit Eltern. Neben der Beschreibung der Einsatzgebiete von digitalen Technologien ist zu klären, ob klare Abmachungen bzw. Nutzungsvereinbarungen erstellt wurden und umgesetzt werden:

Interne Kommunikation (siehe Kap. 8)

E-Mail-Kommunikation:
  • interner Team-Blog
Interner Informations- und Wissensaustausch (siehe Kap. 7)
  • Betreute Dateiablage auf dem Teamserver oder in der Cloud (Protokolle, Arbeitspapiere, Unterrichtsideen u.a.), Datenschutz beachten
  • Internes Wiki mit allgemeingültigen Informationen u.ä.

Administration und Verwaltung von Schülerinnen und Schülern und Klassen

Raum- und Gerätedisposition
  • Einsatz von Schul- und Klassenverwaltungsprogrammen (LehrerOffice u.a.)
Einsatz von Reservationssystemen für Medienräume, Laptop-Pools, mobile Beamer, Kameras u.a.

3.3.4 Schulleitung / Schulverwaltung / Schulbehörde

3.3.4 Schulleitung / Schulverwaltung / Schulbehörde
Textbaustein

Stärken

Interne Kommunikation per E-Mail ist vereinbart

Wir haben an unserer Schule den Umgang mit E-Mail als internes Kommunikationsinstrument geregelt. Eingeschlossen darin ist die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Schulbehörde. Die Regeln sind den Lehrpersonen und Behördenmitgliedern bekannt und werden im Alltag befolgt.

Entwicklungsbedarf

Informationsaustausch mit der Schulverwaltung

Der Informationsaustausch mit der Schulverwaltung / dem Schulsekretariat findet ausschliesslich via Telefon und auf brieflichem Wege statt.

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Analysieren Sie, für welche Arbeiten und in welchem Zusammenhang Medien und ICT von Schulleitung, Schulverwaltung und Schulbehörde genutzt werden. Welche Tools setzen Sie an Ihrer Schule wofür ein? Gibt es Vereinbarungen zur Nutzungsweise der eingesetzten Tools? Notieren Sie allfällige unbefriedigende Zustände.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Digitale Technologien unterstützen Schulleitung, Schulbehörde und Schulverwaltung bei ihrer Arbeit. Neben der Beschreibung der Einsatzgebiete von digitalen Technologien für die Arbeit von Schulleitung, Schulbehörde und Schulverwaltung und der Benennung der verwendeten Tools ist zu klären, ob klare Abmachungen bzw. Nutzungsvereinbarungen erstellt wurden und umgesetzt werden:

Art und Umfang des Einsatzes von digitalen Technologien für …

  • Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit der Schule (siehe Kap. 11)
  • Webauftritt
  • mediales Erscheinungsbild der Schule
  •  …
  • Kommunikation zwischen Leitung, Verwaltung, Behörde, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten
  • Administration und Verwaltung der Schule

 

3.3.5 Erziehungsberechtigte

3.3.5 Erziehungsberechtigte
Textbaustein

Stärken

Publikationen

Die Schule Musterhausen unterhält eine öffentliche Website, auf der sie allgemeine Informationen und Neuigkeiten aus dem Schul- und Schülerleben präsentiert.

Weiterbildungen und Informationsmaterial zu Medien und ICT

Im Rahmen der Veranstaltungen des Elternrates bietet die Schule Musterhausen mindestens einmal jährlich eine Weiterbildung für Eltern zu Medien an. Beispiele aus der Vergangenheit:

  • Snapchat: Chancen und Gefahren
  • Ich glotz Netflix: Serienkonsum von Kindern

Entwicklungsbedarf

Kommunikation zwischen Schule und Erziehungsberechtigten

Die Kommunikation zwischen Erziehungsberechtigten, Lehrpersonen und Schulleitung erfolgt mehrheitlich mit Hilfe von digitalen Technologien. Bei den Klassen ist es von den einzelnen Lehrpersonen abhängig, ob und wie digitale Technologien zur Kommunikation eingesetzt werden (Telefon/Handy, E-Mail, SMS u.a.). Verbindliche Vereinbarungen fehlen.

 

admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Analysieren Sie, wofür an Ihrer Schule Medien und ICT zur Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten eingesetzt werden und inwiefern Angebote zum Umgang mit digitalen Technologien als Erziehungshilfe gemacht werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

ICT unterstützen die Zusammenarbeit der Schule mit den Erziehungsberechtigten. Neben der Beschreibung der Einsatzgebiete von ICT bei der Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten und der Benennung der verwendeten Tools ist zu klären, ob klare Abmachungen bzw. Nutzungsvereinbarungen erstellt wurden und umgesetzt werden:

Art und Umfang des Einsatzes von Medien und ICT für …

  • Kommunikation zwischen Erziehungsberechtigten, Lehrpersonen und Schulleitung
  • regelmässige Mailings, abonnierbare elektronische Newsletter
  • Schulwebsite
  • Schulzeitung
  • Handy
  • Soziale Medien
  • medienbildende Massnahmen als Teil der Elternbildung
  • Referate für Erziehungsberechtigte zu Themen der Medienbildung, wie z.B. Umgang mit sozialen Netzwerken, mit dem Handy, mit Fernsehkonsum, Gamen etc.

3.3.6 Digitale Infrastruktur

3.3.6 Digitale Infrastruktur
Textbaustein

Zufriedenheit mit der Infrastruktur

Stärken

Gut funktionierende Infrastruktur

Die Schule verfügt über eine gut funktionierende Infrastruktur. Die Befragung der Lehrpersonen zeigt eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Zuverlässigkeit der Infrastruktur.

Geschütztes Netzwerk

An der Schule Musterhausen gibt es Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des Netzwerks, ohne dass die Arbeit behindert wird.

Entwicklungsbedarf

Beschaffungsprozesse unpräzise definiert

Es gibt an der Schule Musterhausen kein definiertes Verfahren, wie neue (Lern-)Software vorgeschlagen, evaluiert und im Unterricht erprobt wird. (Software-)Anschaffungen folgen meist den Bedürfnissen einzelner Lehrpersonen und sind in hohem Masse vom Wohlwollen des Supporters abhängig.

Hohe Ausgaben

Unsere Investitionen in die digitale Infrastruktur (Anzahl Geräte, Server, Netzwerk) stehen in keinem ausgewogenen Verhältnis zur effektiven Nutzung im Unterricht. Der Einsatz im Unterricht muss verstärkt werden, um die Ausgaben rechtfertigen zu können.

Inventar der Infrastruktur

Das Inventar der Schule Musterhausen wird fortlaufend und systematisch in einem eigenen Dokument erfasst. 

admin
Vorgehen

Erstellen Sie eine Bestandsaufnahme der vorhandenen digitalen Infrastruktur an Ihrer Schule. Sammeln Sie Vorschläge und Bedürfnisse zur Anpassung der Infrastruktur. Verwenden Sie dazu das zur Verfügung gestellte Dokument «Bestandsaufnahme Infrastruktur». Wenn jedes Gerät mit einer eindeutige Identifikation (Bsp. QR-Code) versehen wird, hilft dies beim Führen des Inventars.

3.3.7 Support und Beratung

3.3.7 Support und Beratung
Textbaustein

Zufriedenheit mit dem Support- und Beratungsangebot

Stärken

  • Die Mehrheit der befragten Lehrpersonen sagt, dass sie relativ rasch Hilfe und Unterstützung bei technischen Problemen erhält. Es ist den Lehrpersonen klar, wer die Ansprechperson für technische Fragestellungen ist (TICTS).
  • In jedem Lehrerteam ist eine Person zuständig für methodisch-didaktische Fragestellungen als pädagogischer ICT-Support (PICTS). Diese Person ist klar benannt, sie stellt Weiterbildungsangebote zusammen. Nicht alle Lehrpersonen nutzen diese Angebote gleich.

Entwicklungsbedarf

  • Ein Viertel der befragten Lehrpersonen gibt an, dass die Unterstützung bei technischen Problemen schlecht sei. Probleme müssten schneller behoben werden.
  • Es fällt auf, dass nur ein Teil der Lehrpersonen zurückmeldet, bei methodisch-didaktischen Fragen einfach und unkompliziert Unterstützung zu erhalten. Diejenigen, die nicht oder kaum profitieren, geben an, dass die verantwortliche Beratungsperson ohnehin schon überlastet sei und man sie nicht noch zusätzlich belasten möchte. Es wird gefordert, dass die pädagogische ICT-Beratung mehr Ressourcen erhält.

Bestandsaufnahme der Support- und Beratungsangebote

Das Support- und Beratungsangebot der Schule Musterhausen ist wie folgt gestaltet:

Pädagogische ICT-Beratung (intern)

  • Eine Person pro Schuleinheit
  • 0.48 VZE, welche in den kantonalen Berufsauftrag integriert werden.
  • Aufgaben gemäss Pflichtenheft

Pädagogische ICT-Beratung (extern)

  • Es besteht kein eigenständiger Budgetposten für Projektbegleitungen oder Weiterbildungen durch externe Fachstellen. Der Beizug von aussenstehenden Experten wird in der Regel dem allgemeinen Weiterbildungsbudget belastet.

Technischer Support (intern)

  • Eine Person für die ganze Schule
  • 60%-Anstellung der Gemeinde
  • Aufgaben gemäss Pflichtenheft

Technischer Support (extern)

  • Supportvertrag mit der Firma CompiNow
  • jährlich wiederkehrendes Supportbudget von xxx Franken
admin
Vorgehen

Passen Sie den «Textbaustein» den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an. Der Text in Ihrem lokalen Medien- und ICT-Konzept soll auf den Ergebnissen der Ist-Analyse Ihrer Schule basieren.

Erstellen Sie eine Auslegeordnung aller Support- und Unterstützungsangebote zu digitalen Technologien: Die Art und Weise, wie Sie den technischen Support an Ihrer Schule organisieren, die zentralen Angebote der/des ICT-Verantwortlichen der Schule und der einzelnen Schulhäuser, extern eingekaufte Support-Dienstleistungen usw. Lassen Sie die bestehenden Angebote von den Lehrpersonen beurteilen und erstellen Sie einen Katalog von Anpassungsvorschlägen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Bei der Analyse des bestehenden Support- und Unterstützungsangebotes legen Sie den Fokus auf folgende Punkte:

Pädagogische ICT-Beratung
  • Interne Angebote (Pädagogisches ICT-Beratungsteam, Personen, Organisation u.a.)
  • Externe Angebote (Weiterbildung und Unterstützung durch Externe, z.B. PH Zürich)
  • Beurteilung des Support-Angebots (Sicht der Lehrpersonen und Sicht der Leitungsverantwortlichen)
Technischer Support
  • Interner Support (technisch-organisatorisches Support-Team, Personen, Organisation u.a.)
  • Externer Support (externe Supportfirmen, bezogene Dienstleistungen u.a.)
  • Beurteilung des Support-Angebots (Sicht der Lehrpersonen und Sicht der Leitungsverantwortlichen)

Siehe auch die Hinweise zu technischem Support und pädagogischer ICT-Beratung in Kapitel 6.

4. Was wir erreichen wollen – Pädagogisches Medienkonzept

4. Was wir erreichen wollen – Pädagogisches Medienkonzept
Textbaustein

Medienbildung und Informatik haben ein eigenes Unterrichtsfach, zusätzlich sind die Anwendungskompetenzen in die anderen Unterrichtsfächer zu integrieren. Die Verknüpfung von Zielen des Unterrichtsfachs mit den Anwendungskompetenzen ist anforderungsreich. Wir haben als Schule deshalb als Planungshilfe eine eigene schulinterne Vereinbarung mit folgendem Inhalt ausgearbeitet:

  • Integration der Anwendungskompetenzen in die anderen Unterrichtsfächer 
  • Vereinbarte Nutzung der angeschafften Software

Damit ist ein zielgerichteter und ressourcenschonender Einsatz der ICT-Mittel gewährleistet und ein über die Zyklen hinweg aufbauender Unterricht wird ermöglicht.

admin
Vorgehen

Dieses Kapitel geht von der in Kapitel 2 beschriebenen Situation der heutigen Gesellschaft im digitalen Wandel aus und baut auf die Ist-Analyse der Schule in Kapitel 3 auf. Nachfolgend entwickelt die Arbeitsgruppe eine eigene «Vision» zum Einsatz von Medien und ICT an Ihrer Schule und sie legt damit die künftige Entwicklungsrichtung in den kommenden drei bis fünf Jahren bezogen auf Medien und ICT fest. Entsprechend viel Energie soll in die Erarbeitung dieser Grundlagen investiert werden. Erst nach dieser Arbeit kann die Arbeitsgruppe in den nachfolgenden Kapiteln 5 bis 12 definieren, wie diese Entwicklung ausgestaltet werden soll. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

1. Werten Sie die Ergebnisse der Ist-Analyse aus 

(Siehe Auswertungshilfe zum Fragebogen für Lehrpersonen, Kap. 3)

a) Befragung der Lehrpersonen zum Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht
  • Tätigkeiten mit digitalen Tools der Schüler/innen
  • Umsetzung der Anwendungskompetenzen in den verschiedenen Fächern
  • Organisations- und Sozialformen beim Medieneinsatz im Unterricht
  • Verwendung der Infrastruktur im Unterricht (Geräte und Räume)
  • Hilfsmittel für den Unterricht (Standardsoftware, Lernsoftware, Lehrmittel)
b) Befragung von Schulleitenden und ICT-Verantwortlichen
  • Digitale Technologien in Ihren Legislaturzielen
  • Digitale Technologien im Leitbild der Schule
  • Digitale Technologien im Schulprogramm als (eigenständiges) Entwicklungsthema
  • Bestehendes ICT-Konzept mit pädagogischen Zielsetzungen

2. Setzen Sie sich mit den Zielen des digitalen Wandels anhand ausgewählter Publikationen auseinander. 

Beispiele:
  • Die Einleitung zum Medienkompass 1 und 2 beschreibt anschaulich und knapp die Ziele und Argumente für die Medienintegration (siehe auch Anmerkung in Kapitel 2)
  • Der «Educaguide Didaktik» gibt einen Überblick über konkrete Einsatzszenarien und Organisationsformen von digitalen Technologien.
  • Das «Stufenübergreifende ICT-Entwicklungskonzept für die Schulen des Kantons Solothurn» bietet ein vielschichtiges Argumentarium zur ICT-Integration (Seite 4 ff).
  • Andreas Breiter (ifib Bremen) hat anlässlich der «IT-Innovationswerkstatt» des Landes-Medienzentrums Baden-Württemberg im November 2011 ein Referat zur «Mediatisierung der Schul-IT» gehalten. Die Folien geben Einblicke in die aktuelle Entwicklung.

Detaillierte Liste in «Weblinks & Literatur» unten.

3. Diskutieren Sie in der Arbeitsgruppe die grundlegenden Fragen eines Medien- und ICT-Konzepts.

  •  In welcher Weise werden digitale Technologien bisher an unserer Schule eingesetzt?
  •  Wie haben wir an unserer Schule bisher mit digitalen Technologien organisiert?
  •  Erfüllen Infrastruktur, verfügbaren Applikationen, Lehrmittel und sonstige Hilfsmittel die Anforderungen?
  •  Wo stellen wir Probleme und Entwicklungsbedarf fest? 

4. Im Anschluss entwickeln Sie eine «Vision» 

Siehe Hinweise in Kap. 4.1.

4.1 Vision digitale Technologien und digitaler Wandel in der Schule

4.1 Vision digitale Technologien und digitaler Wandel in der Schule
Textbaustein

Die Schule Musterhausen formuliert aufgrund der beschriebenen Ausgangslage (Kap. 2) und unter Einbezug der Ist-Analyse unserer Schule (Kap. 3) die nachfolgende «Vision» zum Einsatz und Stellenwert von digitalen Technologien und dem digitalen Wandel in der Schule:

  • Die zielgerichtete Nutzung von digitalen Technologien in unserer Schule ist Bestandteil einer guten Schule.
  • Wir bereiten die Schülerinnen und Schüler auf das Leben in der Gesellschaft im digitalen Wandel vor. Dazu gehört ein kompetenter und verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Technologien. 
  • Digitale Technologien werden im Unterricht in situations- und altersgerechter Weise als didaktische Mittel eingesetzt, z.B. für den individualisierten und den kooperativen Unterricht.
  • Digitale Technologien werden als Kommunikations- und Informationskanäle nebst persönlichen Kontakten eingesetzt und sinnvoll kombiniert.
  • Die Schule achtet auf ressourcenschonenden Einsatz der  digitalen Mittel, erarbeitet vereinfachte Prozesse und sucht nach Synergien.

admin
Vorgehen

Grundsätzlich muss eine solche «Vision» von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe selbst erarbeitet werden. Der Textbaustein kann dabei als Ausgangsmaterial dienen. Bei allfälligen Streichungen und Anpassungen muss aber beachtet werden, dass die davon abgeleiteten Zielsetzungen in den nachfolgenden Kapiteln abgeglichen werden.

Über die Vision und die davon abgeleiteten Zielsetzungen müssen sich Schulleitung, Schulbehörde, ICT-Verantwortliche und Lehrpersonen in den wichtigen Grundsätzen einig sein. Folglich sind Vernehmlassungsrunden in den verschiedenen Gremien notwendig (siehe Kap. 1.2). Die Ergebnisse aus den Vernehmlassungen werden in der Arbeitsgruppe verglichen und bereinigt.

Zur Einarbeitung für die Arbeitsgruppe eignen sich die kurzen Texte «Aufwachsen in der Medienwelt – eine Herausforderung für die Schule» sowie «Mit Medien unterwegs –Medienkompetenz als Unterrichtsziel», beide enthalten im «Dossier Medienkompetenz» (siehe Umsetzungshilfen unten).

Beziehen Sie auch die Ausgangslage in Kap. 2 (Leben und Lernen in der Mediengesellschaft) und dort insbesondere die in Kap. 2.4 Entwicklungslinien zu digitalen Technologien in der Schule mit ein.

Zum Begriff «Vision» siehe Anmerkungen in «Erläuterungen & Hintergrundinformationen»

 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Zum Begriff «Vision»
Der Begriff «Vision» mag etwas hoch gegriffen sein. Er soll ausdrücken, dass wir über die Zusammenfassung von allgemeinen Zielsetzungen hinaus noch mehr davon erwarten: Im Idealfall vermag diese «Vision» eine «treibende Kraft» zu werden und beeinflusst das künftige Handeln von Behörde, Schulleitung und Lehrpersonen, so zum Beispiel die Legislaturziele der Behörde, die allgemeine Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Elternarbeit oder sie wird von den Schulteams bei der Erarbeitung ihres Schulprogramms beigezogen. (Siehe auch Kap. 12 «Entwicklungsplanung»)

Von dieser «Vision» ausgehend werden die weiteren Inhalte des pädagogischen Konzepts erarbeitet, resp. damit abgeglichen (siehe untenstehende Grafik):

  • Lehrplan: Der Lehrplan ist vorgegeben; Die «Vision» und die Lehrplaninhalte werden gegenseitig abgeglichen. (Kap. 4.2)
  • Schulinterne Vereinbarungen: Die Schule erarbeitet detaillierte Ziele/Inhalte in Form von internen Vereinbarungen. (Kap. 4.3)
  • Lehrmittel: Die Lehrpersonen nutzen die vereinbarten Lehrmittel. (Kap. 4.4)
  • Software: Es wird eine vereinbarte, einheitliche Applikations-Sammlung eingesetzt und nach festgelegtem Prozess angeschafft. Kap. 4.5)

Und weiter (nicht in untenstehender Grafik enthalten): Die Schule entwickelt der «Vision» entsprechend ein Weiterbildungskonzept für die Lehrpersonen mit verbindlichen Mindestzielen (Kap. 8), sie schafft dementsprechende digitale Technologien an (Kap. 9), und setzt sich mit Fragen der Kommunikation auseinander (Kap. 11) u. a. m.

Medienkompetenz als Kulturtechnik

Die im Textbaustein formulierte «Vision» spricht vom «kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien». Was bedeutet dies? – Der deutsche Medienpädagoge Gerhard Tulodziecki beschreibt Medienkompetenz so: «Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen» (Tulodziecki/Herzig 2002, S. 151).

In der schulischen Medienbildung können drei wesentliche Aspekte von Medienkompetenz unterschieden werden: Medienwissen – Mediennutzung – Medienreflexion. Diese Handlungsfelder greifen ineinander und sollen im Unterricht gleichermassen berücksichtigt werden (Quelle: Dossier Medienkompetenz S. 8–9).

Medienwissen
  • Sachgemässe Handhabung von Geräten, Software u.a.
  • Kenntnisse über Textsorten, Gestaltungsregeln, Produktionsabläufe und Medieneinrichtungen
  • Verwendung klarer, eindeutiger Begriffe
  • u. a. m.
Mediennutzung
  • Medienangebote für die eigene Nutzung prüfen und auswählen
  • Mediale Inhalte auf Wahrheitsgehalt überprüfen
  • Medien zur Befriedung persönlicher Bedürfnisse sinnvoll nutzen (lernen, kommunizieren, spielen, kreativ sein, Informationen finden, …)
  • u. a. m.
Medienreflexion
  • Reflektieren der Bedeutung von Medien für das Leben des Einzelnen und für die Gesellschaft
  • persönliche Gewohnheiten und Vorlieben durchschauen und hinterfragen
  • Einfluss der Medien auf das (eigene) Leben erkennen und kritisch aufarbeiten
  • u. a. m.

Umsetzungshilfen

 

4.2 Lehrplan

4.2 Lehrplan
Textbaustein

Der kompetente und verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Technologien ist eine neue Kulturtechnik und gehört zu einer ganzheitlichen Bildung (siehe Kap. 2). Die Basis zum Erlangen dieser Kompetenzen bildet der heute gültige Lehrplan 21 des Kantons Zürich. Dies wird über das Modul «Medien und Informatik» sowie den «Anwendungskompetenzen» in den anderen Fächern erreicht.

 

admin
Vorgehen

Der Textbaustein kann für das lokale Konzept unverändert übernommen werden. 

4.3 Schulinterne Vereinbarungen

4.3 Schulinterne Vereinbarungen
Textbaustein

Wir haben eine Nutzungsregelungen auf den verschiedenen Stufen eingeführt, welche die Schülerinnen und Schüler auf einen sinnvollen Umgang mit den ICT-Mitteln und auf korrektes Verhalten im Internet verpflichtet. Für die Sekundarstufe besteht zudem eine Umsetzungsvereinbarung zur Arbeit mit dem Lehrmittel «Medienkompass 2» in den verschiedenen Fächern. (Siehe Kap. 4.4)

Anhänge:

  • Nutzungsregelungen für Schüler/innen für Zyklus 1, 2 und 3
  • Umsetzungsvereinbarung Sekundarstufe zum «Medienkompass 2»

admin
Vorgehen

Erarbeiten Sie die beschriebene Vereinbarung wie die Nutzungsvereinbarungen für Schülerinnen und Schüler anhand der angebotenen Vorlagen und Beispiele und passen Sie nach Bedarf an Ihre lokale Situation an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nutzungsvereinbarung für Schülerinnen und Schüler zum Umgang mit digitalen Technologien

Die Nutzungsvereinbarung verpflichtet die Schülerinnen und Schüler zum sorgfältigen Umgang mit den ICT-Geräten, weist auf korrekten Umgang mit dem eigenen Passwort, auf das Urheberrecht und auf verbotene Handlungen wie z.B. Online-Einkäufe hin. Die Vereinbarung führt weiter in korrektes Verhalten für die Wahrung des Persönlichkeitsschutzes und in die sogenannte «Netiquette» (Verhalten in Chats) ein.

Die Nutzungsvereinbarung kann mit einer Delegation von Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Klassen (oder, falls vorhanden, im Schülerrat) angepasst oder teilweise erarbeitet werden. 

Nutzungsvereinbarung des Lehrmittels Medienkompass 1 + 2

Es macht Sinn, dass sich die Schulteams auf ein bestimmtes Lehrmittel einigen, das sie verbindlich in ihrem Unterricht einsetzen wollen. Einige Schulen haben beispielsweise den Einsatz des Lehrmittels «Medienkompass 1» auf der Mittelstufe und «Medienkompass 2» auf der Sekundarstufe vereinbart. Damit ist eher gewährleistet, dass ein kontinuierlicher Aufbau der Kompetenzen stattfindet.

Auf der Sekundarstufe wird der «Medienkompass 2» in verschiedenen Fächern bei mehreren Lehrpersonen eingesetzt. Hier sind Absprachen zwischen den Fachlehrpersonen notwendig, um Überschneidungen zu vermeiden und zu gewährleisten, dass alle Lerneinheiten im Verlauf der Sekundarstufe bearbeitet werden. Die ICT-verantwortliche Person hat mit dem Sekundar-Konvent in Absprache mit der Schulleitung die Aufteilung der Einheiten des Medienkompass auf die verschiedenen Fächer erarbeitet. Siehe nachfolgendes Beispiel von Umsetzungsvereinbarung anhand des Medienkompass 2 der Schule Dietlikon.

Weitere beispielhafte Vereinbarungen in den Umsetzungshilfen unten.

Umsetzungshilfen

Exemplarische Beispiele einer Umsetzungsvereinbarung auf der Basis des Lehrmittels «Medienkompass» 1+2:

(Publikation mit freundlicher Erlaubnis der Schule Dietlikon)

 

4.4 Lehrmittel

4.4 Lehrmittel
Textbaustein

Damit ist ein aufbauender Unterricht für das Modul "Medien und Informatik" gewährleistet ist, vereinbaren wir an der Schule Musterhausen die unten aufgeführten Lehrmittel als verpflichtend. In Ergänzung zu den Lehrmitteln sammeln oder erarbeiten die ICT-Verantwortlichen ausgewählte Unterrichtsbeispiele für den Einsatz in den einzelnen Stufen. Die Unterrichtsbeispiele werden laufend aktualisiert und auf dem dafür vorgesehenen digitalen Austauschordner abgelegt (siehe Kap. 7.1).

Lehrmittel für den Kindergarten und die Unterstufe

inform@ KG/US (ein Lehrmittel des Lehrmittelverlag SG
Sowie zusätzliche Unterrichtsbeispiele im internen Informationsaustausch.

Lehrmittel für die Mittelstufe

Medienkompass 1 und connected

Lehrmittel für die Sekundarstufe

Medienkompass 2 (siehe Umsetzungsvereinbarung der Sekundarstufe zur Arbeit mit dem Lehrmittel in den verschiedenen Fächern der Sekundarstufe in Kapitel 4.3) sowie connected 3 und connected 4.

admin
Vorgehen

Die Lehrpersonen resp. die Stufenvertretenden in der Arbeitsgruppe müssen sich mit den Lehrmitteln auseinandersetzen und darüber befinden können. Die Lehrmittel werden an den einzelnen Stufenkonventen vorgestellt und im Idealfall berichtet eine Lehrperson (oder eine pädagogische ICT-Beratungsperson) über ihre Erfahrungen im Einsatz des Lehrmittels in der eigenen Klasse. Idealerweise einigt sich jede Stufe auf ein gemeinsames Lehrmittel. Es ist darauf zu achten, dass die Lehrmittel der einzelnen Stufen aufeinander aufbauen, wie dies beim Medienkompass 1 für die Mittelstufe und dem Medienkompass 2 für die Sekundarstufe der Fall ist. Analoges gilt für das vom Lehrmittelverlag Zürich erstellte Lehrmittel connected.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Um einen über die Stufen hinweg aufbauenden Unterricht in Medien und Informatik zu ermöglichen, ist es unabdingbar, dass sich die Lehrpersonen auf ein gemeinsames Lehrmittel einigen. Damit werden die Unterrichtsbedingungen einigermassen vergleichbar mit Fächern wie Sprache oder Mathematik, wo traditionellerweise aufbauende Stufenlehrmittel eingesetzt werden.

Weitere Lehrmittel und Literatur zu Medienbildung und ICT im Überblick:

Kindergarten/Unterstufe

Mittelstufe/Sekundarstufe

 

4.5 Software, Applikationen und Cloud-Dienste zum Lernen und Arbeiten

4.5 Software, Applikationen und Cloud-Dienste zum Lernen und Arbeiten
Textbaustein

Die Schule Musterhausen schafft künftig Standard-Software und Lernsoftware gemäss einem gemeinsamen Softwareplan an. Die Verwendung einheitlicher Software und Applikationen vereinfacht die Durchlässigkeit zwischen den Schulhäusern und den Stufen. Es wird mit Vorrang (Lern-) Software angeschafft, die Bestandteil von offiziellen Lehrmitteln ist.

Bei der Wahl von Lernsoftware werden Online-Anwendungen und kostenlose Open-Source-Software (FOSS) gegenüber gleichwertiger Kaufsoftware bevorzugt.

Die Softwareanschaffungen erfolgen nach einem vereinbarten Anschaffungsprozess (Kap. 6.4). Siehe separate Softwareliste.

admin
Vorgehen

Das Angebot an Standardsoftware und Lernsoftware ist riesig und unüberschaubar. Wir empfehlen die Anschaffung von möglichst einheitlicher Software bzw. Applikationen nach einem vereinbarten Beschaffungsprozess (siehe Kap 6.4). Die Anschaffung einer Software-Lizenz für viele Arbeitsgeräte ist nur gerechtfertigt, wenn der Einsatz der (Lern-)Software auch vereinbart und eingeplant ist. Die Schulen sollen mit Vorrang Software anschaffen, die Teil von offiziellen Lehrmitteln sind. Siehe Lehrmittel-Websites des Lehrmittelverlags des Kantons Zürich: http://www.lehrmittelverlag-zuerich.ch/Lehrmittel-Sites/tabid/169/langu….

Viele Software wird heute in Form von Cloud-Lösungen zur Verfügung gestellt. Entscheidungshilfen und Hintergrundinformationen finden sich im ICT-Coach (Cloud-Dienste für Schulen).

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Online-Software löst Lernsoftware auf CD-ROM zusehends ab, die Administrierung der Software bzw. Applikationen bleibt aber weiterhin arbeitsintensiv. 

Punktuell und zielgerichtet eingesetzt, kann Lernsoftware ein effizientes und effektives Lernen ermöglichen.

Der Einsatz von Lernsoftware in den verschiedenen Fächern wird noch heute von vielen Lehrpersonen als der eigentliche Einsatzzweck des Computers erachtet. Wie in Kap. 5.2 und 5.3 beschrieben, ist dies jedoch nur ein Aspekt unter vielen. Der Einsatz von Lernsoftware als didaktisches Mittel trägt kaum etwas zum Erlangen einer umfassenden Medienkompetenz bei. Zu beachten ist auch, dass die Inhalte der Lernsoftware oft nicht mit den Lehrmitteln und Lehrplänen übereinstimmen. Punktuell und zielgerichtet eingesetzt, kann Lernsoftware ein effizientes und effektives Lernen ermöglichen. Über die Qualität des Lernens mit Lernsoftware entscheidet aber nicht nur die Software selbst, sondern das gesamte didaktische Szenario, in das die Arbeit mit Lernsoftware eingebettet ist. – Aus diesen Überlegungen lässt sich schliessen: Wenig Lernsoftware; vorab Online- und auf offizielle Lehrmittel abgestimmte Software. 

5. Wie wir digitale Technologien in den Unterricht integrieren – Nutzungskonzept

5. Wie wir digitale Technologien in den Unterricht integrieren – Nutzungskonzept
Textbaustein

Dieses Nutzungskonzept beschreibt, wie wir an der Schule Musterhausen digitale Technologien im Unterricht nutzen wollen, welche Funktionen digitale Technologien zum Lernen und Arbeiten übernehmen sollen.

Beim Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht berücksichtigen wir verschiedene und abwechslungsreiche Lehr- und Lernszenarien. Die Nutzungsmodelle der einzelnen Zyklen zeigen auf, wie die Infrastruktur genutzt werden soll und welche Mittel dazu nötig sind.

Medien und Informatik besitzt ein eigenes Zeitgefäss in der Stundentafel, daneben werden die Anwendungskompetenzen fächerübergreifend in die verschiedenen Unterrichtsbereiche integriert. Grundlage dafür sind die Lehrplanbereiche «Medien und Informatik» und «Anwendungskompetenzen» des Zürcher Lehrplans 21 für die Volksschule.

Wir integrieren digitale Technologien als didaktisches Mittel in den einzelnen Fächern (Lernen mit Medien und Informatik) und machen Medien und Informatik zum Unterrichtsthema (Lernen über Medien).

 

admin
Vorgehen

Das Nutzungskonzept in den folgenden Kapiteln 5.1 bis 5.4 entspricht den idealen Vorstellungen aus fachlicher Sicht und beschreibt, wie die Lehrpersonen und die Schülerinnen und Schüler mit digitalen Technologien im Unterricht arbeiten sollen. Grundsätzlich müssen Sie die Textbausteine für Ihr lokales Konzept nicht anpassen. Einzelne Abänderungen sind eventuell trotzdem angezeigt, weil etwa die Formulierungen nicht der Kultur an Ihrer Schule entsprechen oder weil der bisherige Medieneinsatz an Ihrer Schule in keiner Weise diesem Ideal entspricht und es unrealistisch wäre, ein solches «Idealkonzept» im vollen Umfang vorzugeben. Stellen Sie sich diese Fragen: Was soll sich grundsätzlich am Medien und Informatik-Unterricht an unserer Schule verändern? Worauf wollen wir als Schule bestehen resp. uns einigen? Welche individuelle Ausprägung der Mediennutzung räumen wir ein (z.B. unterschiedliche Nutzungsformen von digitalen Technologien im Sinne einer Methodenfreiheit)?

Diskutieren Sie die Textbausteine in den nachfolgenden Unterkapiteln in der Arbeitsgruppe, holen Sie eventuell Rückmeldungen aus den Stufenkonventen zu den Texten ein und passen Sie die Textbausteine massvoll an, sodass sie zu «Ihren» Texten werden und eine für Ihre Schule adäquate Grundlage bilden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Mit der Integration von digitalen Technologien in den Unterricht erweitern sich die möglichen Lehr- und Lernszenarien

Das Nutzungskonzept erläutert, in welcher Art und Weise digitale Technologien in den Unterricht integriert werden sollen. Grundlage dazu ist der Zürcher Lehrplan 21 und damit die Vorgabe, dass die Anwendungskompetenzen allen Fächern und allen Zyklen integriert sein müssen (Kap. 5). Digitale Technologien werden einerseits als didaktische Mittel bzw. als Werkzeug zur Arbeit an den Inhalten der einzelnen Fächer genutzt (Lernen mit Medien; Kap. 5.2). Zudem sind Medien und Informatik selbst auch Thema bzw. Gegenstand des Unterrichts (Lernen über Medien; Kap. 5.2). Mit der Integration von digitalen Technologien in den Unterricht erweitern sich die möglichen Lehr- und Lernszenarien (Kap. 5.3). Weder sind die Geräte allein für die Präsentation durch die Lehrperson im Frontalunterricht reserviert, noch dienen sie ausschliesslich als Lernstation für Einzelne. Für die Nutzung der Infrastruktur sind verschiedene Modelle denkbar (Kap. 5.4). Die Schulen müssen sich überlegen, wo und wie welche Gerätetypen genutzt werden können. Daraus lässt sich später die benötigte Infrastruktur ableiten, die in Kapitel 8 dieses Medien- und ICT-Konzepts definiert ist.

5.1 Lernen mit digitalen Technologien

5.1 Lernen mit digitalen Technologien
Textbaustein

Digitale Technologien können sowohl von den Lehrpersonen zur Gestaltung des Unterrichts, als auch von den Schülerinnen und Schülern für das Arbeiten und Lernen eingesetzt werden. Sie sind Unterrichtsbestandteil aller Fächer. Im Züricher Lehrplan 21 werden sie als Anwendungskompetenzen bezeichnet.

Wir achten an unserer Schule darauf, dass die Schülerinnen und Schüler digitale Technologien in vielfältiger Weise als Lernwerkzeug einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sie in folgenden Tätigkeitsbereichen einsetzen (siehe Zürcher Lehrplan 21):

  • Handhabung
  • Recherche und Lernunterstützung
  • Produktion und Präsentation

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein bei Bedarf den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

In der Schule kommen «Medien und Informatik» sowohl als didaktisches Mittel (Lernen mit digitalen Technologien) als auch als Unterrichtsthema (Lernen über Medien und Informatik) zum Tragen. Dieses Kapitel beschreibt den Einsatz von digitalen Technologien als didaktisches Mittel durch die Lehrperson oder die Schülerinnen und Schüler.

Lehrpersonen nutzen digitale Technologien als (Hilfs-)Mittel zum Unterrichten/Lehren, z.B. präsentieren sie Videos oder Visualisierungen am Beamer oder erläutern einen Sachverhalt mit einem interaktiven Whiteboard.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen digitale Technologien einerseits als Werkzeug zur Unterstützung ihres Lernens in den Fächern wie Sprache, Mathematik oder Gestalten. Andererseits können sie digitale Technologien zur Lernorganisation nutzen, beispielsweise durch den Einsatz von Learningmanagement-Systemen wie Moodle, Ilias, www.lernpass.ch u.ä. Der Züricher Lehrplan 21 gliedert die Anwendungskompetenzen in drei Bereiche, welche jeweils in Unterkompetenzen aufgeteilt werden. Details dazu sind unter Zürcher Lehrplan 21 zu finden. 

Verbindung von «Lernen mit digitalen Technologien» und «Lernen über Medien und Informatik»

Viele Tätigkeiten im Unterricht können durch den Einsatz digitaler Technologien eine Bereicherung erfahren. Im Weiteren kann der Einsatz digitaler Technologien eine Vereinfachung der Unterrichtsabläufe bewirken. Es ist allerdings nicht das Ziel, möglichst alle Unterrichtstätigkeiten nur noch mit Hilfe von digitalen Technologien zu gestalten. Vielmehr erhalten sie dort einen Platz, wo sie den Schülerinnen und Schülern einen zeitgemässen Zugang zu Inhalten und Aktivitäten ermöglichen. So wächst deren Repertoire von Lern- und Arbeitsstrategien auch im Umgang mit digitalen Technologien.

Meistens lassen sich «Medien und Informatik» im Unterricht nicht ausschliesslich einem der beiden Bereiche «Lernen mit digitalen Technologien» bzw. «Lernen über Medien und Informatik» zuordnen. Oft ist es sinnvoll, beide zu kombinieren (siehe dazu Erläuterungen & Hintergrundinformationen zu Kap. 5.2).

5.2 Lernen über Medien und Informatik

5.2 Lernen über Medien und Informatik
Textbaustein

Der Unterricht an der Schule Musterhausen hat zum Ziel, eine umfassende Medien- und Informatikbildung zu vermitteln. Schülerinnen und Schüler sollen die Fähigkeit erlangen, Medien sinnvoll und verantwortungsbewusst zu nutzen, aber diese auch kritisch und kompetent zu hinterfragen. Sie sollen in der Lage sein, Medienwirkungen zu erkennen und eigene Medienbeiträge zu produzieren. Mit der Informatikbildung erwerben unsere Schülerinnen und Schüler Grundkenntnisse, dass sie die Funktionsweise von digitalen Technologien nachvollziehen und dem Zyklus entsprechende Umsetzungen in Programmen und Strukturierung von Daten vornehmen können. 

An unserer Schule arbeiten wir mit dem Lehrmittel «connected 1 und 2», das fächerübergreifend eingesetzt wird.

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein bei Bedarf den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

In der Schule kommen «Medien und ICT» sowohl als didaktisches Mittel (siehe Kap. 5.1. Lernen mit digitalen Technologien) als auch als Unterrichtsthema (Lernen über Medien und Informatik) zum Tragen. In den folgenden Abschnitten wird das «Lernen über Medien und Informatik» dargelegt. Medien werden zum Unterrichtsthema, es geht um Medienbildung (siehe Kap. 2.3).

Medien als Thema im Unterricht: Medienbildung

Computer, Spielkonsole, Smartphone, Fernseher, Zeitungen und andere Medien sind Teil der medialen Welt von Kindern und Jugendlichen. Das Internet mit Chat, YouTube, Facebook & Co. im Alltag unserer Schülerinnen und Schüler hat in den letzten Jahren sichtlich an Bedeutung gewonnen. Die verschiedenen Möglichkeiten sich zu informieren, zu kommunizieren und eigene Inhalte zu publizieren, werden teilweise virtuos genutzt. Medienkompetentes Handeln umfasst mehr als die technischen Fähigkeiten zum Umgang mit einem Gerät oder einem Online-Angebot. Der sinnvolle, reflektierte und sichere Umgang mit Medien und Medieninhalten ist allerdings keine angeborene Fähigkeit. Sie muss erworben werden. Es ist Aufgabe der Schule, die Schülerinnen und Schüler bei diesem Prozess zu unterstützen.

Die Thematisierung von Medien im Unterricht knüpft immer an Vorerfahrungen in der Lebenswelt der Kinder an.

Die Thematisierung von Medien im Unterricht knüpft immer an Vorerfahrungen in der Lebenswelt der Kinder an. Durch die grosse Medienpräsenz im Alltag der Schülerinnen und Schüler sind ihre Erfahrungen allerdings sehr vielfältig. Die technischen Fertigkeiten, welche Kinder und Jugendliche den Lehrpersonen manchmal voraus haben, spielen hier keine oder höchstens eine untergeordnete Rolle.

Folgende Aspekte von Medien und Medieninhalten können im Unterricht thematisiert werden:

  • Medienwahrnehmung und -wirkungen
  • Medienangebote kritisch betrachten
  • Medien und ihre Bedeutung in der politischen Meinungsbildung
  • Werbung, Werbestrategien und Werbekompetenz
  • Daten- und Persönlichkeitsschutz in der Mediengesellschaft
  • Urheberrechte kennen und beachten
  • Funktion von Bildern, Bild-Text-Kombinationen
  • Film- und Bildsprache erkennen und verwenden
  • Medien und Sinneswahrnehmungen
  • Virtuelle Umgebungen / simulierte Welten
  • Umgang mit Emotionen, die durch Medieninhalte angesprochen wurden
  • Kommunikation und Beziehungspflege mit Medien
  •  …

Eigene Arbeiten mit Medien gestalten

Besonders effektiv ist es, im Unterricht von persönlichen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler auszugehen (aktive Medienarbeit). Dabei gestalten diese eine eigene Arbeit, ein eigenes Produkt zum Thema. Diese Arbeit wird zum Anlass genommen, Aspekte des Themas zu reflektieren. Als Beispiel kann hier die Veränderung des eigenen Porträtbildes dienen. Schülerinnen und Schüler manipulieren am Computer ihr Porträtbild, indem sie es z.B. bemalen, verzerren oder ergänzen. Diese lustvolle Arbeit bringt ansprechende Bilder hervor. Die Arbeit dient aber auch dazu, sich Gedanken zu machen, welche anderen Medieninhalte optisch geschönt werden. Wer hat wohl sonst noch getrickst? Wie nehmen wir das wahr? Ist uns das bewusst? Weshalb werden Bilder manipuliert? Diese kritische Betrachtung ist wichtig.

Medienbildung im Unterricht heisst nicht zwingend, dass ununterbrochen mit Computern und anderen elektronischen Geräten gearbeitet werden muss.

Medienbildung im Unterricht heisst nicht zwingend, dass ununterbrochen mit Computern und anderen elektronischen Geräten gearbeitet werden muss. Ein ansehnlicher Teil der Unterrichtszeit mit Themen der Medienbildung kann ohne elektronische Hilfsmittel gestaltet sein. Bei der Auseinandersetzung mit Medien spielen persönliche Reflexion, der Erfahrungsaustausch und die Diskussion in der Klasse eine wichtige Rolle.

Kenntnisse der Lehrperson

Lehrpersonen müssen nicht jede Funktion einzelner Programme oder Internetangebote kennen. Sie müssen nicht im Detail Bescheid wissen, wie das neueste Handy bedient wird. Es ist normal, dass Schülerinnen und Schüler teilweise bereits in der Primarschule bei der technischen Handhabung von Geräten und Software mehr wissen und können als die Lehrperson. Für Lehrpersonen ist es wichtig zu verstehen, welche Möglichkeiten und Chancen Medien bieten, aber auch welche Gefahren und Risiken auftreten können. Sie sollten darüber Bescheid wissen, wie Kinder und Jugendliche Medien (in der Freizeit) nutzen. Dieses Verständnis bildet die Voraussetzung, um den Schülerinnen und Schülern einen mündigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu vermitteln. Zur Weiterbildung der Lehrpersonen siehe Kap. 8.1.

Verbindung von «Lernen mit digitalen Technologien» und «Lernen über Medien»

Beispiele für die Verbindung von «Lernen mit Medien» und «Lernen über Medien»:

  • Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet Informationen für ein Biologie-Thema. In der Folge machen sie sich vertieft Gedanken über die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen im Internet.
  • Schülerinnen und Schüler spielen im Unterricht ein Lernspiel zum Mittelalter. Parallel dazu wird in der Klasse besprochen, welche Games die Schüler/innen zu Hause spielen. Das eigene Spielverhalten wird reflektiert.
  • Schülerinnen und Schüler schreiben Berichte zum Klassenlager in den Schulhausblog. Es wird dabei thematisiert, welche Angaben und Bilder publiziert werden dürfen. Es werden Themen des Persönlichkeitsschutzes und des Urheberrechts besprochen.
  • Schülerinnen und Schüler produzieren einen Film zum Thema Religiosität und Glauben im Alltag. Dabei befassen sie sich auch mit Formaten des Dokumentarfilms und mit journalistischen Darstellungsformen.

Lehrmittel Medienkompass und connected

Die Lehrmittel «Medienkompass» und «connected» eignen sich dazu, Themen der Medienbildung im Unterricht aufzugreifen (siehe Kap. 4.4, Lehrmittel). Das Arbeitsbuch von «connected» kann in Zyklus 2 (nur 4.-6.Klasse) und 3 direkt eingesetzt werden. Im Zyklus 1 kann das Lehrmittel den Lehrpersonen als Informationsquelle und Hilfsmittel bei der Vorbereitung des Unterrichtes dienen.

 

 

5.3 Lehr- und Lernarrangements

5.3 Lehr- und Lernarrangements
Textbaustein

An unserer Schule achten wir darauf, Lehr- und Lernarrangements vielfältig zu gestalten. Formen wie Frontalunterricht, Posten-, Plan- und Projektarbeiten, Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, analoge und digitale Arbeitsmöglichkeiten, fremd- und selbstgesteuerte Phasen und deren Mischformen werden im Verlaufe des Schuljahres abwechselnd und gleichberechtigt bei der Gestaltung des Unterrichts berücksichtigt.

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein bei Bedarf den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Digitale Technologien unterstützen den Lernprozess und dienen den Lernenden als Werkzeuge.

Das formelle, durch Lehrpersonen gelenkte Lehren sowie das selbstgesteuerte, durch Lehrpersonen begleitete Lernen (individuell oder in Gruppen) prägen den Schulalltag der Kinder und Jugendlichen. Digitale Technologien unterstützen den Lernprozess und dienen den Lernenden als Werkzeuge. Die Kompetenz zum Lernen mit digitalen Technologien muss angeeignet werden. So sind beispielsweise grosse Informationsmengen für viele Lernende ohne professionelle Unterstützung kaum zu bewältigen und netzbasiertes kooperatives Lernen erfordert besondere kommunikative und auch technische Kompetenzen. Weiter benötigen die Lehrpersonen erweiterte Kenntnisse zur Gestaltung von Lehr- und Lernarrangements mit digitalen Technologien.

SAMR-Modell: Denkmodell für die Entwicklung digitalen Unterrichts

Mit dem SAMR-Modell von Ruben Puentedura können die erweiterten Möglichkeiten bei der Umsetzung von Lehr- und Lernarrangements durch den Einsatz von technologischen Hilfsmitteln im Unterricht veranschaulicht werden (siehe http://homepages.uni-paderborn.de/wilke/blog/2016/01/06/SAMR-Puentedura-deutsch/). Dabei wird die Veränderung des Unterrichts durch den Einsatz von technologischen Hilfsmitteln mit Hilfe von Stufen dargestellt. Die unterste Stufe stellt die Substitution von etwas Analogem durch etwas Digitalem (Bsp. Text von Hand oder im Word schreiben) dar. Die höchste Stufe bedeutet „Redefinition“ bei der etwas Neues geschaffen wird, was durch herkömmliche Hilfsmittel nicht möglich gewesen wäre (z.B. ein digitales Storytelling verbunden mit Bildern, Videos, digitalen Klangelementen etc.).

 

5.4 Nutzungsmodelle

5.4 Nutzungsmodelle
Textbaustein

Die Schule Musterhausen wählt für die drei Stufen der Volksschule je ein eigenes Nutzungsmodell:

Kindergarten und Unterstufe

Jede Kindergartenklasse verfügt über fünf Tablet-Geräte sowie über einen Laptop, den die Kindergärtnerin auch als persönliches Arbeitsinstrument nutzt. Die Geräte sind mit einer Funknetzverbindung (WLAN) ans Netzwerk angeschlossen, ein Netzwerkdrucker ist integriert.

In der Unterstufe verfügt jedes Klassenzimmer über zehn Tablets.Dadurch stehen die Geräte für das Lernen und Arbeiten in allen Fächern unmittelbar zur Verfügung. In den Gruppenräumen, die jeweils an zwei Schulzimmer angrenzen, sind zwei Desktop-Computer stationiert. Ein Pool mit Tablets kann bei Bedarf hinzugezogen werden. Damit kann in ausgewählten Lektionen eine ganze Klasse gleichzeitig mit Tablets arbeiten.

Mittelstufe

Jedes Klassenzimmer verfügt über vier Laptops und zehn Tablets. Dadurch stehen die Geräte für das Lernen und Arbeiten in allen Fächern unmittelbar zur Verfügung. In den Gruppenräumen, die jeweils an zwei Schulzimmer angrenzen, sind zwei Desktop-Computer stationiert. Ein Pool mit Tablets kann bei Bedarf hinzugezogen werden. Damit kann in ausgewählten Lektionen eine ganze Klasse gleichzeitig am Computer arbeiten.

Die Primarschulhäuser verfügen über ein Funknetzwerk, das die mobile Verwendung der Laptops und Tablets ermöglicht. So können die Geräte über die Klassenzimmergrenzen hinweg flexibel eingesetzt werden.

Lehrpersonen verwenden für die eigene Arbeitsorganisation und/oder für Lehrsequenzen im Unterricht einen privaten Laptop. Personen mit einer Anstellung von über 50% erhalten dafür eine jährliche Vergütung.

Sekundarschule

An unserer Sekundarschule werden die Schülerinnen und Schüler mit einem persönlichen Tablet ausgestattet. Dazu verfügt die Schule über einen Medienraum mit einem Klassensatz mobiler Laptops. Dies ermöglicht es, zeitgleich mit der ganzen Klasse am Computer zu arbeiten. Dennoch können die Geräte auch flexibel ausserhalb des Medienraumes eingesetzt werden.

Für das mobile Lernen und Arbeiten steht ein Klassensatz mit Tablets zur Verfügung. Dadurch werden individuelle und gemeinschaftliche Arbeiten ermöglicht. Im Besonderen werden die Tablets auch für multimediale Arbeiten mit Foto, Audio und Video genutzt.

Neben den schuleigenen Geräten können Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen auch mit privaten Geräten auf das Internet zugreifen. Private Geräte sind ausdrücklich erwünscht, aber nicht Pflicht.

Lehrpersonen verwenden für die eigene Arbeitsorganisation und/oder für Lehrsequenzen im Unterricht einen privaten Laptop. Personen mit einer Anstellung von über 50% erhalten dafür eine jährliche Vergütung.

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Bestimmen Sie an Ihrer Schule das Nutzungsmodell, also die Art und Weise, wie Medien und ICT in den Unterricht integriert werden sollen, bevor Sie sich Gedanken zur Beschaffung neuer Geräte oder zur Erneuerung Ihrer bestehenden Infrastruktur machen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die digitale Infrastruktur einer Schule sollte möglichst vielseitig, unkompliziert und flexibel genutzt werden können.

Die digitale Infrastruktur einer Schule sollte möglichst vielseitig, unkompliziert und flexibel genutzt werden können. Nur mit der Anwendung von geschickt gewählten Nutzungsmodellen werden die beteiligten Personen (z.B. Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler) die Chancen und Möglichkeiten für ihre Arbeit in der Schule ausnutzen (können).

Es lassen sich die nachfolgenden Nutzungsmodelle unterscheiden. Diese können und sollen je nach Bedarf kombiniert werden.

Fest zugeteilte Arbeitsgeräte im Klassenzimmer

Die Arbeitsgeräte werden fix den einzelnen Klassenzimmern zugeteilt. In einer Regelklasse kann mit drei bis sechs Geräten gerechnet werden.

Computer- und Medienzimmer

Ein Computerzimmer muss explizit reserviert und aufgesucht werden, wenn mit den Geräten gearbeitet werden soll. Dies behindert die integrierte Nutzung der Geräte im täglichen Unterricht. Der Raum soll zentral liegen und ist in der Regel mit einem halben oder einem ganzen Klassensatz an Computern ausgerüstet. Medien-/Informatikräume machen vor allem dann Sinn, wenn im Klassenverband eigentlicher Informatikunterricht durchgeführt wird, wenn alle Lernenden gleichzeitig Online-Prüfungen absolvieren müssen oder wenn aus anderen Gründen zwingend alle Lernenden gleichzeitig am gleichen Ort arbeiten müssen.

Medienecke

Für Lernende stehen Medienecken an öffentlich zugänglichen Orten zur Verfügung (z.B. in der Bibliothek/Mediothek, im Aufgabenraum). Hier können sie die Computer auch ausserhalb der Unterrichtszeiten nutzen. Es ist ratsam, dass an diesen Orten eine Aufsichtsperson anwesend ist.

Lehrpersonen nutzen Computer auf vielfältige Weise und zu unterschiedlichen Zeiten. Medienecken im Teamzimmer oder in den Vorbereitungsräumen erleichtern dies.

Mobiler Gerätepool

Ein Pool ist ein Satz typengleicher mobiler Arbeitsgeräte, die von den Klassen für den Unterricht beigezogen werden können. Die Geräte benötigen wenig Platz und deren Einsatzmöglichkeiten sind aufgrund ihrer Mobilität grösser als bei fest installierten Geräten. Dank Funknetzverbindung (WLAN) haben die Schülerinnen und Schüler Zugriff auf das schuleigene Netzwerk (Laufwerke, Drucker) und das Internet.

Meist werden als Geräte Notebooks (Laptops), Netbooks oder Tablets eingesetzt. Netbooks weisen gegenüber Notebooks meist kleinere Monitore und eine geringere Leistung auf, haben aber den Vorteil, dass sie klein, leicht und günstig sind.

Tablets bestechen unter anderem durch die einfache Steuerung mittels Fingertippen (Gestensteuerung).

Persönliche, mobile Geräte

Jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über ein persönliches Gerät. Dieses wird für das Lernen in der Schule verwendet, kommt aber vielleicht auch ausserhalb des Schulareals zum Einsatz. In der Schule besteht eine Funknetzverbindung (WLAN) mit Zugriff aufs Internet. Es ist ein grosser Vorteil, wenn die Geräte jederzeit und sehr individuell z.B. für kreative Arbeiten, für Übungssequenzen, zur Recherche, zur Kommunikation verfügbar sind. Dabei kann es sich bei den Geräten um Netbooks, Tablets (z.B. iPad), Smartphones (z.B. Android-Phones), Handhelds (z.B. iPod touch) und andere Geräte handeln. Es können private Geräte sein, die bereits im Besitz der Schülerinnen und Schüler sind, oder Geräte der Schule, die ihnen für den persönlichen Gebrauch zur Verfügung gestellt werden.

Lehrpersonen:

Optimal ist es, wenn auch Lehrpersonen auf persönliche, mobile Arbeitsgeräte zurückgreifen können. So können die ICT-Mittel orts- und zeitunabhängig für die Arbeit verwendet werden. Für die Integration der ICT-Mittel in den Unterricht und die Nutzung für die persönliche Arbeit und die Zusammenarbeit im Team ist dies ein wichtiger Faktor. Auch hier kann es sich um private Geräte handeln, die im Besitz der Lehrpersonen sind, oder um Geräte der Schule, die ihnen für die persönliche Verwendung zur Verfügung gestellt werden.

Bei der Gestaltung des Nutzungsmodelles einer Schule sind Kombinationen und erweiterte Ausgestaltungen der oben dargestellten Modelle möglich.

Das Nutzungsmodell einer Schule bildet die Grundlage für die Beschaffung der Ausrüstung (siehe Kap. 9).

6. Welche Unterstützung wir anbieten – Support- und Beratungskonzept

6. Welche Unterstützung wir anbieten – Support- und Beratungskonzept
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Das nachfolgende Kapitel beschreibt die Organisation des technischen Supports und der pädagogischen ICT-Beratung sowie die Führung der ICT-Organisation. Es legt fest, welche Supportaufgaben intern eigene Mitarbeitende erledigen und welche an externes, professionelles Supportpersonal übertragen werden. Es werden die zentralen ICT-Prozesse zur Beschaffung von ICT-Mitteln, zur Wartung und zur Problembehebung definiert.

admin
Vorgehen

Die Erarbeitung eines Medien- und ICT-Konzepts bietet die Gelegenheit, gewachsene Strukturen grundsätzlich zu überdenken.

Als Ausgangspunkt werden die Ergebnisse der Befragung der Lehrpersonen zum bestehenden Support- und Beratungsangebot verwendet (Ist-Analyse Kap. 3, Abschnitt 5). Zur Erarbeitung eines passenden Supportangebots der Schule dienen die in der Folge beschriebenen beispielhaften Organisationsstrukturen (siehe Kap. 6.1 in den «Erläuterungen & Hintergrundinformationen») und Pflichtenhefte.

Beachten Sie, dass die Supportstruktur von ICT und Medien an vielen Schulen über viele Jahre hinweg organisch gewachsen ist. Die Infrastruktur haben engagierte ICT-Verantwortliche in teils jahrelanger Arbeit aufgebaut. Eine allfällige Veränderung des Aufgabenbereichs der ICT-Verantwortlichen hin zu vermehrt pädagogisch-didaktischen Fragestellungen ist mit entsprechenden Weiterbildungs-Angeboten zu begleiten (siehe Kap. 8).

Die Erarbeitung eines Medien- und ICT-Konzepts bietet die Gelegenheit, die gewachsenen Strukturen in der eigenen Schule grundsätzlich zu überdenken. Als Ausgangspunkt werden die Ergebnisse der Befragung der Lehrpersonen zum bestehenden Support- und Beratungsangebot verwendet (IST-Analyse Kap. 3, Abschnitt 5). Zur Erarbeitung eines passenden Supportangebots der Schule dienen die in der Folge beschriebenen beispielhaften Organisationsstrukturen und Pflichtenhefte. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Gemäss Umfrage zum Stand der Integration von Medien und ICT in der Zürcher Volksschule (2010, S. 57ff) haben 89% aller Schulen einen technischen First-Level-Support (ICT-Kustos). Eine Person, die für den ICT-Support in der ganzen Schulgemeinde verantwortlich ist (Second-Level-Support), steht in 73% der Schulen zur Verfügung. Unterstützung von einer externen Supportfirma erhalten 70% der Schulen. Die Unterstützung bei technischen Problemen wird von der überwiegenden Mehrheit der Lehrpersonen als gut eingeschätzt (S. 59). Deutlich schlechter wird der pädagogisch-didaktische Support von den Lehrpersonen beurteilt. Der Anteil Lehrpersonen, die der Meinung sind, dass sie an ihrer Schule bei pädagogisch-didaktischen Fragen und zur Medienbildung Unterstützung finden, beträgt 47% (S. 59). Aus der Studie geht weiter hervor, dass gegen 60% der Lehrpersonen einen pädagogisch-didaktischen Support vor Ort wünschen (S. 61). Die Studie zitiert auch Lehrpersonen, die der Meinung sind, dass der technische Support professionalisiert werden sollte: «Ausgerechnet die Lehrer lässt man von Halbprofis supporten.» (S. 62)

Was ist technischer Support, was ist pädagogische ICT-Beratung?

Je nach Situation der individuellen Schulen lassen sich der technische Support und der pädagogische Support (pädagogische ICT-Beratung) nicht trennscharf unterscheiden, es kommt zu Überschneidungen. Grundsätzlich kann die Unterscheidung nach untenstehenden Kriterien erfolgen. Zur besseren Unterscheidung des technischen und des pädagogischen Supports empfehlen wir, auf offiziellen Dokumenten wie Organigrammen oder Pflichtenheften die Begriffe «technischer Support» und «pädagogische ICT-Beratung» zu verwenden.

Technischer Support: ICT ist verfügbar und funktioniert

Der technische Support ist für die Beschaffung und die Funktionstüchtigkeit der ICT-Mittel zuständig. Er legt die allgemeinen Hard- und Softwareangebote fest, die Netzwerk-Topologie sowie die Konfiguration des Servers.

Pädagogische ICT-Beratung: Pädagogisch-didaktische ICT-Nutzung

Die pädagogische ICT-Beratungsperson bietet Beratung und Unterstützung an, wie man zielgerichtet den Unterricht mit ICT-Mitteln gestaltet. Die Person gibt Einführungen, wie man Hardware und Software bedient. Siehe Abbildung unten zu den Support- und Beratungsdienstleistungen im Überblick.

In der Praxis sind je nach Schulgrösse und Ausbildung der ICT-Verantwortlichen verschiedene Kombinationen der Aufgaben möglich. Die pädagogischen und technischen Supportpersonen teilen sich die Arbeiten oder den Support spezifischer Software je nach Vorkenntnissen auf. So übernimmt beispielsweise der technische Supporter die Einführung in Schulverwaltungs- und Kommunikationssoftware (LehrerOffice, Outlook etc.), während die pädagogische ICT-Beratungsperson für unterrichtsnahe Software Unterstützung gibt (Lernsoftware, Video-Schnitt-Software etc.). Je nach Grösse der Schulgemeinde werden die Supportangebote durch EINE Person angeboten. Diese Organisationsform sollte in der Regel kleineren Schulen mit einer oder zwei Schuleinheiten vorbehalten sein.

Grundsätzlich soll eine deutliche Verschiebung der Supportentlastung – weg vom schulinternen technischen Support hin zur pädagogischen ICT-Beratungsperson – erfolgen. Die operativen Aufgaben des technischen Supports beschränken sich künftig auf den 1-Level-Support. Siehe auch die detaillierten Aufgabenbeschreibungen in den Kapiteln 6.2 (Pädagogische ICT-Beratung) und 6.3 (Technischer Support).

6.1 Medien- und ICT-Organisation

6.1 Medien- und ICT-Organisation
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Die Schulpflege legt für die kommende Legislaturperiode ein Legislaturziel zur Weiterentwicklung des digitalen Wandels der Schule fest (siehe Kap. 12). Für die Umsetzung der strategischen Vorgaben ist der Ausschuss Infrastruktur zuständig. Die Schulleitungskonferenz ist für die pädagogisch-strategische Ausrichtung des Einsatzes von digitalen Technologien im Unterricht verantwortlich. Die operative Leitung wird von der «Gesamtleitung Medien & ICT» wahrgenommen.
Siehe Organigramm der ICT-Organisation sowie Pflichtenhefte im Anhang (Varianten A, B und C in den «Umsetzungshilfen» unten)

admin
Vorgehen

Zeichnen Sie die Organisationsstruktur von ICT an Ihrer Schule auf. Analysieren Sie Ihre bisherige ICT-Organisation: Welche Gremien und welche Ämter gibt es? Wer ist wofür zuständig? Wie verlaufen Entscheidungen? Wie ist die Schulpflege, wie die Schulleitungskonferenz eingebunden? Welche Aufgaben übernimmt ein externer Anbieter?

Diskutieren Sie in der Folge: Was hat sich bewährt? Wo zeigen sich im Alltag Unklarheiten? Was kann reduziert, resp. extern vergeben werden? Welche Aufgaben sollen neu dazu kommen? (z.B. die pädagogische ICT-Beratung Kap. 6.2).

Vergleichen Sie nun Ihre ICT-Organisation mit den drei unten beschriebenen Organisationsvarianten und entwickeln Sie aufgrund der drei exemplarischen Varianten eine individuelle ICT-Organisation für Ihre Schulgemeinde. 

Die drei exemplarischen Varianten A «komplex», B «einfach» und C «reduziert» beschreiben unterschiedlich aufwändige Formen der ICT-Organisation, die je nach Grösse und Organisiertheit der Schulgemeinde gewählt und nach Bedarf weiter angepasst werden. Die vorgestellten Varianten sind mögliche Beispiele, wie die verschiedenen Aufgaben in einzelne Ämter aufgeteilt werden können. Je nach Situation und Grösse der lokalen Schulgemeinde sowie je nach verfügbaren Personen werden im Vergleich zur sehr umfassenden (und in dieser Form selten umgesetzten) Variante A mehrere Ämter zusammengelegt. Hinweise zu den drei Varianten in den Erläuterungen unten. 
 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nachfolgend werden die Ämter und Aufgaben der Führung der ICT-Organisation der Schule vorgestellt:

Ausschuss Infrastruktur

Organisatorisch-strategische Leitung

Verantwortlich für: Umsetzung Legislaturziel Schulpflege, Planung, Finanzen
Mitglieder: Schulpflege-Mitglied (Leiterin/Leiter Ausschuss Infrastruktur), Schulpflege-Mitglied (Leiterin/Leiter Liegenschaften), Schulleiterin/Schulleiter (Gesamtleitung Medien & ICT), Schulverwaltung

Schulleitungskonferenz

Pädagogisch-strategische Leitung

Verantwortlich für die pädagogische Integration digitalen Technologien im Unterricht; Abstimmung von Entwicklungszielen aus dem digitalen Wandel mit den übrigen Zielen der Schulentwicklung; Koordination unter den Schuleinheiten und Stufen, Ausstattung der Schuleinheiten mit digitalen Technologien nach pädagogischen Gesichtspunkten, Anschaffung von Medien- und ICT-Lehrmitteln, Software und Lernsoftware. Mitglieder: Schulleitende aller Schuleinheiten

Gesamtleitung Medien & ICT

Operative Gesamtleitung

Verantwortlich für: operative Leitung, Konzeption und Planung einer auf pädagogische Ziele ausgerichteten ICT-Infrastruktur und der pädagogischen Beratungs-, Weiterbildungs- und Unterstützungsangebote für die Lehrpersonen. Leitung der sparten-verantwortlichen Pädagogik, Technik und Kommunikation, Prozessdefinition und Prozessleitung der Informatikdienste Musterhausen u.a.m. Siehe Aufgabenbeschreibung (Pflichtenheft) in den Umsetzungshilfen.

Die Gesamtleitung Medien & ICT wird in der Regel von einer Schulleitungsperson in Erweiterung ihres Stellenpensums übernommen. Alternativ kann dieses Amt auch von der/dem Sparten-Verantwortlichen Pädagogik, Technik oder eventuell Kommunikation übernommen werden.

Die weiteren Ämter gemäss Organigramm sind in Kapitel 6.2 und 6.3 beschrieben. 

Hinweise zu den Varianten A, B und C
Variante A «komplex»

Variante A zeigt die ICT-Organisation einer grossen Schulgemeinde in der Grösse der exemplarischen Schule Musterhausen (Vgl. Kap. 3.1) mit bestehender umfangreicher ICT-Infrastruktur, mit mehreren Schuleinheiten und einer langen ICT-Tradition. Einer ähnlichen Schule empfehlen wir, in drei Sparten «Technik», «Pädagogik» und «Kommunikation» zu strukturieren. In der Praxis unterscheiden viele Schulen nicht genau zwischen Aspekten der Technik und der Pädagogik. Je nach Grösse der Schule hat sich aber eine solche Aufteilung der Aufgaben bewährt. Jede Sparte wird durch eine Person übernommen, die Gesamtleitungsperson Medien & ICT führt die drei Leitungspersonen in der «Fachgruppe Medien & ICT» (siehe Grafik). Das Modell ist idealtypisch, die Besetzung durch so viele Einzelpersonen ist oft nicht realistisch. Die Personen würden fehlen, um all die Positionen zu besetzen. Variante A gibt jedoch einen Überblick über die Gesamtheit der Aufgaben. Die Stellen werden durch Zusammenlegung verschiedener Aufgaben besetzt. Varianten B und C zeigen exemplarisch reduzierte Varianten.

Hinweise zu den einzelnen Sparten:
Technik: Nach Möglichkeit übernimmt der Hausdienst (die Hauswartung) den 1st-Level-Support. Dieser ist gemäss Pflichtenheft auf das absolute Minimum beschränkt. Siehe Kapitel 6.3.
Pädagogik: Ausgebildete ICT-Beratungspersonen (Lehrpersonen) übernehmen die pädagogische ICT-Beratung in den einzelnen Schuleinheiten.
Kommunikation: Die Leitung dieser Sparte kann je nach Schulgemeinde vom Schulsekretariat übernommen werden.

Die Besetzung all dieser Ämter durch verschiedene Personen ist in der Regel nicht realistisch, Ämter-Kumulierungen sind notwendig und erwünscht. Ausgehend von diesen umfassenden, komplexen Organigrammen entwickelt die Schule ein redimensioniertes und auf die Schule angepasstes Organigramm. Als Beispiele dienen die nachfolgenden Varianten B und C.

Variante B «einfach»

Diese Variante zeigt, wie kleinere Schulgemeinden durch Zusammenlegung von Ämtern ihre individuelle ICT-Organisation gestalten können. Die Sparte Pädagogik und die Sparte Kommunikation können von derselben Person übernommen werden. Weiter kann die Gesamtleitung Medien & ICT sowie die Leitung der Sparte Pädagogik zusammengelegt werden. Zudem werden die pädagogische ICT-Beratung und der technische 1st-Level-Support in jeder Schuleinheit nur von EINER Person angeboten.

Variante C «reduziert»

Die Variante C einer ICT-Organisation reduziert sich auf grundsätzlich zwei Personen: eine pädagogische ICT-Beratungsperson, die gleichzeitig die Gesamtleitung inne hat und eine technisch-organisatorische ICT-Supportperson. Es werden möglichst viele Supportaufgaben an eine externe Supportfirma ausgelagert. Diese Variante eignet sich für sehr kleine Schulgemeinden mit maximal zwei Schuleinheiten. Nach Bedarf kann zusätzlich z.B. in einem entlegenen Schulhaus ein 1st-Level-Support eingerichtet werden. Ebenso kann eine Schule, welche mit persönlichen Schülergeräten arbeitet, einen «Schüler-Support» anbieten, beispielsweise im Rahmen eines Freifachs der Sekundarschülerinnen und -schüler.

Umsetzungshilfen
  • Beispielorganigramm an Zürcher Volksschulen aus der Handreichung geleitete Schule. Beispiel-Organigramm

6.2 Pädagogische ICT-Beratung

6.2 Pädagogische ICT-Beratung
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Die Schule Musterhausen richtet ein pädagogisches Beratungs- und Unterstützungsangebot für die Lehrpersonen ein. In jeder Schuleinheit wird eine pädagogische ICT-Beratungsperson beauftragt, den Lehrerinnen und Lehrern bei der Planung und Durchführung von Unterricht mit ICT-Nutzung Unterstützung zu bieten. Weiter beauftragt die Schule Musterhausen eine ICT-erfahrene Lehrperson mit der Leitung der Sparte Pädagogik. Sie ist für die Konzeption der pädagogischen ICT-Beratung für die ganze Schulgemeinde zuständig. Pädagogische Aufgaben werden von entsprechend ausgebildeten Lehrpersonen übernommen.

Siehe Organigramm der ICT-Organisation sowie Aufgabenbeschreibungen der Leitung Sparte Pädagogik und der pädagogischen ICT-Beratungspersonen der Schuleinheiten in den Umsetzungshilfen. 

admin
Vorgehen

Eine separate pädagogische ICT-Beratung ist in grösseren Schulgemeinden mit mehreren Schuleinheiten sinnvoll. Werten Sie Ihre Erfahrungen mit den bisherigen Supportleistungen an Ihrer Schule anhand der Ist-Analyse in Kap. 3 aus. Wie ist die Zufriedenheit der Lehrpersonen mit dem technischen Support, resp. mit der pädagogischen ICT-Beratung? Welche Support-Dienstleistungen würden sich die Lehrpersonen wünschen? (siehe Fragebogen Lehrpersonen in Kap. 3).

Eine eventuelle Trennung in einen technischen Support und eine pädagogische ICT-Beratung muss unter Auswertung der Erfahrungen der bisherigen Supportverantwortlichen erörtert werden. Analysieren Sie mit diesen, inwiefern eine Trennung aufgrund von Grösse und der Situation in Ihrer Schule Sinn macht. Weiter können die in den Umsetzungshilfen angebotenen exemplarischen Aufgabenbeschreibungen (Pflichtenhefte) mit den bestehenden Aufgabenbeschreibungen verglichen und entsprechend angepasst werden.

Die Unterstützungsangebote der pädagogischen ICT-Beratungspersonen in den einzelnen Schuleinheiten müssen mit den Schulleitenden und ihren Schulteams vereinbart werden. Ein Überblick möglicher Unterstützungsangebote finden Sie in der Grafik «Handlungsfelder der pädagogischen ICT-Beratung» in den Umsetzungshilfen. Wir empfehlen ganz konkrete Vereinbarungen in den Schulteams, welche Angebote freiwillig und nach Bedarf bezogen werden können und welche Angebote in vereinbarter Weise verpflichtend bezogen werden müssen. So können Schulteams beispielsweise vereinbaren, dass jede Lehrperson pro Semester sich mindestens einmal an einer Projektbegleitung beteiligen oder an mindestens einem Weiterbildungsangebot im Schulhaus verbindlich teilnehmen muss.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Weshalb eine pädagogische ICT-Beratung?
Medien und ICT sind anders als viele traditionelle Unterrichtsfächer ständigen Veränderungen unterworfen. Oft ist es schwierig, die pädagogische Relevanz von neuen Internetdiensten oder Geräten abzuschätzen. Die ICT-Mittel und teils die didaktischen Konzepte müssen der fortschreitenden Entwicklungen angepasst werden. Die Lehrerinnen und Lehrer sind auf die Unterstützung bei der Auswahl und bei der Gestaltung des Unterrichts mit digitalen Technologien angewiesen. Und sie benötigen Hinweise, in welcher Weise neue Medien im Unterricht stufengerecht thematisiert werden können (z.B. Snapchat). Deshalb ist es notwendig, dass dafür ausgebildete Fachpersonen die Medienentwicklung für die ganze Schule beobachten, diese aus pädagogisch-didaktischer Perspektive analysieren und entsprechende Massnahmen ableiten. Eine damit beauftragte Person beobachtet und beurteilt die sich laufend verändernde Situation, dies mit Unterstützung der kantonalen und nationalen Fachstellen und ihren Beratungsangeboten. Dazu dienen ein Angebot von Onlineportalen und auch Fachtagungen (siehe dazu die Weblinks unten). Durch die Unterstützung der pädagogischen ICT-Beratungspersonen ist somit eher gewährleistet, dass ICT-Mittel mit pädagogisch-didaktischer Relevanz und über die Schulstufen hinweg aufbauend eingesetzt werden. Damit kann vom Einsatz von digitalen Technologien der gesamte Unterricht profitieren, denn sie können in allen Fächern als didaktisches Mittel dienen und Medienbildung und Anwendungskompetenzen sollen als Querschnittsthema in allen Fächern integriert sein.
 

Ämter und Aufgabenbereiche

Leitung Sparte Pädagogik

Die Leitung der Sparte Pädagogik ist verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung der pädagogischen Beratungs-, Weiterbildungs- und Unterstützungsangebote für die Lehrpersonen. Dazu erarbeitet sie mit den ICT-Beratungspersonen der Schulhäuser die notwendigen Grundlagen für eine pädagogisch ausgerichtete Infrastruktur, sie evaluiert (Lern-)Software und Medien-Lehrmittel und entwickelt dazu mögliche Einsatzszenarien im Unterricht sowie geeignete Weiterbildungs- und Unterstützungsangebote.

Siehe detaillierte Aufgabenbeschreibung in den Umsetzungshilfen. 

Die Leitung der Sparte Pädagogik übernimmt eine ICT-erfahrene und entsprechend ausgebildete Lehrperson. Sie hat in der Regel den vollständigen CAS PICTS oder eine vergleichbare Ausbildung absolviert. 

Pädagogische ICT-Beratungsperson

Die pädagogische ICT-Beratungsperson in den Schulhäusern ist Ansprechperson der Lehrpersonen für pädagogisch-didaktische Fragen der ICT-Nutzung im Unterricht und zur Unterrichtsvor-/nachbereitung. Die Beratungsperson fördert den Einsatz des Computers als Lern- und Informationswerkzeug (Lernen mit digitalen Technologien), als Werkzeug zur gestalterischen Arbeit und zur Medienbildung (Lernen über Medien und Informatik).

Die Aufgaben der pädagogisch-didaktischen ICT-Beratungsperson sind vielfältig: Sie ist für die Einzelberatung der Lehrpersonen zuständig und bietet im Schulteam fixe Beratungszeiten und ad-hoc-Beratung an. Sie bietet Weiterbildung in Form von schulhausinternen Workshops und Kurzeinführungen nach Bedarf an. Sie initiiert, organisiert und begleitet Unterrichts- und Schulhausprojekte zu Medien- und Informatik-Themen. Weiter ist diese Person für den Austausch über den ICT-Einsatz im Schulteam zuständig und führt dazu eine Sammlung von Unterrichtsbeispielen und Anleitungen etc. Die pädagogische ICT-Beratungsperson ist auch für die Beobachtung der Medienentwicklung und digitalen Technologienzuständig (siehe dazu Abschnitt oben «Weshalb eine pädagogische ICT-Beratung?»).

Siehe detaillierte Aufgabenbeschreibung sowie die «Handlungsfelder der pädagogischen ICT-Beratung» in den Umsetzungshilfen. 

Die pädagogischen ICT-Beratungspersonen in den einzelnen Schuleinheiten/Schulhäusern sind erfahrene Lehrpersonen im Umgang mit Medien und Informatik im Unterricht. Sie geben die im eigenen Unterricht gemachten Erfahrungen mit neuen Web-Diensten, Software etc. an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Je nach Grösse der Schule verfügt jede Schuleinheit oder jedes Schulhaus über eine eigene pädagogische ICT-Beratungsperson. Die pädagogischen ICT-Beratungspersonen haben in der Regel ein oder zwei Module des CAS PICTS absolviert.

6.3 Technischer Support

6.3 Technischer Support
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Unsere Schule Musterhausen organisiert die ICT-Dienste durch eine weitgehende Trennung von technischem Support und pädagogischer ICT-Beratung. Technische Supportaufgaben werden möglichst weitgehend von einem externen Fachsupport übernommen. In den einzelnen Schulhäusern wird ein niederschwelliger 1st-Level Support angeboten. Diesen übernehmen wo personell möglich die Hausdienste (Hauswartungen). Der 2nd-Level-Support wird von der Leitung Sparte Technik übernommen. Hier erfolgt die Triage mittels eines Helpticket-Systems. Einfache technische Probleme werden von der Leitungsperson Sparte Technik (2nd-Level Support) übernommen, weitergehende Probleme werden an den externen Fachsupport (3rd-Level Support) mittels des Helpticket-Systems übertragen.

Siehe Organigramm der ICT-Organisation (Kap. 6.0) sowie Aufgabenbeschreibungen Leitung Sparte Technik und des 1st-Level Supports in den Umsetzungshilfen. 

admin
Vorgehen

Die exemplarischen Aufgabenbeschreibungen in den Umsetzungshilfen werden mit den bestehenden Aufgabenbeschreibungen (Pflichtenheften) der verantwortlichen Personen verglichen und entsprechend angepasst.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Übernahme von Planung und Unterhalt der technischen Infrastruktur durch eine externe Supportfirma ermöglicht den ICT-Verantwortlichen der Schule, dass sie sich auf Fragen an der Schnittstelle von Technik und Pädagogik konzentrieren können. Rein technische Aufgaben wie die Konzeption eines Netzwerks, Netzwerksicherheit etc. werden von Technikern übernommen, die sich täglich damit beschäftigen. Die internen ICT-Verantwortlichen übernehmen in Absprache mit der externen Supportfirma Aufgaben der täglichen Pflege vor Ort. Auch der 1st-Level Support in den einzelnen Schulhäusern muss nicht zwingend von Lehrpersonen übernommen werden. Diese Aufgaben können – je nach Ausbildungsstand – durch die Hauswartungen übernommen werden. Eine Anpassung ihres Pflichtenhefts und entsprechende Entlastung von anderen Aufgaben ist vorzunehmen.

Aufgaben der Leitung Sparte Technik (2nd-Level Support)

Die Leitung Sparte Technik ist verantwortlich für die einwandfreie Funktion und Stabilität der Informatikmittel (ICT-Basisinfrastruktur). Die Leitungsperson ist Bindeglied zwischen der externen Supportfirma und dem pädagogischen ICT-Fachpersonal der Schule. Sie sucht Lösungen, um den pädagogischen Bedarf an ICT-Mitteln technisch umzusetzen. In Absprache mit dem externen Fachsupport und gemäss Servicevertrag übernimmt der 2nd-Level Support einzelne Support- und Servicearbeiten. Weiter ist die Person für die Erprobung neuer ICT-Mittel zuständig.

Aufgaben 1st-Level Support in den einzelnen Schulhäusern

Der 1st-Level Support in den einzelnen Schulhäusern ist verantwortlich für einwandfreie Funktion der ICT-Basisinfrastruktur des zugeteilten Schulhauses inklusive Bibliothek. Er ist erste Ansprechperson für Lehrpersonen, erledigt kleinere Serviceaufgaben wie Tonerwechsel oder Entfernen eines Papierstaus vor Ort und stellt nach Bedarf das Help-Ticket aus.

Die Aufgaben bilden Bestandteil des Pflichtenhefts des 1st-Level Supports (z. B. Hauswarte). Die Hauswarte würden entsprechend dem Aufwand mit zusätzlichem Reinigungspersonal entlastet.

Aufgaben externer Fachsupport (3rd-Level Support)

Die externe Supportfirma ist gemäss abgeschlossenem Servicevertrag für die Planung und den Unterhalt des Netzwerks und der Server zuständig. Der Supportpartner übernimmt laufende Servicearbeiten nach Absprache mit dem internen 2nd-Level Support über das Help-Ticket-System oder nach Notwendigkeit vor Ort.

6.4 Prozesse

6.4 Prozesse
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Die Schule Musterhausen definiert in drei Kernprozessen die Abläufe zur Beschaffung der digitalen Infrastruktur, zur Problembehebung und zur periodischen Wartung von Hard- und Software nach den folgenden Grundsätzen: Der Beschaffungsprozess wird in erster Linie vom pädagogischen Bedarf geprägt und erst in zweiter Linie von den technischen Möglichkeiten. Im Problembehebungsprozess werden die Supportanfragen in unterschiedliche Dringlichkeitsstufen gegliedert. Der periodische Wartungsprozess wird künftig auf einen jährlichen Haupttermin während den Sommerferien und auf einen Nebentermin während den Sportferien konzentriert. Siehe Prozessbeschreibungen unten. 

admin
Vorgehen

Die drei beschriebenen Kernprozesse in den Erläuterungen unten können auf die Bedürfnisse der lokalen Schule und aufgrund der Vereinbarungen der externen Support-Organisation angepasst werden. Als Entscheidungshilfe im Alltag können die Prozesse in Form von Flussdiagrammen beschrieben werden (Beispiel zum Download in den Umsetzungshilfen). Die Aufgabenbeschreibungen (Pflichtenhefte) der involvierten Personen sind entsprechend zu ergänzen. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Beschaffungsprozess (Availability Management)

Dieser Prozess beschreibt das Vorgehen bei der Entscheidungsfindung zur Beschaffung der ICT-Basisinfrastruktur und Applikationen. Der festgelegte Prozess soll sicherstellen, dass Geräte und Applikationen gemäss pädagogischem Bedarf angeschafft werden, d.h. zur Erfüllung der vereinbarten pädagogischen Zielsetzungen resp. nach Vorgabe oder Empfehlung der Bildungsdirektion Zürich. Damit soll weitgehend verhindert werden, dass einseitig aufgrund technischer Verfügbarkeit entschieden wird. Der einheitliche Applikationsplan vereinfacht die Durchlässigkeit zwischen Schulhäusern und den Stufen.

Prozessphasen:
  1. Sammlung von Bedürfnissen: Die Leitungen der Sparten Pädagogik und Technik, die pädagogischen ICT-Beratungspersonen der Schuleinheiten sowie interessierte Lehrpersonen sammeln Vorschläge und Ideen.
  2. Evaluation: Abschätzung des pädagogisch-didaktischen Potentials, Erprobung von Funktionalitäten, Erörterung der technischen Machbarkeit durch Leitungen Sparten Pädagogik und Technik.
  3. Entwurf des Bedarfs: Erarbeitung eines Entwurfs des Anschaffungsplans im Rahmen der pädagogischen Vorgaben und unter Berücksichtigung des Budgets durch Gesamtleitung Medien & ICT.
  4. Vernehmlassung: Erörterung in der Fachgruppe Informatikdienste und in der Schulleitungskonferenz.
  5. Verabschiedung: durch Schulleitungskonferenz (pädagogischer Bedarf) und Ausschuss Infrastruktur/Gesamtschulpflege.
  6. Anschaffung und Implementierung

Problembehebungsprozess (Incident Management, Service Level Management)

Dieser Prozess beschreibt das Vorgehen bei auftretenden Mängeln im Betrieb der ICT-Basisinfrastruktur.

  1. Problemmeldung: Help-Tickets werden ausgestellt durch 1st-Level Support, pädagogische ICT-Beratungspersonen oder durch Lehrpersonen/Schulleitung
  2. Triage und Zuweisung: 2nd-Level Support nimmt eine Triage innerhalb definierter Service Levels vor; Zuweisung an 1st-, 2nd- oder 3rd-Level Support
  3. Service Levels:
    1. innerhalb eines Tages: Internetzugang, Beamer, Software- und System-Update 
    2. innerhalb von 5 Arbeitstagen: Drucker, Mailadresse
  4. Behebung: durch die zugewiesenen Supportstellen
  5. Abschluss: Kurzrapport im Ticket-System

Ein «Helpticket-System» kann je nach Grösse der Schule in Form einer einfachen Excel-Liste geführt werden. Grössere Schulen mit mehreren technischen Supportern können ein externes Ticket-System einkaufen.

 

Wartungsprozess (Deploy Management, Release Management)

  • Deploy (= Software-Auslieferung) für Betriebssystem- und Software-Updates über Nacht.

Support für private Geräte

Wir empfehlen, den Zugang von privaten Geräten ins Internet zu ermöglichen und die Bedingungen gleichzeitig zu klären. Dabei müssen u. a. Fragen bezüglich Supportanspruch, Sicherheit, Datenschutz sowie Backup der Daten in einem separaten Dokument festgehalten werden.

 

Umsetzungshilfen

Eine exeplarische Prozessbeschreibung für Schulen stellt die Bildungsdirektion zur Verfügung. Prozessbeschreibung Beispiel

 

 

6.5 Entschädigungsmodell

6.5 Entschädigungsmodell
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Die zuständigen Beauftragten sind gemäss der ICT-Organisation der Schule Musterhausen (Kap. 6.1) und gemäss den entsprechenden Aufgabenbeschreibungen der pädagogischen ICT-Beratung (Kap. 6.2) sowie des technischen Supports (Kap. 6.3) entschädigt.

admin
Vorgehen

Das Entschädigungsmodell setzt sich aus einer Basiskomponente, einem Weiterbildungsanteil und zusätzlichen Stunden aus einem Pool zusammen. Die Entschädigung für die pädagogische ICT-Beratung ist abhängig von der Ausrichtung des Medien- und ICT-Konzepts und vom Ausbildungsstand der pädagogischen ICT-Beratungsperson. Eine Kumulierung von Ämtern ist möglich, unter Berücksichtigung einer sinnvollen Verteilung der Aufgaben auf mehrere Personen. Der schulinterne technische Support wird stark reduziert und wo möglich an einen externen Fachsupport ausgelagert.
 

Entschädigungsmodell

Die kommunalen Ressourcen für die Pädagogische ICT-Beratung kann in den kantonalen Berufsauftrag integriert werden, beim technischen Support ist dies nicht möglich. Im ersten Fall bedeutet dies, dass die Lehrperson die Arbeitsleistung im Rahmen der kantonalen Anstellung erbringt. Im zweiten Fall muss eine kommunale Anstellung begründet werden. Dies kann z.B. Auswirkungen auf die Pensionskasse oder auf das Dienstaltersgeschenk haben.

Pädagogische ICT-Beratung

Die Schulpflege resp. die Schulleitung stellen ein geeignetes ICT-Beratungsteam zusammen. Dies kann durch die Förderung geeigneter Lehrpersonen aus dem Team oder durch eine geschickte Stellenbesetzung erfolgen. Die Schulpflege unterstützt die Ausbildung der pädagogischen ICT-Beratungspersonen nach Möglichkeit durch Übernahme der Kurskosten sowie mit zeitlichen Ressourcen. Eine Rückerstattungsklausel, abgestuft über drei Jahre nach Abschluss der Ausbildung, kann der Schule eine gewisse Sicherheit bieten, aus ihren Aufwendungen Nutzen zu ziehen. Fehlt eine geeignete Person für pädagogische ICT-Beratungs-Aufgaben, müssen die geforderten Kompetenzen in einer Stellenausschreibung berücksichtigt werden. 

Während dieser Umstellungsphase arbeiten die pädagogischen ICT-Beratungspersonen nach einer provisorischen Aufgabenbeschreibung (Pflichtenheft). Sie führen einen Rapport über ihre geleisteten Stunden sowie ihre unterstützten Lehrpersonen, Klassen und Projekte. Die Rapporte bilden die Basis für künftige Planung und für eventuelle Anpassungen der Aufgabenbeschreibung. 

Die Gesamtleitung übernimmt mit Vorteil eine Schulleitungsperson, um die Koordination der Medien- und ICT-Entwicklung mit der gesamten Schulentwicklung in Absprache mit der Schulleitungskonferenz sicherzustellen. Die einzusetzenden Stunden werden so gering wie möglich gehalten (max. 1/10 der Support-Entlastung). Es handelt sich hauptsächlich um koordinative und organisatorische Aufgaben. 

Technischer Support

Die Umverteilung der Aufgaben der technischen und pädagogischen Supportpersonen erfolgt in einem Zeitraum von etwa zwei Jahren. Die Schulbehörde, die Schulleitung resp. die Gesamtleitung Medien & ICT überwacht und begleitet den Prozess. Die zu erwartenden höheren Kosten für den externen Support sind entsprechend zu budgetieren.

Während dieser Umstellungsphase arbeiten die Supportpersonen nach einer provisorischen Aufgabenbeschreibung. Sie führen einen Rapport über ihre geleisteten Stunden. Die Rapporte bilden die Basis für die Planung des technischen Supports für das folgende Schuljahr und für eventuelle Anpassungen der Aufgabenbeschreibung. 
Sollte in Zukunft die Hauswartung Supportaufgaben übernehmen, ist darauf zu achten, dass der bisherigen Person die entsprechende Zeit für die Übergabe und den Wissenstransfer zugesprochen wird. Die Übergabe beinhaltet ein Inventar der ICT-Basisinfrastruktur, der Software sowie einen aktuellen beschrifteten Netzwerkplan.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die folgenden Angaben dienen in der aktuellen Fassung dieses «ICT-Guides» lediglich als alternatives Berechnungsmodell, das jedoch durchaus einen zukunftsweisenden Charakter hat. Die Arbeitsgruppe «ICT-Konzept» kann die beiden Entschädigungsmodelle einander gegenüberstellen und als Entscheidungsgrundlage aufarbeiten.

  • Der technische Support und die pädagogische ICT-Beratung werden getrennt organisiert. Vorzugsweise sind unterschiedliche Personen zuständig. Für die Berechnung der Entlastung resp. der Entschädigung werden die Zusatzausbildung der Support- resp. Beratungsperson wie auch das realisierte Modell des Medien- und ICT-Konzeptes der Schule berücksichtigt.
  • Pro 50 Lernende wird eine Jahreslektion Entlastung eingesetzt. In der Berechnung sind auch die Kindergartenkinder zu berücksichtigen.
  • Verfügt die Supportlehrperson über eine Weiterbildung (AdA-ICT, PICTS oder CAS Informatikverantwortliche), plant die Schule 20% zusätzliche Ressourcen ein.
  • Sofern die Schule das Modell «Advanced» (siehe Kap. 1) des Medien- und ICT-Konzeptes umsetzt, kann die Schulleitung bis maximal zusätzliche 20% ICT-Support-Stunden aus dem Pool bewilligen.
  • Die Stunden zwischen dem technisch-organisatorischen Support und der pädagogischen ICT-Beratung werden im Verhältnis 1:2 oder 1:3 aufgeteilt.
  • Die ausgebildeten Supportpersonen sind zu verpflichten, an mindestens einer externen Weiterbildungsveranstaltung alle 2 Jahre teilzunehmen.
  • Die Supportperson kann die Auszahlung nur bis zu einem 100%-Pensum erwirken.

Pädagogische ICT-Beratung

  • Die pädagogische ICT-Beratung wird in der Regel in einem Team von mindestens zwei Personen angeboten. Dies ermöglicht eine gewisse Konstanz und einen Wissensaustausch unter den Supportpersonen.
  • Die pädagogischen ICT-Beratungspersonen sind mit mindestens 50% an der Schule angestellt. Damit ist gewährleistet, dass die Unterstützung unkompliziert abgerufen werden kann.
  • Um Rollenkonflikte zu vermeiden, wird die pädagogische ICT-Beratung in den einzelnen Schuleinheiten in der Regel von ausgebildeten Lehrpersonen und nicht von Schulleitenden übernommen. Pädagogische ICT-Beratungsaufgaben bieten zudem eine Bereicherung im Berufsfeld von Lehrpersonen und sollen ihnen überlassen werden.
  • Die kommunalen Ressourcen können im kantonalen Berufsauftrag integriert werden (Muster) Das Dokument befindet sich ganz unten an der Webseite.

Technischer Support

  • Dem 1st-Level Support stehen mittelfristig ein Drittel aller Support-Stunden zur Verfügung.
  • Falls der technische Support vom Hausdienst (Hauswartung) übernommen wird, stehen dem pädagogischen ICT-Beratungs-Team mehr Ressourcen zur Verfügung.

7. Wie wir uns Materialien und Wissen zur Verfügung stellen – Wissensmanagement

7. Wie wir uns Materialien und Wissen zur Verfügung stellen – Wissensmanagement
Textbaustein

Die schulinterne Zusammenarbeit im Team bzw. die Kooperation aller beteiligter Personen (Schulleitung, Lehrpersonen, Schulpflege, Fachpersonen, Schulsozialarbeitende, Mitarbeitende vom Schulsekretariat u.a.) stellt in der Schule Musterhausen einen wichtigen Punkt schulischer Qualität dar. Ziel der Zusammenarbeit an unserer Schule ist es, deren Mitglieder so miteinander kooperieren und kommunizieren, dass …

  • die Einzelnen in ihrer Aufgabenerfüllung unterstützt,
  • das Kollegium in seiner Handlungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit gestärkt sowie
  • die Qualität und das Profil der ganzen Schule stetig weiterentwickelt werden.

Der interne Austausch von Informationen und Wissen ist demnach sowohl auf der Ebene Unterricht wie auch auf der Ebene Schulorganisation wichtig.

Die Zusammenarbeit und der bewusste Austausch von Informationen und Wissen an unserer Schule wird durch die Nutzung geeigneter Zeitgefässe, Verfahren und Instrumente gefördert und gepflegt:

  • Konvente, Teamsitzungen
  • Lerntandems
  • Vorbereitungs- und Auswertungsgruppen
  • stufen- und/oder themenbezogene Arbeitsgruppen
  • verbindliche Regeln der Zusammenarbeit
  • klare einfache Regeln zur Ablage bzw. Speicherung von Informationen und Materialien
  • klare einfache Regeln zur Nutzung von digitalen Kollaborationstools
  •  …

Die Schule Musterhausen nutzt ICT gezielt und verbindlich für die interne Zusammenarbeit und für den Austausch von Informationen, Wissen und Materialien.

admin
Vorgehen

Tragen Sie zusammen, welche Zeitgefässe, Verfahren und Instrumente für den gezielten Austausch von Informationen, Wissen und Materialien innerhalb der Schule eingesetzt werden. Stellen Sie fest, wie die Zusammenarbeit und der bewusste Austausch innerhalb der Schule gefördert und gepflegt werden.

Überlegen Sie sich, wie digitale Medien und ICT den Prozess der Zusammenarbeit und den gegenseitigen Austausch unterstützen und fördern können. Bestimmen Sie die Arbeitsbereiche  und die Personenkreise, die davon profitieren sollen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Das Teilen von Informationen und Materialen, die Zusammenarbeit unter den an der Schule tätigen Personen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Digitale Technologien unterstützen diesen Prozess.

Ziele der Zusammenarbeit in der Schule

«Ziel ist eine Schule, deren Mitglieder so miteinander kooperieren und kommunizieren, dass die Einzelnen in ihrer Aufgabenerfüllung unterstützt, das Kollegium in seiner Handlungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit gestärkt sowie die Qualität und das Profil der ganzen Schule stetig weiterentwickelt werden» (Quelle: Auszug aus Handbuch Schulqualität, Kap. 6.8).

Ebenen der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches

Ebene Unterricht 

Die Berufsanforderungen verlangen, dass Lehrpersonen sowohl in Bezug auf die Unterrichtsinhalte, als auch in Bezug auf die Didaktik des Unterrichtes up-to-date sind. Dieser Prozess ist aufgrund der explosionsartigen Vermehrung der verfügbaren Informationen komplex und aufwändig. Den Ansprüchen können nur Schulen gerecht werden, in denen Lehrpersonen erworbenes Wissen und vorhandene Materialien austauschen. Dazu gehören zum Beispiel:

  •  Planungsunterlagen und Materialien zu selbst erarbeiteten Unterrichtssequenzen
  •  Arbeitsblätter zu bestimmten Themen aus Lehrmitteln
  •  Hinweise auf erprobte Unterrichtsmaterialien
  •  Links zu praxistauglichen Internetangeboten
  •  …

Digitale Technologien vereinfachen den Austausch. Dabei muss stets der Datenschutz beachtet werden.

Ebene Schulorganisation

Die digitale Dokumentenorganisation und Kollaboration wiederspiegelt und unterstützt die Schulorganisation. Neben allgemeinzugänglichen Bereichen organisieren sich Teams (Bsp. Stufenteams, Sonderpädagogische Teams) in eigenen Bereichen. Inwiefern diese Bereiche allen zugänglich sind oder nur den Teams, hängt u.a. von der Kultur der Schule (Bsp.  wir teilen alles) und den Anforderungen des Datenschutzes ab. 

Sobald mehrere Personen involviert sind, ist es angebrachter, diese gemeinsam benötigten und genutzten Informationen und Dokumente an einem vereinbarten Ort klar strukturiert abzulegen. Dort haben alle Personen Zugriff auf die aktuellsten Dokumentversionen und es entsteht ein Archiv aller verfügbaren Dokumente. Dazu gehören unter anderem:

  • Schulprogramm und Jahresplanung
  • Beschlussprotokolle von Sitzungen und Besprechungen
  • Interne Teamagenda
  • Materialien zu Schulanlässen, z.B. Sporttag, Projektwoche (Planung, Ablauf, Dokumente)
  • Aktuelle Reglemente der Schulgemeinde
  • Formulare der Schule (Lagerabrechnungen, Antragsformulare u.a.)

Standbeine des Wissensmanagements 

Der Austausch von Informationen und Wissen hat in der Schule schon immer stattgefunden. Oft geschieht er jedoch zufällig und beschränkt sich auf einzelne Personen, die gegenseitig profitieren. Die digitalen Medien können helfen, den Austausch auf die ganze Schule zu übertragen.

Der bewusste und systematische Austausch von Informationen und Wissen baut auf den drei zentralen Standbeinen Mensch, Organisation und Technik auf (siehe Reinmann-Rothmeier et al., 2001). In der Schule als Organisation müssen gezielt Zeitgefässe geschaffen werden, welche den Austausch ermöglichen. Die technischen Austauschmöglichkeiten, z.B. digitale Dateiablagen, müssen so einfach und nutzerfreundlich gestaltet sein, dass sie die Bestrebungen des Wissensmanagements unterstützen. alle an der Schule tätigen Personen müssen durch Weiterbildungen und Unterstützung befähigt werden, diese nutzen zu können. Zudem muss der Austausch eine gewisse Wichtigkeit innerhalb des Teams erhalten bzw. ein Nutzen erkannt werden.

Einsatz digitaler Austauschplattformen in der Praxis

Eine Auswahl an möglichen digitalen Austauschkanälen wird im Kapitel 7.1 aufgezeigt. Generell bietet das Erfassen und Austauschen von Informationen und Wissen mit Hilfe von digitalen Medien einige Vorteile:

  • Informationen werden an einem Ort aktuell gehalten.
  • Materialien sind für alle berechtigten Personen zugänglich.
  • Dateien können ort- und zeitunabhängig eingestellt, angepasst oder gelöscht werden.
  • Informationen sind durchsuchbar (Suchfunktion).
  •  …

Allerdings stossen digitale Austauschplattformen auch an Grenzen, denn Unterrichten ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die ein hohes Mass an implizitem Wissen erfordert. Dieses Wissen kann nicht ohne weiteres verbalisiert und verschriftlicht werden. 

Digitale Austauschplattformen sollen aber nicht nur dazu dienen, Materialien auszutauschen, sondern vor allem dazu, Menschen zusammenzubringen.

Digitale Austauschplattformen sollen aber nicht nur dazu dienen, Materialien auszutauschen, sondern vor allem dazu, Menschen zusammenzubringen. Ergänzend zu einer digitalen Dateiablage könnte innerhalb der Schule ein durchsuchbares Expertenverzeichnis geführt werden. Jede Lehrperson verfügt darin über eine eigene Seite bzw. über ein eigenes Profil. Hier wird stichwortartig sichtbar gemacht, über welches Expertenwissen eine Person verfügt. Beispiele:

  • Expertin in Geräteturnen
  • Durchführung des Musicals «Singen macht fröhlich» mit Elternunterstützung (2012)
  • Vertiefter Einsatz der Lernsoftware «Zahlenblitz»
  • Grosses Wissen, viele Bücher zum «Leben im Mittelalter»

Empfehlungen zur Einführung digitaler Austauschplattformen

Die Einführung von digitalen Austauschplattformen sollte in kleinen Schritten erfolgen. Folgende Empfehlungen erleichtern die schrittweise Einführung von digitalen Austauschgefässen:

Projektartiger Einstieg

Ein zeitlich und inhaltlich begrenzter Einstieg zeigt allen beteiligten Personen die Möglichkeiten auf. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse dienen für die weitere Zusammenarbeit.

Freiwillige Teilnahme

Der gegenseitige Austausch setzt die Bereitschaft der einzelnen Personen voraus. Ein Zwang macht keinen Sinn. Destruktives Verhalten von Personen kann den Austausch der Schule erschweren.

Themenexperten und Verantwortlichkeiten

Bestimmen Sie Personen, die für ein bestimmtes Thema verantwortlich sind. Diese interessieren sich für die Aktivitäten der Lehrpersonen und Klassen in ihrem Themenbereich. Sie betreuen auf der Austauschplattform ihren Bereich. Sie ermuntern Kolleginnen und Kollegen, ihr Expertenwissen dort sichtbar zu machen. Sie löschen alte und überflüssige Informationen und Unterlagen.

7.1 Digitale Werkzeuge für den Austausch von Informationen und Wissen

7.1 Digitale Werkzeuge für den Austausch von Informationen und Wissen
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Die Zusammenarbeit und der Austausch von Informationen und Wissen erfolgt an unserer Schule primär bei persönlichen Treffen und Präsenzveranstaltungen wie Sitzungen oder Arbeitsgruppentreffen (Face-to-Face-Kommunikation). Um die interne Zusammenarbeit und Kommunikation zu vereinfachen und zu fördern, setzen wir ergänzende zu den Face-to-Face-Aktivitäten digitale Technologien (E-Mail, Dateiablage, Chat, u.a.) ein.

Folgende digitalen Technologien werden an der Schule Musterhausen von allen Personen verbindlich eingesetzt:

E-Mail

E-Mail als Kommunikationsinstrument dient im internen Gebrauch vor allem dem Austausch von Informationen und einzelnen Dokumenten zwischen Einzelpersonen (siehe auch Kap. 11: Wie wir kommunizieren).

Chat

Für eine schnelle Kommunikation innerhalb eines Schulhausteams, kann freiwillig die App "Signal" auf dem Smartphone genutzt werden. Dies entscheidet jedes Team selber.

Interne Website / Informationsplattform

Auf der internen Website werden Informationen abgelegt, die das ganze Team der Schule Musterhausen betreffen. Unter anderem werden hier die Protokolle der Schulkonferenz gespeichert. Auf einer Intranetseite ist auch der Teamkalender mit Sitzungsdaten, Schulanlässen einsehbar. Die interne Website ist ein passwortgeschützter Bereich der Schulwebseite. 

Dateiablage / Austauschordner

Das Team nutzt den Online-Speicher eines externen Anbieters. Die Ablage bzw. die Austauschordner können in der Schule oder von zu Hause aus verwendet werden. Arbeitsmaterialien zur gemeinsamen Nutzung werden in diesem Austauschgefäss abgelegt.

 

admin
Vorgehen

Der Austausch von Informationen innerhalb der Schule kann durch den Einsatz von digitalen Technologien unterstützt werden. Machen Sie sich Gedanken, welche Mittel Sie für den schulinternen Austausch von Informationen nutzen möchten. Legen Sie für jeden einzelnen Austauschkanal einfache Nutzungsregeln fest, in denen definiert ist, wofür und wie ein Kanal genutzt werden soll und wer über welche Berechtigungen verfügen soll. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Der Austausch von Informationen und Wissen im Team wird in der Schule hauptsächlich im persönlichen Kontakt gepflegt. Die Tätigkeit des Unterrichtens ist eine komplexe Aufgabe, die nicht detailgenau verschriftlicht und weitergegeben werden kann. Digitale Technologien bieten die Chance, die Personen einfacher und/oder zielgerichteter in Kontakt zu bringen. Auch der Austausch von einfachen Informationen und Materialien kann durch digitale Technologien unterstützt werden.

Kommunikation: direkt/indirekt und synchron/asynchron

Bei Kommunikation, also dem gegenseitigen Austausch, kann zwischen verschiedenen Formen unterschieden werden:

Direkte und indirekte Kommunikation

Die direkte Kommunikation ist die ursprünglichste Kommunikationsform. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die kommunizierenden Personen anwesend sind und immer unmittelbar auf die Kommunikation Einfluss nehmen. Man spricht hier von einer Face-to-Face-Kommunikation. Demgegenüber steht bei der indirekten Kommunikation ein Medium zwischen den Personen.

direkt:

Gespräch von Lehrpersonen im Lehrerzimmer

indirekt:

Brief, Telefongespräch, E-Mail-Austausch

synchrone und asynchrone Kommunikation

Kommunikation wird als synchron bezeichnet, wenn sich die beteiligten Personen zeitgleich der Kommunikation widmen. Demgegenüber erfolgt die asynchrone Kommunikation zeitversetzt. Eine schriftliche Nachricht muss nicht in dem Moment gelesen werden, in dem sie geschrieben wird. Der Leser entscheidet selbst, wann er lesen und antworten will oder kann.

synchron:

Gespräch im Lehrerzimmer, Telefongespräch, Online-Chat

asynchron:

E-Mail-Austausch, Austausch in einem Diskussionsforum im Internet

Digitale Werkzeuge für das Wissensmanagement

Es gibt eine Fülle an digitalen Werkzeugen, die der Kommunikation und damit auch dem Austausch von Informationen und Wissen dienen (können). Schulen, die ein bewusstes Wissensmanagement pflegen, benennen diese Werkzeuge und damit verbundene Regeln zur Nutzung explizit.

Untenstehende, unvollständige Auflistung stellt einige häufig eingesetzte Werkzeuge kurz dar:

E-Mail

E-Mail ist ein Werkzeug für die indirekte, asynchrone Kommunikation. Es kann zum Austauschen von einfachen Informationen und einzelnen Dokumenten genutzt werden. E-Mails sind für den spezifischen Austausch unter einzelnen Personen oder in kleinen Gruppen geeignet. Die Kommunikation per E-Mail ist sehr weit verbreitet. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist es für Schulen wichtig festzulegen, wie und was via E-Mail kommuniziert werden soll (siehe Kap. 11: Wie wir kommunizieren).

Sonderformen von E-Mail-Kommunikation sind Newsletter und Mailing-Listen.

Newsletter dienen dazu, eine Gruppe von Personen mit Informationen per E-Mail zu versorgen. Nur berechtigte Personen dürfen Mails versenden, z.B. die Schulleitungspersonen.

In Mailing-Listen (Verteilerlisten) sind Personen eingetragen, die sich gegenseitig mit Informationen beliefern. Jedes Mitglied der Gruppe erreicht durch ein Mail an die Gruppe alle Mitglieder und empfängt alle E-Mails der anderen Mitglieder. Innerhalb von Schulen sind die Personengruppen, die miteinander kommunizieren, überblickbar, so dass sich das Einrichten von Mailing-Listen nicht lohnt.

(Internet-)Telefonie

Telefonieren wird in Volksschulen hauptsächlich für die Kommunikation mit Aussenstehenden genutzt. Es ist zwar denkbar, dass auch innerhalb von Schulanlagen telefoniert wird. Allerdings ist es da oft sinnvoller, die Lehrerkolleginnen und -kollegen persönlich aufzusuchen.

Die meisten Lehrpersonen verfügen über ein privates Mobiltelefon. Sie sind dadurch direkt erreichbar, per Anruf oder SMS. Die ständige Erreichbarkeit für schulische Anliegen hat für die einzelnen Personen Vor- und Nachteile. Schulen und deren Lehrpersonen sollten diese Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen und für die interne Kommunikation einfache Verhaltensregeln definieren.

Bei der Internet-Telefonie (z.B. Skype) entscheiden die Personen selber, wann sie erreichbar sein wollen. Für andere Personen ist zudem ersichtlich, ob jemand erreichbar bzw. online ist. Bei Internet-Telefonie kann auch das eigene Videobild übermittelt werden, um dem Gefühl eines direkten Face-to-Face-Gespräches noch näher zu kommen. Für Internet-Telefonie sind ein Arbeitsgerät (Computer mit Mikrofon/Lautsprecher, Smartphone u.ä.) mit Telefonie-Software und eine Verbindung ins Internet notwendig.

Der Austausch per (Internet-)Telefon kann niederschwellig erfolgen, ist allerdings während des Unterrichts von Lehrpersonen in den allermeisten Fällen nicht möglich.

Chat

Chatprogramme ermöglichen es Personen, synchron zu kommunizieren, sich zeitgleich zu unterhalten. Wie bei der Internet-Telefonie entscheiden die Personen selber, wann sie erreichbar sein wollen. Wer online ist, kann niederschwellig kontaktiert werden. Chat ist geeignet für Situationen, in denen möglichst rasch wenige Informationen geteilt werden müssen. Auch dann, wenn ein telefonisches Gespräch nicht möglich ist, kann ein (Text-)Chat Vorteile bieten. Bei der Zusammenarbeit von Lehrpersonen spielen Textchats kaum eine Rolle.

Interne Website

Bei einer internen Website handelt es sich um Internetseiten, die nur für berechtigte Personen zugänglich sind. Hier werden Informationen, Dokumente, Agenda u.a.m. für den internen Gebrauch bereitgestellt. Schulen müssen klären, wer genau für welche Bereiche Lesezugang erhält und wer die Seiten bearbeiten und verändern darf.

Um die Komplexität für die Ersteller gering zu halten und den Aufwand für Wartung zu minimieren, könnte dafür ein Content Management System (CMS) eines externen Anbieters eingekauft werden. Die internen Seiten könnten auch als passwortgeschützter Bereich der Schulwebsite angelegt werden (siehe Kap. 11.4).

Blog & Wiki

Auch bei einem internen Blog oder einem internen Wiki handelt es sich um Internetseiten, die nur für berechtigte Personen zugänglich sind. Während die interne Website nur von leitungsverantwortlichen Personen mit Inhalt bestückt werden kann, werden bei einem Blog oder einem Wiki alle beteiligten Personen zu Autoren. Jede berechtigte Person darf eigene Inhalte einstellen. Es kann gegenseitig ergänzt oder kommentiert werden.

Bei einem Blog werden verfasste Beiträge in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Auch diese Beiträge können von anderen Personen kommentiert werden.

In einem Wiki können alle Personen sämtliche gewünschten Inhalte erstellen, bearbeiten und in einer Struktur verankern. Wiki wird hier als exemplarisches Werkzeug für das gemeinsame, kooperative Erarbeiten von Inhalten aufgeführt. Selbstverständlich gibt es auch Werkzeuge diverser Anbieter, die ein Wiki-ähnliches, gemeinschaftliches Arbeiten ermöglichen.

Expertenverzeichnis

Ein Expertenverzeichnis ist kein eigentliches ICT-Werkzeug, sondern bezeichnet eine Methode im Wissensmanagement, die Experten in der Organisation sichtbar macht. Die Lehrpersonen pflegen dafür ein eigenes Personenprofil, in dem sie Spezialkenntnisse aus Beruf und Privatleben freiwillig aufführen. Erweiternd dazu nennen sie auf ihrer Profilseite auch Materialien, die sie zur Verfügung haben (z.B. Unterrichtsmaterialien, Sportgeräte, Bücher). Mit Hilfe der Suchfunktion oder dem gezielten Studium der Profile anderer können Lehrpersonen Kolleginnen und Kollegen auffinden, die über gesuchtes Know-how und Material verfügen. Im anschliessenden persönlichen Kontakt können Informationen, Wissen und Materialien ausgetauscht werden.

Oft ist es abschreckend für Lehrpersonen, ihre Materialien anderen Personen kommentarlos anbieten zu müssen. Mit der Methode des Expertenverzeichnisses wird zunächst nur transparent gemacht, was sie zu bieten haben. Die Weitergabe erfolgt im persönlichen Kontakt, was die Hemmschwelle deutlich senkt.

Als ICT-Werkzeuge können webbasierte Datenbanklösungen eingesetzt werden. Als niederschwellige Lösungen können genauso erfolgreich Profilseiten auf der internen Informationsplattform oder in einem geschlossenen Wiki eingesetzt werden. Ein wichtiges Kriterium für die Nutzung ist eine eingebaute Suchfunktion.

Teamagenda / Terminlisten

Der schulische Alltag wird durch viele Termine für Sitzungen, Besprechungen, Schulanlässe u.a. bestimmt. Oft kommen im Verlaufe des Jahres neue Termine hinzu oder langfristig festgelegte Termine müssen verschoben werden. Der Teamkalender verändert sich im Laufe der Zeit. Damit alle Mitglieder der Schule jederzeit auf die aktuelle, interne Schulagenda zugreifen können, ist es sinnvoll, einen digitalen Kalender einzurichten.

Es gilt zu bestimmen, welche leitungsverantwortlichen Personen Termine in die Agenda eintragen, verändern oder löschen dürfen.

Dateiablage

An Schulen herrscht ein reger Austausch von Materialien (siehe Kap. 7). Viele dieser Materialien liegen in Form von digitalen Dateien vor. Um einen organisierten Austausch mit mehreren Personen zu ermöglichen, wird ein internes Ablagesystem benötigt. Hier können Dokumente abgelegt, abgeholt und ausgetauscht werden. Die Nutzung der Dateiablage sollte auch ausserhalb des Schulareals möglich sein. So kann von jedem Ort mit Internetzugang gearbeitet werden, also auch von zu Hause aus.

Die interne Dateiablage kann auf einem Server innerhalb der eigenen Schule angelegt werden oder es wird Speicherplatz bei einem externen Cloud-Speicher-Anbieter erworben. Letzteres bietet den Vorteil, dass keine eigene Infrastruktur betrieben werden muss. Nachteilig ist allenfalls, dass die Benutzer separat administriert werden müssen. In jedem Fall müssen der Datenschutz und die Datensicherheit gewährleistet sein.

Es ist allerdings ein Irrglaube, das alleinige Bestehen der Ablage verbessere den Austausch. Es müssen Massnahmen ergriffen werden, damit die Dateiablage gewinnbringend genutzt werden kann (siehe Kap. 7.2).

Lernplattformen

Lernplattformen vereinen verschiedene oben aufgeführte Tools auf einer Plattform (Nachricht, Chat, Ablage, Termine etc.). Damit bieten sie den grosse Vorteil, dass die Mitarbeitenden einer Schule sich nur bei einem Dienst anmelden und diesen pflegen müssen. Zusätzlich sind die verschiedenen Werkzeuge miteinander verbunden und lassen sich kombinieren. Diese Lernplattformen können auf der Ebene der Schulorganisation als auch auf der Ebene der Klassen bzw. Schülerorganisation verwendet werden. Typische Beispiele sind Moodle oder Office365.

 

7.2 Organisation und Pflege des Austausches

7.2 Organisation und Pflege des Austausches
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Damit Kommunikation und Zusammenarbeit reibungslos verlaufen, definiert die Schule Musterhausen einige Kommunikationsregeln (siehe dazu Kap. 11: Wie wir kommunizieren) und bestimmt verantwortliche Personen für die Betreuung von Inhalten und Werkzeugen.

E-Mail oder Chat

Offizielle Informationen innerhalb der Schule werden mit E-Mail versandt. Die Mitglieder des Schulteams sind verpflichtet, ihre Mails jeden Tag zu lesen und zu bearbeiten (Ausnahme: Schulferien). Es ist zu beachten, dass mit E-Mails keine sensitiven Personendaten versendet werden. 

Chats können auf Signal eingerichtet werden, sind aber freiwillig.

Interne Webseite / Informationsplattform

Auf der internen Webseite werden alle wichtigen Informationen (z.B. Sitzungsprotokolle, Termine, Vereinbarungen), die das ganze Team oder einzelne Arbeitsgruppen betreffen publiziert. Die Schulleitung ist für den Inhalt verantwortlich, kann die Erstellung aber delegieren.

Für die Lehrpersonen besteht eine Holschuld. Sie sind verpflichtet, mindestens einmal wöchentlich die Neuigkeiten auf der Plattform einzusehen. Die Lehrpersonen können sich zu einzelnen Beiträgen äussern oder Ergänzungen anbringen, indem sie die Kommentarfunktion nutzen.

Dateiablage / Austauschordner

In der Dateiablage nutzt die Schule Musterhausen eine gemeinsam vereinbarte Struktur, die es erleichtern soll, Dateien am richtigen Ort abzulegen bzw. bestimmte Dateien gezielt zu finden. Dateien, die nicht mehr gebraucht werden oder veraltet sind, werden vom Ersteller, von der Erstellerin gelöscht oder ins Archiv verschoben.

Zur Verfügung gestellte Unterlagen (z.B. Lektionsplanungen, Unterrichtsmaterialien, Dokumentvorlagen) dürfen für die Arbeit an der Schule ungefragt und uneingeschränkt verwendet werden. Möchte jemand Unterlagen weitergeben (z.B. an eine Kollegin einer anderen Schule), dann ist das Einverständnis des Erstellers oder der Erstellerin notwendig.

Die ernannten Themenverantwortlichen sind zuständig für bestimmte Themenbereiche der Dateiablage. Sie halten die Dateiablage möglichst aktuell, entfernen veraltete Materialien und ergänzen sie durch neue. Die Themenverantwortlichen animieren Lehrerkolleginnen und -kollegen, interessante Informationen und Materialien in der Dateiablage zugänglich zu machen.

Für die Pflege von Dateiablage / Austauschordner plant die Schulleitung für die Lehrpersonen bewusst Zeitgefässe ein.

admin
Vorgehen

Definieren Sie einfache Benutzungsregeln für den Umgang mit digitalen Medien, die Sie für die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen und Wissen einsetzen. Folgende ausgewählte Leitfragen unterstützen Sie bei dieser Aufgabe:

Rechte: Wer darf was?

  • Wer darf Informationen und Materialien publizieren oder ablegen?
  • Wer darf interne Informationen und abgelegte Materialien verwenden?
  • Wer darf sich auf welche Art beteiligen?
  • Verpflichtungen: Wer muss was?
  • Welche Informationen und Materialien müssen für andere zugänglich gemacht werden? Welches ICT-Mittel wird dafür verwendet?
  • Welche Verpflichtungen haben die einzelnen Personen im Umgang mit den publizierten Informationen und den abgelegten Materialien?
  • Welche Zuständigkeiten für bestimmte Werkzeuge oder Themen sind nötig? Welche Aufgaben haben die zuständigen Personen?

Bedenken Sie, dass das alleinige zur Verfügung stellen von Gefässen und Werkzeugen nicht per se zu einem intensiven Austausch führt. Es braucht dafür eine Schulkultur, die dem Austausch förderlich ist, indem entsprechende Zeitgefässe zur Verfügung stehen und indem Rechte und Pflichten aller Beteiligten festgelegt werden (siehe Kap. 7).

 

8. Wie wir uns weiterbilden wollen – Weiterbildungskonzept

8. Wie wir uns weiterbilden wollen – Weiterbildungskonzept
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Die Schule Musterhausen verabschiedet ein Weiterbildungskonzept für die Lehrpersonen. Darin sind grundlegende digitale Kompetenzen (Bedienung des Computers etc.), didaktische Kompetenzen  zum Einsatz von digitalen Technologien zum Lehren und Lernen und medienpädagogische Kompetenzen (Medien als Bildungsthema) festgelegt. Sie wird eine Weiterbildungsplanung für die kommenden vier Jahre erstellen.

admin
Vorgehen

Schulleitung und Schulpflege definieren die digitalen Anforderungskompetenzen, die sie an die Lehrpersonen stellen. Diese sind unabhängig vom Beschäftigungsgrad zu erreichen. Als Erstes muss die Frage geklärt werden, ob ein Zertifikat als Nachweis gefordert wird. Dabei soll auch berücksichtigt werden, wie dies künftig bei Neubesetzungen von Stellen gehandhabt wird.

Die Schulleitung legt die Kompetenzerreichung im Jahresgespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuell fest. Dadurch kann sie auf Vorkenntnisse Rücksicht nehmen und geht sparsam mit den Ressourcen der Lehrpersonen um.

Im Lehrerkollegium sollen, abgestützt auf das Schuljahresprogramm, Umfang, Form und mögliche Inhalte eines gemeinsamen Weiterbildungstages pro Jahr zu Themen des digitalen Wandels festgelegt werden. Die Organisation übernimmt die pädagogische ICT-Beratungsperson oder das Medien- und ICT-Team der Schule in Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Die Schulleitung stellt die benötigten Ressourcen zur Verfügung.

Weiterbildung zu Themen des digitalen Wandels und der Nutzung von digitalen Technologien ist ein laufender Prozess. Im Sinne der Qualitätssicherung soll deshalb das Kapitel 10.1 berücksichtigt werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Der integrale Weiterbildungsbegriff

Weiterbildung ist die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach dem Abschluss einer ersten Bildungsphase in Schule, Hochschule und Beruf mit dem Ziel, die erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erneuern, zu vertiefen und zu erweitern oder neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben. Weiterbildung ist intendiertes, gezieltes Lernen: vom Selbststudium mit Hilfe von Fachliteratur bis hin zu institutionalisierten Lernformen, dem Weiterbildungskurs. Weiterbildung erfolgt institutionell oder ausserhalb von Bildungsträgern in informellen Formen am Arbeitsplatz, in der Freizeit und bei sozialer oder kultureller Aktivität.

(Quelle: https://alice.ch/de/weiterbildung-schweiz/)

Damit Weiterbildung erfolgreich und gewinnbringend erlebt wird, muss sie kundenorientiert und praxisnah sein sowie verschiedene Lehr- und Lernformen berücksichtigen. Sie muss den Anforderungen der Erwachsenenbildung genügen sowie das Wissen der Lehrpersonen im Bereich Lehren und Lernen einbeziehen. Alle Beteiligten sind bestrebt, diese Rahmenbedingungen zu erfüllen.

Das Kapitel «Wie wir uns weiterbilden» zeigt die Aufgaben und Rollen der Beteiligten auf.  

Die Schulleitung

Sie unterstützt und fördert die individuelle, zielgerichtete Weiterbildung der Lehrpersonen innerhalb des Teams sowie die kollektive Weiterbildung des Teams im Bereich Medien und Informatik. Sie legt mit dem Supportteam das Ziel und den Zeitplan zum Nachweisen der digitalen Kompetenzen der Lehrpersonen fest. Zusammen skizzieren sie Wege zur individuellen Förderung der digitalen Kompetenzen der Lehrpersonen. Die nötigen zeitlichen und finanziellen Ressourcen plant sie dementsprechend ein. Eine zu erstellendes Dokument «Individueller Lernweg; Basis-Kompetenzen Medien und Informatik» dient der Schulleitung als Förderinstrument für das jährliche MAG mit den Lehrpersonen.

Schulleitung und Schulpflege streben eine hohe Qualität bei der Integration von digitalen Technologien im Unterricht an. Deshalb motivieren sie gezielt Lehrpersonen für die Weiterbildung zur pädagogischen Beratungsperson oder zur technischen Supportperson. Sie sind dafür verantwortlich, dass die zeitlichen wie auch finanziellen Ressourcen gesprochen werden. Die Lehrperson verpflichtet sich, ihr erworbenes Wissen dem Team in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen. In der Umsetzungshilfe «Weiterbildungsvertrag für Beratungspersonen» sind die Konditionen für eine allfällige Kostenbeteiligung der Lehrperson beim Wechsel in eine andere Schulgemeinde festgelegt.

Die Lehrperson

Sie nutzen schulinterne Weiterbildungsangebote der pädagogischen ICT-Beratung wie auch Angebote von Weiterbildungsinstitutionen. Sie erhalten die Möglichkeit, die Weiterbildung im Bereich Medien und Informatik als Berufsbereicherung zu erleben. Einige nutzen bewusst Weiterbildungsangebote zur Erlangung einer Zusatzqualifikation und demzufolge als Laufbahnperspektive. Das Dokument «Individueller Lernweg» und «Basis-Kompetenzen Medien und ICT» unterstützt die Lehrpersonen bei der Planung und Umsetzung der individuellen Weiterbildung im Themenkreis von Medien und Informatik.

Die pädagogische ICT-Beratungsperson

Die ICT-Beratungspersonen nutzen mindestens zwei fachspezifische Weiterbildungsangebote pro Jahr, die von der Fachstelle angeboten oder beworben werden. Dadurch vernetzen sie sich mit Berufspersonen und festigen oder erweitern mittels informellem Wissenserwerb ihre pädagogischen ICT-Fachkompetenzen. Diese stellen sie dem Schulteam in Form von schulinternen Weiterbildungsveranstaltungen oder Coaching-Angeboten zur Verfügung. Die Umsetzungshilfe «ICT-Fertigkeiten» können sie als Grundlage für die Planung schulinterner Medien- und Informatik-Weiterbildungsangebote nutzen. Sie führen ein Journal «Journal Päda-Beratung» über die erbrachten Leistungen. Dadurch weisen sie die im Pflichtenheft festgehaltenen Aufgaben nach und dokumentieren den im Berufsauftrag aufgeführten, eigenen Weiterbildungsanteil.

Die technische ICT-Support-Person

Die technischen Support-Personen nehmen an mindestens zwei fachspezifischen Weiterbildungsangeboten pro Jahr teil, die von der Fachstelle angeboten oder beworben werden. Zudem informieren sie sich regelmässig auf entsprechenden Websites, in geeigneten Printmedien sowie auf der Fachstellen-Website. Sie führen ein Journal «Journal Technik-Support» über die erbrachten Leistungen. Dadurch weisen sie die im Pflichtenheft festgehaltenen Aufgaben nach und dokumentieren den im Berufsauftrag aufgeführten, eigenen Weiterbildungsanteil.

 

8.1 Lehrpersonen

8.1 Lehrpersonen
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Von unserem Lehrerteam, dies meint alle Klassen- und Fachlehrpersonen aller Schulstufen, erwarten wir die nötigen Kompetenzen, um Medien und Informatik erfolgreich im Unterricht und für die Kommunikation einsetzen zu können. Mit dem Erlangen des Kompetenznachweises erfüllt jede Lehrperson diese Anforderungen und ist gut gerüstet. Alle Lehrpersonen, auch neu ins Team kommende, weisen ihre Medien- und Informatik-Kompetenzen in Form eines Zertifikats nach. Wir halten uns auf dem Laufenden, indem wir gemeinsam und individuell geeignete Weiterbildungen besuchen oder Online-Angebote nutzen. 

Lernen ist ein Prozess, der in der Gemeinschaft mehr Spass macht als alleine. Aus dieser Erkenntnis folgern wir, dass Lernen auch immer einen Anteil von Team-Bildung beinhaltet und wir unsere Weiterbildung idealerweise mindestens zu zweit angehen werden.

admin
Vorgehen

Das ICT-Beratungsteam plant zusammen mit der Schulleitung Weiterbildungsanlässe im Bereich Medien und Informatik über die Zeitdauer von einem Jahr für das Kollegium. Die Anlässe sollen sich in Zeitdauer und Inhalt unterscheiden. Zudem sollen die persönlichen Kompetenzen der einzelnen Lehrpersonen berücksichtigt werden. Die Angebote sollen aktuelle Themen sowie grundlegende Aspekte der Medien- und Informatikbildung aufnehmen und attraktiv beworben werden.

Die Schulleitung muss eine hohe individuelle Qualifizierung jedes Team-Mitgliedes anstreben. Dies könnte sie erreichen, indem sie von jeder unterrichtenden Person ein Zertifikat verlangt. Diese Einheitlichkeit ist jedoch nicht anzustreben sondern eine individuelle Förderung. Die Vereinbarung dazu erfolgt sinnvollerweise im Mitarbeitergespräch.

Die Schulleitung ist zusammen mit der Schulpflege dafür verantwortlich, dass im Schulteam eine pädagogische Medien- und ICT-Beratung aufgebaut wird. Dementsprechend motiviert sie geeignete Lehrpersonen, die dafür nötige Weiterbildung anzugehen. Die Schulleitung sorgt für die notwendigen finanziellen Mittel und plant personelle Ressourcen ein.

Jede Lehrperson muss ihren Weiterbildungsbedarf im Bereich von Medien und ICT in erster Linie selber definieren. Ihren Bedarf oder eine für sie mögliche Entwicklungsrichtung soll sie mit der Schulleitung besprechen. Dabei ist sowohl auf die Ziele der Weiterbildung wie auch auf die zeitlichen Ressourcen einzugehen. Gleichzeitig soll die Finanzierung besprochen und festgeschrieben werden. Grössere Weiterbildungsanliegen werden in der Mitarbeiterbeurteilung als Zielsetzung festgehalten.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Weiterbildung für Lehrpersonen im Bereich «Medien und Informatik» soll berufliche und betriebliche Aspekte berücksichtigen.

Die Weiterbildung für Lehrpersonen soll im Bereich «Medien und Informatik» verschiedene Eckwerte berücksichtigen. So hat sie den Erfordernissen einer berufsorientierten Weiterbildung und den Aspekten einer betrieblichen Weiterbildung zu genügen. Sie muss den Berufsauftrag der Lehrpersonen berücksichtigen und Gedanken der EDK, des LCH und des ZLV bezüglich Weiterbildung aufnehmen.

Ziele der Weiterbildungsangebote können die Erweiterung der eigenen Grundkompetenz sein, wie auch digitale Technologien im Unterricht gewinnbringender einsetzen zu können. Dazu sind unterschiedliche Weiterbildungsformen und Orte mit einzubeziehen. Diese reichen von Workshops und Ateliers über kollegiale Beratung bis hin zu umfangreichen CAS. Informelles Lernen wird durch die Besuche von themenspezifischen Tagungen gefördert.

Ob Zertifikate für Lehrpersonen im Bereich Medien und ICT zwingend anzustreben sind, entscheidet die Schulgemeinde. Ein Zertifikat garantiert ein Mindestmass an Kompetenzen. Diese zu erlangen, erfordert zeitliche und finanzielle Ressourcen. Zertifikate sind nicht die einzige Form, Kompetenznachweise zu erbringen. Lehrpersonen, die Medien und ICT seit langem erfolgreich in ihren Unterricht integrieren, empfinden es durchwegs als unangebracht, einen Nachweis erbringen zu müssen. Schulleitung und Schulpflege entscheiden, ob sie alle Team-Mitglieder gleich behandeln wollen. Verpflichtende kollegiale Beratung und kooperative Lernanlässe sind vernünftige Alternativen.

Aktuelle Zertifikate zu «Medien und ICT»

Die bekanntesten Zertifikate im Bereich Medien und ICT sind ECDL (European Computer Driving Licence) und SIZ (Schweizerisches Informatik-Zertifikat) und PICTS (Pädagogischer ICT-Support).

ICT-Treffs und Tagungen

Die ICT-Treffs und -Tagungen sind niederschwellige Angebote für Lehrpersonen und Schulleitungen, um ihr Wissen im Bereich von Medien und ICT aktuell zu halten oder zu vertiefen.  Sie sind auch der Ort, wo informeller Wissensaustausch stattfindet. Das persönliche Netzwerk soll an den Treffs und Tagungen erweitert und gepflegt werden.  Diese Anlässe greifen schulrelevante Themen auf und beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven. Die Teilnehmenden sollen sich mit ihrem Wissen aktiv einbringen. Die Reflexionen über das Thema sowie der Transfer in den Schulalltag prägen diese Veranstaltungen.

Damit möglichst viele Lehrpersonen, Schulleiterinnen und Schulleiter teilnehmen können, finden diese Veranstaltungen hauptsächlich am Mittwochnachmittag oder samstags statt. Die Unkosten sollen durch die Schule übernommen werden. Um das Gelernte auch dem Schul-Team zugänglich zu machen, sollten die Teilnehmenden verpflichtet werden, im  Schulkonvent über den Anlass zu berichten.

 

8.2 Weiterbildung mit und für Eltern

8.2 Weiterbildung mit und für Eltern
Textbaustein

Die Schule Musterhausen kann und will das Thema «Umgang mit Social Media» und generell mit digitalen Medien nicht allein bewältigen. Gerade bei diesem Thema spielen die Eltern eine zentrale Rolle. Zusammen mit der ICT-Beratungsperson, der Elternmitwirkung und externen Weiterbildungsanbietern der Elternbildung bietet sie deshalb jährlich eine Weiterbildung zu diesem Thema an. Es werden neben der Entwicklung von Medien- und Erziehungskompetenzen unter anderem auch die unterschiedlichen Rollen der einzelnen Akteure geklärt. Die Teilnehmenden sollen entwicklungsfördernde Handlungsoptionen im Umgang mit «Social Media» kennenlernen. Die Weiterbildung fördert darüber hinaus einen aktiven Austausch zwischen Schule und Elternhaus.

Die Weiterbildungsveranstaltung wird zudem dazu genutzt, auch die digitalen Kommunikationskanäle der Schule und den Umgang mit diesen Kanälen zu thematisieren. Unklarheiten können so geklärt und Feedback kann aufgenommen werden. 

admin
Vorgehen

Die Schulleitung plant zusammen mit den Vertretungen der Elternmitwirkung und dem Lehrkörper eine Veranstaltung zum Thema «Social Media»/Digitale Medien allgemein. Aus Erfahrung macht es Sinn, sich vor der Referentensuche über Ziele und Schwerpunkte der Weiterbildung sowie über die Erreichung der Zielgruppen Gedanken zu machen. Die Elternbildung Kanton Zürich (Adresse siehe unten) kann die Schulleitung bei diesem Prozess beraten und unterstützen.

Die Schule packt die Gelegenheit, zusammen mit den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern an einem Thema zu arbeiten.  Dies schafft gegenseitiges Verständnis und bringt eine Klärung der Rollen, Erwartungen und Aufgaben.

Wie die Eltern ist auch die Schulpflege an den Anlass eingeladen. Zusammen mit der Schulleitung führt sie die Referentinnen und Referenten ein. Es obliegt ihr, mit einem Dank an alle Beteiligten den Anlass zu beenden. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Im Bereich der digitalen Medien, insbesondere der Social Media, zeigt sich bei Erwachsenen eine grosse Verunsicherung. «Soziale Netzwerke» scheinen gerade auf Kinder eine enorme Anziehungskraft auszuüben. Über die ständig neuen Trends und Entwicklungen verlieren Erziehende schnell einmal den Überblick und Mütter und Väter fragen sich, wie sie ihre Kinder sinnvoll begleiten können. Wie sollen die Kinder und Jugendlichen diese Medien nutzen? Wo lauern Gefahren? Ist es sinnvoll, dass ein Kind einen Account auf Facebook hat? Sollen Eltern die Kommunikation der Kinder in den sozialen Netzwerken überwachen?

Das Wissen und die Kompetenzen im Bereich der Social Media sind ausgesprochen divergent. Jugendliche haben oft  gegenüber Lehrpersonen und Eltern einen Wissensvorsprung.

Das Wissen und die Kompetenzen im Bereich der Social Media sind ausgesprochen divergent. Lehrpersonen und Eltern haben den Jugendlichen gegenüber oft keinen Wissensvorsprung. Die Kinder und Jugendlichen pflegen ihre Freundschaften ganz selbstverständlich über Internet und Handy und meist ohne Kenntnisse der Regeln in Online-Communitys und ohne Einblick der Erwachsenen. Sie gehen mit ihren Daten zum Teil zu sorglos um.  Eine gemeinsame Weiterbildung mit externen Fachpersonen könnte einen Lösungsweg zeigen.

Die Palette von Elternbildungsangeboten im Kanton Zürich ist reichhaltig. Elternbildungsveranstaltungen zum Thema «neue Medien» vermitteln einerseits Kenntnisse über gängige Medienplattformen und deren Faszinationsmomente und zeigen andererseits auf, welche Sicherheitsaspekte es zu berücksichtigen gilt und wie Eltern ihre Kinder adäquat begleiten und vor Gefahren schützen können. Dies setzt voraus, dass die eigene Haltung gegenüber neuen Medien an diesen Veranstaltungen reflektiert wird. Alle haben den Ansatz, dass die Veranstaltungen Informationen für Erwachsene und ein Arbeiten mit den Klassen vorsehen.  Die Dauer des Einsatzes der Referenten ist je nach Angebot unterschiedlich.  Mit einem einmaligen Veranstaltungsblock kann die Medienbildung nicht abschliessend abgehandelt werden. Sie muss auch in der Weiterbildung für Eltern immer wieder thematisiert werden.

8.3 Ausbildung von Supportpersonen

8.3 Ausbildung von Supportpersonen
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Die Schule Musterhausen motiviert aus ihrem Team Personen, eine Supportausbildung zu absolvieren. Die ausgebildeten Supportpersonen unterstützen die Lehrpersonen im Auftrag, digitale Technologien integrativ in allen Fächern zu nutzen. Das Kollegium anerkennt die Doppelbelastung  einer intensiven Weiterbildung und unterstützt deshalb die Lehrperson während ihrer Ausbildung im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Nach absolvierter Ausbildung verpflichtet sich die Supportperson, mindestens 2 Jahre an der Schule Musterhausen tätig zu bleiben und ihr Fachwissen dem Kollegium zur Verfügung zu stellen.

Die Supportpersonen unterstützen die Schulleitung, in dem sie die strategische Ausrichtung der Schule im Bereich Medien und Informatik mitgestalten. Für die Weiterbildung stellt die Schulleitung/die Schulpflege die nötigen zeitlichen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung. Die Schulpflege behält sich vor, bei vorzeitigem Austritt einen Anteil der Kosten zurück zu fordern.

Für die Aufgabenerweiterung werden die ausgebildeten Supportpersonen gemäss dem Support-Konzept (Kapitel 6) entschädigt. 

admin
Vorgehen

Die Schulleitung sucht das Gespräch mit dem bisherigen Verantwortlichen für den Technischen Support der Schulinfrastruktur. Er motiviert ihn, die Ausbildung zum technisch-organisatorischen Supporter anzugehen.

Im Kollegium macht die Schulleitung die Ausbildung zur pädagogischen Beratungsperson bekannt. Sie zeigt die Voraussetzungen, den Ausbildungsgang, die aufzuwendende Zeit und Ressourcen auf. Sie bietet einen Ausblick über die zu übernehmenden Aufgaben als pädagogische Beratungsperson. Über ein einfaches Bewerbungsverfahren sollen die interessierten Lehrpersonen angehört werden. Sinnvoll wäre, wenn im selben Jahrgang mindestens zwei Personen diese Ausbildung angehen würden.

Die Schulleitung stellt zuhanden der Schulpflege den Antrag für die Beurlaubung der Teilnehmenden sowie zur Übernahme der Kosten gemäss den Reglementen der Gemeinden und des Volksschulamtes.

Die Lehrperson ist für die Anmeldung zuständig. Sie stellt sicher, dass die Anmeldefristen und die korrekten Dienstwege eingehalten werden.

Die Schulpflege bewilligt an der Schulpflegesitzung die nötigen finanziellen und zeitlichen Ressourcen. Sie unterbreitet der Lehrperson ein Formular mit den Bedingungen und einer allfälligen Rückzahlungsklausel.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration von digitalen Technologien in den Unterricht ist ein pädagogisches Support-Team vor Ort.

Die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration von digitalen Technologien in den Unterricht ist ein pädagogisches Support-Team vor Ort. Die pädagogischen Beratungspersonen unterstützen die Lehrpersonen in vielfältiger Weise. Sie geben den Lehrpersonen hilfreiche Tipps in der Vorbereitung der Lektionen, unterstützen sie bei Bedarf während der Lektion oder planen mit ihr die Schritte für die nächsten Lektionen. 

Die erweiterten Aufgabenfelder bezüglich des Supports erfordern qualifizierte Weiterbildungen. Sie beinhalten Elemente der Erwachsenenbildung sowie das Gedankengut der betrieblichen Weiterbildung. Insbesondere zeigen sie Szenarien arbeitsplatznaher informeller und kooperativer Lernsettings auf. Sie thematisieren Massnahmen für den Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag und für die Zusammenarbeit mit Lehrkolleginnen und -kollegen.

Kosten und Beurlaubung

Die Ausbildung eines pädagogischen ICT-Supports (PICTS) ist auf der Stufe eines Certificate of Advanced Studies (CAS) angesiedelt. Für diesen CAS an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PH Zürich) gelten für Lehrpersonen, die an der Zürcher Volksschule unterrichten, spezielle Bedingungen. Trotz Kostenbeteiligung verzichtet der Kanton auf Rückforderungsvorbehalte für die Vikariate und für die Kostenbeteiligungen. Den Gemeinden wird empfohlen, den anderen Teil der Kosten zu übernehmen. Die Gemeinde kann mit der Lehrperson eine Vereinbarung zur anteilsmässigen Rückzahlung ihrer Kosten innert zwei Jahren abschliessen. Dies wird jedoch nicht empfohlen.

 

8.4 Weiterbildung von Supportpersonen

8.4 Weiterbildung von Supportpersonen
Textbaustein

Die Schule Musterhausen ist sich der Notwendigkeit der steten Weiterbildung ihrer Support- und ICT-Betreuungspersonen bewusst. Sie stellt die finanziellen Mittel bereit, um die Weiterbildungen zu ermöglichen. Sie fordert ein Feedback in Form eines Tagungsrückblicks im Konvent ein. Die Teilnehmenden setzen Teile des Gelernten im Laufe des Jahres in der Schule um. Im Sinne des Wissensaustauschs motiviert die Schule – wenn immer möglich – mindestens zwei Personen pro Veranstaltung für eine Teilnahme.  

admin
Vorgehen
  • Im Rahmen der Budgetierungsphase und der Jahresplanung orientieren sich die für den technisch-organisatorischen Support zuständige Person und die ICT-Betreuungsperson über die Weiterbildungsveranstaltungen.
  • Sie planen diese Anlässe in ihrem Terminkalender ein und klären die Finanzierung mit der Schulleitung.
  • Die Website der Fachstelle «Bildung und ICT» und die Website des Volksschulamtes informieren frühzeitig über die geplanten Tagungen. Die Support- und Betreuungspersonen melden sich an Veranstaltungen an. 
  • Sie planen im Schulkonvent Zeit ein, um Erkenntnisse der Tagung zu präsentieren.
  • Sie bemühen sich aktiv, ihr fachliches Netzwerk auch während des Jahres zu pflegen.
Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Weiterbildung für pädagogische Beratungspersonen

In der fachspezifischen Weiterbildung stehen ein gesunder Mix von Theorie und Praxis sowie unterschiedliche Lernformen im Zentrum. Einige arbeiten gerne kooperativ im Team oder lernen schnell von Kolleginnen und Kollegen. Andere stellen sich gerne Herausforderungen und lernen beispielsweise eine Menge, indem sie in einem Projekt mitarbeiten oder es leiten. Diese unterschiedlichen Formen des Lernens sollen die Teilnehmenden des CAS zur pädagogischen Beratungsperson erleben. Sie konzipieren zusammen mit der Studienleitung des CAS und der Fachstelle «Bildung und ICT» jährlich eine Tagung zum Thema «Das weite Feld der pädagogischen ICT-Betreuung in der Schule». Bei der Konzeption berücksichtigen sie die verschiedenen Schulstufen sowie die aktuellen Trends bei Medien und ICT. Sie planen Workshops, Referate, Diskussionsrunden und Marktstände für die Teilnehmenden.

Das Zielpublikum sind in erster Linie die ausgebildeten Medien- und ICT-Betreuungspersonen. Sie sind verpflichtet, mindestens alle zwei Jahre diese Weiterbildung zu besuchen. Damit sichern sie sich die zusätzlichen Stunden für die pädagogische Beratung in der Schule (siehe Kapitel 6.5). An der eintägigen Veranstaltung finden sowohl fachliche Inputs sowie Workshops statt. Der Pflege des persönlichen Netzwerks kommt grosse Bedeutung zu. Im Sinne von «Wissen transparent machen» und «Wissen teilen», nutzen die Teilnehmenden künftig die Wissensressourcen der Kolleginnen und Kollegen aktiver.

Die Schulleitungen fördern die Teilnahme der Verantwortlichen in der Schule. Die Weiterbildung wird von ihr budgetiert und bezahlt. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer ist verpflichtet, in der Schulkonferenz von der Tagung zu berichten und so das Wissen ins Team zu tragen. 

Weiterbildung für organisatorisch-technische Supportpersonen

Die Verantwortlichen informieren sich regelmässig auf Fachwebsites und in Fachzeitschriften über Neuigkeiten und Trends. Der edu-ict-Community-Treff, organisiert durch die Fachstelle «Bildung und ICT», bietet ihnen die Möglichkeit, einen Austausch mit anderen Fachpersonen zu pflegen. An diesem Anlass können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Good-Practice-Beispielen aus anderen Schulen lernen, schulspezifische Probleme zur Diskussion stellen oder sich einfach Rat von Praktikern holen.

Im Rahmen einer halbtägigen Veranstaltung pro Jahr werden aktuelle Entwicklungen aufgezeigt und zukunftsgerichtete, technische Lösungen präsentiert. Im Zentrum der Tagung stehen Lösungsansätze für die Internetanbindung, allgemeine Sicherheitsaspekte sowie die Einbindung von persönlichen Geräten in die Schulhausinfrastruktur. In Workshop-Veranstaltungen und Diskussionsrunden mit Firmenvertretern erweitern sie ihr Know-how. Nach einem gemeinsamen Abschluss soll der persönlichen Netzwerkpflege Raum gegeben werden.

9. Welche Ausrüstung wir einsetzen wollen – Infrastruktur

9. Welche Ausrüstung wir einsetzen wollen – Infrastruktur
Textbaustein

Die digitale Infrastruktur der Schule Musterhausen wird möglichst einfach und einheitlich gestaltet. Damit wird der Einsatz für das Lehren und Lernen für alle Nutzerinnen und Nutzer vereinfacht und die technischen Supportleistungen können auf einem Minimum gehalten werden. Im Mittelpunkt des Geräteparks stehen die persönlichen mobilen Arbeitsgeräte der Lehrpersonen und der Lernenden. Die Geräte sind eingebunden in die Basisinfrastruktur: Netzwerk (LAN, WLAN und Internetanbindung), Multifunktionsdrucker, grosse Monitore für Gruppenräume, Beamer, Visualizer und interaktive Wandtafeln für Klassenzimmer. Zum erweiterten Gerätepark gehören zudem Spezialgeräte wie Roboter, 3Drucker, Plotter, digitale DJ-Pulte, digitale Foto- und Videokameras und weitere Peripheriegeräte, die in den MINT-Fächern zum Einsatz gelangen. Für den Einsatz von Software und Cloud-Services stehen datenschutzkonforme Vereinbarungen mit Microsoft, Apple und Google zur Verfügung. Das Ziel der Schule Musterhausen ist, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel so für die digitale Infrastruktur einzusetzen, dass alle Nutzerinnen und Nutzer, also Schulleitung, Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler und weitere schulische Personen, diese optimal bei der Erfüllung ihrer Arbeiten, beim Lehren und Lernen unterstützen.

 

christian.hirt
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein auf Ihre lokalen Gegebenheiten an. Die Grundlagen für die Aussagen, die im Bereich Infrastruktur gemacht werden, haben Sie im Kapitel 5, Nutzungskonzept, gelegt. Dort haben Sie bestimmt, wie an Ihrer Schule gearbeitet werden soll.

 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die IT-Infrastruktur setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, die miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt sind. Die Geräte verfügen in der Regel über unterschiedliche Lebenszyklen und dem entsprechend anders sind die Beschaffungsintervalle. Der Hardware und Softwarepark umfasst folgende Elemente:

  • Persönliche Arbeitsgeräte (BYOD oder durch die Schule zur Verfügung gestellt)
  • Software (CloudServices oder lokal auf den Geräten  installiert
  • Netzwerk (Internetanbindung, LAN, WLAN)
  • Multifunktionsgeräte (Drucker, Scanner, Kopierer)
  • Präsentationsgeräte (Beamer, Visualizer, grosse Monitore, interaktive Wandtafeln)
  • Spezialgeräte (3D-Drucker, Roboter, Plotter, Schneidmaschinen, Computer für Videorendering und Videoschnitt, Programm- und Fileserver, etc. )

Die persönlichen Arbeitsgeräte werden im heimischen Netz, im Internet und im Netz am Schulstandort genutzt. An allen Orten sollte eine datenschutzkonforme Nutzung möglich sein.

Weitere Hintergrundüberlegungen zu Schulentwicklung, Arbeitsgeräte, Basisinfrastruktur, Cloud-Dienste und Risikokultur findet man auf dem ICT-Coach.

9.1 Arbeitsgeräte

9.1 Arbeitsgeräte
Textbaustein

Das Spektrum der Arbeitsgeräte, die für Text- und Bildproduktion und weitere Aufgaben zum Lehren und Lernen eingesetzt werden können, reicht sehr weit. Es umfasst:
Smartwatches, Smartphones, Tablets, Notebooks und Desktopcomputer. Die Schule Musterhausen setzt den Fokus bei den Geräten auf mobile persönliche Geräte wie Tablets und Notebooks. Das betrifft sowohl die Geräte, die sie abgibt oder im Rahmen des BYOD empfiehlt. Die weiteren Geräte wie Smartphones und Desktopcomputer können ergänzend, falls erforderlich oder vorhanden, für die Lehr- und Lernaktivitäten beigezogen werden

christian.hirt
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein auf ihre lokalen Gegebenheiten an. Wählen sie entsprechend ihrem Nutzungsmodell die entsprechenden Schwerpunkte bei den Geräten. Beachten Sie, dass je nach Zyklus unterschiedliche Anforderungen bezüglich Gerätetyp und Anzahl Geräte bestehen. Details dazu sind im ICT-Coach unter Arbeitsgeräte aufgelistet.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Details zur Beschaffung von Arbeitsgeräten finden Sie im ICT-Coach. Die Beschaffung von Arbeitsgeräten ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Basis ist das Nutzungskonzept (Kapitel 5). Es hält fest, wie digitale Technologien im Unterricht eingesetzt werden. Weitere Rahmenbedingungen sind die ICT-Kompetenzen der Lehrpersonen. Im Hinblick auf die Nutzung der Arbeitsgeräte ist das ein entscheidender Punkt. Arbeitsgeräte, die brach liegen, weil die Kompetenzen für den Einsatz im Unterricht fehlen, ist schlecht investiertes Geld.

9.2 Nutzung und Nutzungsmodelle von Arbeitsgeräten

9.2 Nutzung und Nutzungsmodelle von Arbeitsgeräten
Textbaustein

Die Schule Musterhausen orientiert sich bei den Nutzungsmodellen an den Empfehlungen des Bildungsrates. Bei den Verhältnissen Anzahl SuS und Geräte setzt sie auf die Basis-Variante / Power Variante (BRB 24, 14. Nov. 2016) oder die Expert Variante des ICT-Coach.

Basis-Variante
Kindergarten: 1 : 10
Unterstufe: 1 : 5
Mittelstufe: 1 : 3
Sekundarstufe: 1 : 2

Power-Variante
Kindergarten: 1 : 4
Unterstufe: 1 : 2
Mittelstufe: 1 : 2
Sekundarstufe: 1 : 1

Expert-Variante
Sekundarstufe: 2 : 1

(Gerät : Schülerin resp. Schüler)

Die Schule stellt Tabletts, Hybride und/oder Notebooks in der erforderlichen Anzahl zur Verfügung. Bei der Wahl der Geräte kommen in den Bildungsstufen Kindergarten bis Mittelstufe vornehmlich Tabletts zum Einsatz. Auf der Sekundarstufe werden eine der drei Kategorien eingesetzt. Lehrpersonen können auch ihre eigenen Geräte mitbringen (BYOD). Alternativ gibt die Schule leihweise Geräte ab, dort wo BYOD nicht vorgesehen wird. Schülerinnen und Schülern werden in der Regel die Geräte von der Schule zur Verfügung gestellt. Freiwillig und  als weiteres Gerät wird das Smartphone in den Bildungsprozess integriert.

christian.hirt
Vorgehen

Wählen Sie ein Nutzungsmodell mit den entsprechenden Gerätetypen und der Geräteanzahl, das zu ihrer Schule passt. Wenn im Lehrkörper eine grosse Zurückhaltung gegenüber den neuen Technologien herrscht, dann kann mit der Basis-Variante gestartet werden. Wenn viele Lehrpersonen technikaffin sind, so kann man die Expert-Variante ins Auge fassen. Passen Sie den obigen Textbaustein diesbezüglich an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Um die Gerätevielfalt zu reduzieren, ist es sinnvoll, wenn eine Schule mindestens eine Empfehlung macht, ob den Lehrpersonen und Lernenden ein Tablet oder ein Notebook zum Einsatz gelangen soll. BYOD ist mit vielen Vorteilen verknüpft, setzt aber an die Lehrpersonen höhere Kompetenzen. Mit den heutigen Cloudservices von Apple, Google und Microsoft lassen sich mit Ausnahme von Apple diese APPs auf allen Betriebssystemen und Gerätetypen nutzen. Die Hardware verliert so etwas an Bedeutung.

9.3 Lebenszyklus

9.3 Lebenszyklus
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet bei der Beschaffung auf einen nachhaltigen Mitteleinsatz. Die Geräte sind bei der Beschaffung auf dem aktuellen Stand der technischen Entwicklung und werden möglichst über die ganze Lebensdauer genutzt. Die Beschaffung wird so geplant, dass sich Gerätewechsel innerhalb der Ausbildungszyklen vermeiden lassen. Bezüglich Evaluation von Geräten orientiert sich die Schule am Neptunprojekt der ETH, die für die Studierenden und Institute Geräteevaluationen durchführt. Bei der Beschaffung achtet die Schule darauf, dass die Aktualisierung der Software über die vorgesehene Lebensdauer des Geräts gewährleistet ist.

christian.hirt
Vorgehen

Legen Sie die Erneuerungszyklen für den ganzen Gerätepark fest. Planen Sie die Beschaffung von Geräten deren Lebenszyklus dem Erneuerungszyklus entspricht. Bei einer Lebensdauer von vier Jahren, kann man das Gerät von der 3. Bis zur 6. Klasse abgeben. Es ist dann vier Jahre in Betrieb, was der Lebensdauer entspricht. Geräte mit einem günstigen Preis, die nach zwei Jahren technisch überholt sind, sind nicht unbedingt günstiger als Geräte, die etwas teurer sind, dafür fünf Jahre genutzt werden können. Passen Sie den Textbaustein entsprechend ihrer Beschaffungszyklen und der Geräteauswahl an. Details zu den Erneuerungszyklen sind im ICT-Coach aufgearbeitet.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Beim Lebenszyklen gilt es das Zusammenspiel von Hard- und Software zu beachten. Auch wenn ein Gerät mechanisch über mehrere Jahre funktioniert, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ein Software-Update die Hardware nicht mehr unterstützt. Die Schule steht dann vor der Wahl mit einer älteren Software weiterzuarbeiten oder eine neue Hardware anzuschaffen. Mit einer veralteten Software ist der Nutzende Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Im besseren Fall muss man nur auf ein paar neue Funktionen verzichten. Detaillierte Informationen zum Lebenszyklus von Arbeitsgeräten sind im ICT-Coach aufgearbeitet.

9.4 Finanzielle Aspekte

9.4 Finanzielle Aspekte
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet bei der Finanzplanung darauf, dass sie alle mit dem Betrieb ihrer ICT-Infrastruktur verbundenen Kosten budgetiert. Das umfasst neben dem Anschaffungspreis für die Hardware auch die weiteren Kosten, die beim Betrieb einer ICT-Infrastruktur entstehen: Kosten für Installation, Inbetriebnahme, Software, Support, Wartung, Ersatzbeschaffungen und Weiterbildung. Zu den Vollkosten für die Arbeitsgeräte kommen die Kosten für die Basisinfrastruktur hinzu. In den ordentlichen Budgets sind soweit definierbar ICT-Mittel enthalten. Da sich die technische Entwicklung kaum verlangsamen wird, ist in das ordentliche Budget ein substanzieller Betrag für die laufende Entwicklung zu integrieren.

christian.hirt
Vorgehen

Klären Sie ab, wie in Ihrer Schulgemeinde die Beschaffungsprozesse für ICT-Mittel ablaufen. Erstellen Sie ein ordentliches Budget, das eine Vollkostenrechnung beinhaltet. Passen Sie den Textbaustein entsprechend der Situation an Ihrer Schule an. Detaillierte Informationen zur Beschaffung und Budgetierung von Arbeitsgeräten sind im ICT-Coach aufgearbeitet.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Bei der Beschaffung von Hardware wird oft nur der Gerätepreis beachtet. Für die Finanzplanung ist aber eine Vollkostenrechnung sinnvoll, die alle Aspekte für einen reibungslosen Betrieb berücksichtigt. Die Ersatzbeschaffungen ergeben sich aus den Lebenszyklen der Geräte. Sinnvollerweise plant die Schule die laufende Erneuerung des Geräteparks auch in der Finanzplanung im ordentlichen Budget mit ein. Die regelmässige Beantragung von Geldern für Neubeschaffungen entfällt so.

9.5 Basisinfrastruktur

9.5 Basisinfrastruktur
Textbaustein

Die Schule Musterhausen betreibt eine Basisinfrastruktur, die folgende Komponenten enthalten:

  • Netzwerk,
  • Audio- Videotechnik (AV-Medien),
  • Multifunktionsdrucker und
  • Betriebskomponenten (Haustechnik, Telefonie)

Bezüglich Verlässlichkeit und Verfügbarkeit setzt die Schule hohe Anforderungen. Demzufolge stellt sie den erforderlichen technischen Support sicher. Die Schule arbeitet mit externen Partnern zusammen, die einen reibungslosen Betrieb des Netzwerks (Internet-Anbindung, Firewall, LAN und WLAN) sicherstellen. Bei den AV-Medien achtet sie darauf, dass diese durch persönliche Mobile Geräte von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler ohne zusätzliche Softwareinstallationen nutzbar sind. Bei der Beschaffung der Multifunktionsdrucker achtet sie darauf, dass diese sowohl durch mobile Geräte wie Smartphones und Tablets, als auch über Notebooks und Desktopcomputer nutzbar sind. Bezüglich der Betriebssysteme sollte es keine Einschränkungen geben. Die Schule nutzt die Basisinfrastruktur zur Einbindung weiterer Betriebskomponenten wie Haustechnik und Telefonie.

christian.hirt
Vorgehen

Erstellen Sie eine möglichst umfassende und vollständige Aufstellung aller Komponenten der Basisinfrastruktur. Stimmen Sie die Basisinfrastruktur auf die Grösse und Anzahl Klassen am Schulstandort ab. Passen Sie den Textbaustein entsprechend Ihren Bedürfnissen an.
Detaillierte Informationen zur Basisinfrastruktur sind im ICT-Coach aufgearbeitet.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Neben den persönlichen Arbeitsgeräten ist die Basisinfrastruktur am Schulstandort das wichtigste Element für die Lern- und Lehr- und Förderaktivitäten. Im Mittelpunkt steht die Integration der Geräte und das reibungslose Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Hier ist entscheidend, dass das Gesamtsystem möglichst einfach gehalten wird. Sind beispielsweise komplizierte Anmeldeprozesse erforderlich, damit eine Personen drucken, den Fileserver und  das Internet, usw. nutzen kann, so dämpft das die Freude am Arbeiten mit digitalen Medien. Das gleiche gilt für den Zugriff auf Cloudservices.

9.6 Netzwerk

9.6 Netzwerk
Textbaustein

Die Schule Musterhausen plant und betreibt ihre Netzwerke mit einer nachhaltigen Perspektive. Je nach Grösse und Dauer der Verfügbarkeit der Schulstandorte erfolgt die Anbindung ans Internet via Mobilfunk, Kupfer oder Glasfaser. Die Einbindung der mobilen Geräte der Lernenden und Lehrpersonen erfolgt jeweils über WLAN. Sie achtet beim Betrieb der Netzinfrastruktur auf eine hohe Verfügbarkeit und Verlässlichkeit. Für den Betrieb des Netzes steht der Schule ein internes Technikerteam zur Verfügung. Oder für den Betrieb des Netzes arbeitet die Schule mit einer externen Firma zusammen.

christian.hirt
Vorgehen

Klären Sie ab, ob der Schulstandort eine längerfristige Perspektive hat. Dann lohnt sich die Einbindung via Glasfaser und ein Vollausbau mit WLAN. Hat der Standort nur eine kurzfristige Perspektive als Provisorium, so kann man die Anbindung via Kupferleitung oder Mobilfunk prüfen. Passen Sie den obigen Textbaustein dem entsprechend an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Netzanbindung ist die Achillesverse der ganzen ICT-Infrastruktur. Meistens zieht ein Netzunterbruch alle Systeme in Mitleidenschaft. Keine Verbindung heisst kein Zugriff auf Daten oder Programme in der Cloud. Daher ist ein stabiles Netzwerk eine Grundvoraussetzung für den regulären Schulbetrieb. In Notsituationen ist es teilweise möglich, lokal auf den persönlichen Geräten zu arbeiten. Der Datenabgleich erfolgt anschliessend über Synchronisationsprozesse, wenn eine Verbindung steht.

9.7 Audio Video

9.7 Audio Video
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet bei der Beschaffung von AV-Medien auf eine einfache Bedienbarkeit und Integration der mobilen Geräte der Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler. Zur Einbindung der persönlichen Geräte setzt sie auf Technologien, die in der heimischen ICT-Infrastruktur für die Präsentation von Smartphone-Inhalten auf dem grossen TV-Monitor zum Einsatz gelangen. Visualizer ergänzen die Eingabemöglichkeiten. Die AV-Switches sind so konzipiert, dass einfach zwischen den verschiedenen Eingabegeräten umgeschaltet werden kann. Gruppenräume und Klassenzimmer werden alle mit dem gleichen Standard ausgerüstet. Das vereinfacht die Bedienbarkeit und erlaubt eine flexible Raumzuteilung.

christian.hirt
Vorgehen

Definieren Sie zwei AV-Standards für Klassenzimmer und Gruppenräume. Klären Sie mit den Lehrpersonen, welche Systeme sie nutzen um Inhalte vom Smartphone auf dem TV zu präsentieren. Achten Sie im Hinblick auf eine einfache Bedienbarkeit, dass überall die gleichen AV-Switches und Steuerpanel zum Einsatz gelangen. Passen Sie den Textbaustein entsprechend den Bedürfnissen der Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Einbindung der AV-Medien ist ein weiteres Kernelement bei der Integration mobiler persönlicher Geräte in die Basisinfrastruktur. Für MINT-Fächer lohnt sich die Verwendung eines Visualizers, um Experimente und Exponate darzustellen. Bewährt haben sich für die Einbindung mobiler Geräte die Technologien, die in der privaten Räumen zum Einsatz gelangen, um Inhalte vom Notebook, Tablet oder Smartphone auf dem grossen TV-Monitor zu publizieren. Mit AppleTV und Chromecast von Google stehen zwei technische Standards zur Verfügung. Bei den AV-Switches sind die verschiedenen Eingangsquellen zu berücksichtigen und in einem einfachen Bedienkonzept abzubilden. Als Standard hat sich ein Setting mit vier Quellen herausgebildet: je ein kabelgebundener Anschluss für Notebook und Visualizer, ein Anschluss für AppleTV und ein Anschluss für Chromecast.

9.8 Multifunktionsdrucker

9.8 Multifunktionsdrucker
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet bei ihrem Druckkonzept auf einen Ressourcen schonenden Einsatz. Sie reduziert die Anzahl Drucker auf wenige Multifunktionsdrucker des gleichen Typen, die sowohl von Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen genutzt werden können. Wenn immer möglich, werden Dokumente und Arbeitsblätter elektronisch zur Verfügung gestellt.

Anstelle des Betriebs von eigenen Spezialdruckern für Fotos und den Druck von Plakaten arbeitet die Schule mit einem CopyCenter zusammen, das diese Formate auf den eigenen Spezialdruckern ausdrucken kann.

christian.hirt
Vorgehen

Klären Sie ab welchen Bedarf die Lehrpersonen bezüglich Druckern haben. In der Regel decken Multifunktionsdrucker die meisten Bedürfnisse ab: A3-Farbdruck, Broschüren-Druck, Schwarz/Weiss Druck um Toner zu sparen und die Kosten tief zu halten. Reduzieren Sie die Anzahl der Spezialdrucker und prüfen Sie, ob dieser Bedarf ein CopyCenter abdecken kann. Passen Sie den Mustertext entsprechend dem Bedarf an Ihrer Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Bei Druckern sind Papier und Toner die Kostentreiber. Betreibt die Schule viele verschiedene Druckermodelle benötigt sie dem entsprechend Tonervorräte. Der Betrieb von ein wenigen Modellen von Multifunktionsdruckern ist wesentlich günstiger. Gleich verhält es sich mit Spezialdruckern für Fotos und Plottern für Plakate. In der Regel kommt es günstiger die Dateien in einem CopyShop oder PrintCenter zum Drucken zu geben.

9.9 Betriebskomponenten

9.9 Betriebskomponenten
Textbaustein

Die Schule Musterhausen nutzt für die Gebäudeautomation und Haustechnik die Basis-Infrastruktur der Schule. Für die Telefonie wird nach Möglichkeit eine virtuelle Telefonzentrale eingesetzt mit Software-Clients, die sich auf den mobilen persönlichen Geräten der Lehrpersonen und Mitarbeitenden der Schulverwaltung installieren lassen. Das LAN und WLAN ist so konzipiert, dass sich VOIP-Telefonie und Wifi-Calling an allen Standorten, wo Telefonie verfügbar sein muss, nutzen lässt.

christian.hirt
Vorgehen

Klären Sie mit den Verantwortlichen der Haustechnik, wie sich diese in die Basis-Infrastruktur integrieren lässt. Definieren Sie die Gebäudeteile, in der eine telefonische Erreichbarkeit des Hausdienst gewährleistet sein muss. Passen Sie den obigen Textbaustein entsprechend ihren Bedürfnissen an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Bei der Planung der Netzwerke macht es Sinn, die Haustechnik und Betriebskomponenten mit einzubeziehen. Das bedeutet, dass auch Technikräume mit Heizung, Lüftung, Fensterstoren, Liftanlagen, Notfallsysteme in die Planung einbezogen werden. Eine spezielle Herausforderung ist dabei die Telefonie. In der Regel macht es keinen Sinn das ganze Schulhaus mit Mobilfunkt und gleichzeitig WLAN zu versorgen. Sinnvollerweise setzt man auf WIFI-Calling. Das Smartphone verwendet für den Zugriff auf das Telefonnetz das WLAN der Schule.

9.10 Betrieb und Support

9.10 Betrieb und Support
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet auf einen reibungslosen Betrieb ihrer ICT-Infrastruktur. Für die einzelnen Komponenten wie persönliche Arbeitsgeräte, Cloud-Services, Internet-Anbindung, LAN, WLAN, AV-Medien, Multifunktionsdrucker, Telefonie, Spezialgeräte definiert sie die verantwortlichen Personen oder Dienstleister, die die Geräte warten, Updates durchführen und im Störungsfall als Anlaufstelle dienen. Weiter hält sie fest wie hoch für die einzelnen Komponenten die Verfügbarkeit sein soll, wie lange die maximale Ausfallzeit dauern darf und in welchen Zeitfenstern der Support zur Verfügung stehen soll: Werktags zu Bürozeiten oder 24/7. Die Schule sorgt dafür, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Supportorganisation informiert sind und diese über verschiedene Kanäle, SMS, E-Mail, Telefon oder persönlich Face to Face erreichen.

christian.hirt
Vorgehen

Definieren Sie wie wichtig die Verfügbarkeit der einzelnen ICT-Komponenten ist. Definieren Sie wer bei Störungen Ansprechperson ist und in welchem Zeitfenster der Support verfügbar sein soll. Legen Sie zudem die maximalen Zeiten fest, bis wann ein Problem gelöst sein soll. Ergänzen oder löschen Sie einzelne Passagen im obigen Text.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Je nach Nutzungskonzept verändern sich die Anforderungen an den Support. Ist die Anlage so konzipiert, dass die Personen am Schulstandort mit ihren persönlichen Geräten auch arbeiten können, wenn keine Internet-Verbindung besteht, so ist die Dringlichkeit für den Netz-Support nicht so hoch. In der Regel genügt dann ein Standard-Supportlevel der Werktags zu normalen Bürozeiten angeboten wird. Alternativ lässt sich ein Ausfallszenario definieren z.B. bei einem Ausfall der Internetanbindung, des LAN und WLAN. In dieser Situation ist es möglich, temporär einen Zugang zum Internet über das Smartphone mittels Hotspot herzustellen. Wichtig ist, dass bei Störungen die Anlaufstellen definiert sind und die Lehrpersonen die Ausfallszenarien kennen. Das betrifft auch den Ausfall der Telefonie via Internet (VOIP).

9.11 Erneuerungen

9.11 Erneuerungen
Textbaustein

Die Schule Musterhausen hält ihre ICT-Infrastruktur und die persönlichen Arbeitsgeräte auf einem technisch aktuellen Stand. Sie plant die Erneuerungszyklen für die persönlichen Arbeitsgeräte, Internet-Anbindung, LAN, WLAN, Cloudservices, AV-Medien, Multiunktionsdrucker, Spezialgeräte, Telefonie und weitere Geräte entsprechend ihrer Lebensdauer über mehrere Jahre. Sie definiert die für die Erneuerung erforderlichen finanziellen Mittel. Falls diese nicht bereits im ICT-Budget enthalten sind, beantragt sie diese rechtzeitig. Bei Geräten, die durch die rasche Entwicklung technisch überholt sind, schätzt die Schule ab, wie weit sich ein Wechsel vor dem Ablauf der Gerätelebensdauer rechtfertigt.

christian.hirt
Vorgehen

Definieren Sie für die verschiedenen Komponenten der Basisinfrastruktur die Erneuerungszyklen. Definieren Sie für die Budgetperioden der Schulgemeinde den finanziellen Aufwand. Wenn Sie über kein eigenes ICT-Team verfügen, lassen sich verschiedene ICT-Dienstleistungen als Service einkaufen. Legen Sie fest wer bei Erneuerungen informiert werden muss. Passen Sie den Textbaustein gemäss Ihren Bedürfnissen an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Innovationskraft in der ICT-Branche ist nach wie vor ungebremst. Im Vergleich zur Lebensdauer einer Wandtafel sind alle Komponenten der ICT-Infrastruktur sehr kurzlebig. Eine Schule muss daher abschätzen, was im Hinblick auf die Bildungsziele das Wünschbare und im Kontext der zur Verfügung stehenden Mittel das machbare ist.

9.12 Risikokultur

9.12 Risikokultur
Textbaustein

Die Schule Musterhausen setzt sich dafür ein, dass der Datenschutz und die Datensicherheit sowohl auf persönlichen mobilen Geräten als auch innerhalb der Basisinfrastruktur eingehalten werden. Für die Publikation und Speicherung der Daten im Netz nimmt sie eine Klassifizierung der Daten vor und legt fest, welche zusätzlich besonders geschützt werden müssen. Bezüglich Medienschutz orientiert sie sich am Alter der Kinder und Jugendlichen und den Medienschutzangeboten, die die Betriebssystembetreiber wie Apple und Microsoft zur Verfügung stellen. Darüber hinaus fördert sie bei allen an der Schule beteiligten die erforderlichen Medienkompetenzen für einen sicheren Umgang mit Daten im Netz, wie dies auch im LP21 vorgesehen ist. Bei der Publikation von Inhalten im Netz respektiert die Schule das Urheberrecht und achtet darauf, dass keine Strafrechtsnormen verletzt werden. Für die Publikation von Personenbildern im Netz holt sie das Einverständnis der betroffenen, respektive der Erziehungsberechtigten ein.

Sie unterstützt Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen beim Einspielen von Software- und Sicherheitsupdates auf deren persönlichen mobilen Geräten und beim Erstellen von Backups.

Mit einer bewusst gestalteten Risikokultur geht die Schule Musterhausen das Thema Risiken an, sowohl auf der Ebene von Information über Risiken, gemeinsam minimieren von Risiken durch technische Vorkehrungen und dem Festlegen von verbindlichen Regelungen.

christian.hirt
Vorgehen

Definieren Sie, wer wo welche Daten bearbeitet und wie diese klassifiziert sind. Orientieren Sie sich dabei an den Vorgaben des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich und dessen Hilfestellungen für Volksschulen. Im ICT-Coach findet sich ein ganzer Bereich zum Thema «Risikokultur» mit umfassenden Hintergrundinformationen dazu. Passen Sie den Textbaustein entsprechend den Bedürfnissen an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Im Netz ist man verschiedenen Bedrohungen und Risiken ausgesetzt. Durch geeignete Massnahmen lässt sich das Risiko eines Zwischenfalls reduzieren. Herausforderungen sind die unsachgemässe Speicherung von Daten, die Publikation von Inhalten via Socialmedia durch Schülerinnen und Schüler, die Strafrechtsnormen verletzen, urheberrechtliche Aspekte bei der Verwendung von Texten, Bildern und Videosequenzen sowie Einverständniserklärungen von den erziehungsberechtigten Personen für die Publikation von Bildern der Kinder auf der Website der Schule. Durch die schnelle technologische Entwicklung lassen sich nicht alle Fälle durch Regelungen vermeiden. Es gilt durch ein gemeinsames Verständnis zum Thema Umgang mit Risiken Verbindlichkeit über Werte zu schaffen.

Umsetzungshilfen

10. Wie wir die Schul- und Unterrichtsqualität pflegen wollen

10. Wie wir die Schul- und Unterrichtsqualität pflegen wollen
Textbaustein

Die Schule Musterhausen erachtet die Integration von digitalen Technologien als einen Aspekt der Schul- und Unterrichtsqualität. Die Fachgruppe Medien & ICT wählt jährlich einen einzelnen Qualitätsaspekt aus und überprüft diesen anhand selbst formulierter Indikatoren. Das Qualitätsmanagement orientiert sich am «Handbuch Schulqualität» der Bildungsdirektion des Kantons Zürich.

admin
Vorgehen

Passen Sie den Textbaustein bei Bedarf den lokalen Gegebenheiten Ihrer Schule an.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Qualitätsmanagement im Bildungswesen

Die Qualität von Bildungsangeboten ist von den in nachfolgender Grafik dargestellten Qualitätsfaktoren abhängig:

Schulisches Qualitätsmanagement in Bezug auf Medien und Informatik 

Mit einem adäquaten Qualitätsmanagement überprüfen Schulen, ob sie die Vorgaben ihres Medien- und ICT-Konzeptes umgesetzt haben:

  • Zu welchem Grad erreichen wir die im Konzept formulierten Ziele?
  • Weshalb erreichen wir einzelne Ziele nur teilweise oder gar nicht?
  • Welche Massnahmen funktionieren und wo müssen wir diese eventuell anpassen oder andere/weitere treffen?

Schulen sollten sich jährlich nur einen einzigen Qualitätsaspekt vornehmen und dessen Zielerreichung überprüfen, indem sie zum ausgewählten Aspekt Indikatoren formulieren. Der Nutzen von digitalen Technologien in der Schule kann allerdings nicht ohne weiteres nachgewiesen werden. Die Wirkung erfolgt auf vielen Ebenen und daneben beeinflussen noch weitere Faktoren die Schule:

  • Digitale Technologien können in diversen Unterrichtsfächern einen Einfluss auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler haben.
  • Aktive Medienarbeit in der Schule kann die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern.
  • Die Nutzung digitaler Technologien kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöhen und das Unterrichtsklima verbessern.
  • Der Einsatz digitaler Technologien kann die Lehrpersonen dazu bewegen, ihren Unterricht zu verändern und Lehr- und Lernarrangements vielfältiger zu gestalten.
  • Die Nutzung von digitalen Technologien kann der Lehrperson mehr Zufriedenheit im eigenen Beruf durch bessere Selbstorganisation oder Zeitersparnis vermitteln.
  • Der Einsatz von digitalen Technologien auf der Ebene des Schulteams kann eine vertiefte Zusammenarbeit mit einer besser empfundenen Eingebundenheit von Teilzeit-Lehrkräften hervorrufen (siehe Kap. 7).
  • Auf der Ebene des schulischen Umfelds kann die medienbasierte Kommunikation die Zusammenarbeit mit den Eltern intensivieren oder das Image der Schule verändern (siehe Kap. 11).

Eine objektive Erfolgsmessung durch die Schulen ist nicht möglich. Es fehlen die Ressourcen dafür. Wir schlagen deshalb vor, das Qualitätsmanagement auf die zentralen Aspekte «Lernende und Unterricht» (Kap. 10.1) und «Lehrpersonen» (Kap. 10.2) zu beschränken. Zur Qualitätsüberprüfung werden einfache Instrumente wie die Diskussion in ausgewählten Gruppen oder Umfragen eingesetzt.

Überprüfung von Jahresschwerpunkten

Die Mitglieder der Fachgruppe Medien & ICT (die Leitungsperson sowie die Spartenleitenden «Pädagogik», «Technik» und «Kommunikation», siehe Kap. 6.1) werden mit der Überprüfung beauftragt. Die Fachgruppe selbst oder die Schulbehörde bestimmt den Jahresschwerpunkt der Qualitätssicherung. Die Gruppe formuliert Indikatoren für den festgelegten Themenkreis. Indikatoren sind Hinweise (Kontrollfragen), die als Massstab dienen, ob und wie befriedigend die Ziele umgesetzt wurden.

Die einfachste Art der Überprüfung der gesetzten Indikatoren erfolgt durch Diskussion in der Fachgruppe Medien & ICT selbst. Wie jede Selbsteinschätzung ist diese subjektiv und personenabhängig. Oft ist aber eine kritische Selbsteinschätzung der Betroffenen verblüffend effektiv.

Weiter können einzelne Gruppen wie die Schulleitungskonferenz, Stufenkonferenzen, Schulteams beauftragt werden, die Zielerreichung anhand der Indikatoren zu überprüfen. Dies kann durch einfache Diskussion in den Gremien erfolgen oder durch Interviews von Einzelpersonen. Etwas aufwändiger ist eine schriftliche Befragung (zur Verwendung von elektronischen Umfragetools siehe Kap. 3.3).

Hilfestellungen zum Formulieren von Indikatoren bietet das «Handbuch Schulqualität».

Handbuch Schulqualität 

Die Qualitätssicherung bezüglich der Integration von digitalen Technologien muss sich an der allgemeinen Qualitätsentwicklung einer Schule und des Unterrichts orientieren. Falls Ihre Schule mit dem «Handbuch Schulqualität» arbeitet, kann dieses als Grundlage dienen, ein Qualitätsmanagement zum Einsatz digitaler Technologien zu errichten. Das Handbuch verwendet den Ansatz des «Total Quality Managements», d.h., alle Aspekte, die Einfluss auf die Qualität haben, werden überprüft. Aus dem Vorwort: «Das Handbuch Schulqualität beschreibt die Ansprüche an eine gute Schule und guten Unterricht und benennt die Indikatoren, an denen Qualität erkannt werden kann. Damit leistet das Handbuch einen Beitrag zu einer gemeinsamen Sprache und einer gemeinsamen Orientierung für die verschiedenen Beteiligten in Schule, Schulverwaltung und Politik».

Teilweise können Sie die im Handbuch formulierten Indikatoren übernehmen – oder Sie formulieren in Anlehnung daran eigene Indikatoren. Das «Handbuch Schulqualität» bietet in erster Linie einen grundsätzlichen Rahmen der Qualitätssicherung und verzichtet auf detaillierte Umsetzungshinweise. In Kapitel 1 des Handbuchs finden Sie einige wenige Anhaltspunkte zur Arbeitsweise: Abschnitt I (Ziele und Absicht) sowie Abschnitt III (Aufbau).

Das Handbuch strukturiert einen Qualitätsrahmen in einem Input–Prozess–Output-Modell mit mehreren Qualitätsbereichen:

Qualitätsrahmen aus: «Handbuch Schulqualität», Kapitel 2 (Qualitätsrahmen).

Bezüglich der Integration von digitalen Technologien sind die nachfolgenden Qualitätsbereiche aus dem Handbuch Schulqualität  relevant. Zu jedem der einzelnen Qualitätsbereiche sind unten exemplarische Indikatoren formuliert, resp. wir verweisen auf die entsprechenden Kapitel dieses Medien- und ICT-Konzepts. Weitere Indikatoren befinden sich in den jeweiligen Kapiteln des «Handbuchs Schulqualität».

Rahmenbedingungen (Input)

Personal

Siehe Indikatoren in Kapitel 10.2 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Infrastruktur

Die Beschaffung von digitalen Mitteln erfolgt gemäss dem in Kapitel 6.4 des Medien- und ICT-Konzepts festgelegten Prozess.

Prozesse

Unterricht gestalten

Siehe Indikatoren in Kapitel 10.1 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Schule gestalten

Die schulinterne Zusammenarbeit und das Wissensmanagement im Schulteam orientieren sich an den Vorgaben in Kapitel 7 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Siehe auch «Handbuch Schulqualität» Kapitel 6.8.

Pflege der Aussenkontakte

Die Kommunikation mit den Eltern und der breiten Bevölkerung orientiert sich an Kapitel 11.3 und 11.4 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

Siehe auch «Handbuch Schulqualität» Kapitel 6.10 und 7.14

Leistungen/Wirkungen (Output)

Siehe Kapitel 10.1 dieses Medien- und ICT-Konzepts.

10.1 Lernende und Unterricht

10.1 Lernende und Unterricht
Textbaustein

Der Medien- und ICT-Pass der Schule Musterhausen (Kap. 4.3) ist Grundlage für einen minimalen Qualitätsstandard der Medien- und ICT-Integration in den Unterricht. Die Medien- und ICT-Pässe für die Unterstufe, die Mittelstufe und die Sekundarstufe legen die Mindestziele für die jeweiligen Stufen fest und sind für alle Klassen verbindlich. Als weiteres Qualitätsmerkmal werden die in Kap. 4.4 vereinbarten Lehrmittel zu Medien und ICT verbindlich eingesetzt.

admin
Vorgehen

Formulieren Sie für den Qualitätsaspekt «Lernende und Unterricht» Indikatoren, die Aussagen über die Qualität der Integration von digitalen Technologien in den Unterricht machen. Beachten Sie dabei, dass der Einsatz von Medien und Informatik im Unterricht allein keinen «besseren» Unterricht garantiert. Für die Unterrichtsqualität entscheidend sind grundsätzlich nicht die verfügbaren digitalen Mittel selbst, sondern ist das mit diesen Mitteln gestaltete Unterrichtssetting (siehe «Expertise Medien und ICT» der PH Zürich, 2008, S. 18). Ein wichtiges Qualitätskriterium ist erfüllt, wenn sich die Lehrerschaft auf minimale Lerninhalte in einem Medien- und ICT-Pass und auf den Einsatz vereinbarter Lehrmittel und Software einigen kann (siehe Kap. 4).

Beispiele von Indikatoren in Anlehnung an das «Handbuch Schulqualität» finden Sie in den Erläuterungen unten.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Das Kapitel 5 des «Handbuchs Schulqualität» beschreibt den Qualitätsbereich «Unterricht gestalten». Die untenstehenden Indikatoren zu fachlichen und überfachlichen Kompetenzen sowie zu Lehr- und Lernarrangements geben Hinweise zur Überprüfung der jeweiligen Qualitätsaspekte.

Fachliche Kompetenzen

Aufbau fachlicher Kompetenzen («Handbuch Schulqualität» Kap. 5.1)

Mögliche Indikatoren:

  • Die schulinternen Vereinbarungen zu Medien und Informatik gemäss Medien- und ICT-Konzept Kap. 4.3 werden eingehalten.
  • Die vereinbarten Lehrmittel und Software gemäss Medien- und ICT-Konzept Kap. 4.4 und 4.5 werden im Unterricht konsequent eingesetzt.
  • Die Lehrpersonen setzen den Medien- und ICT-Pass der Schule Musterhausen zur Vorbereitung ihres Unterrichts ein.
  • Die Schülerinnen und Schüler benützen den Medien- und  ICT-Pass der Schule Musterhausen regelmässig zur persönlichen Standortbestimmung.
  • Die Schülerinnen und Schüler führen ihre erworbenen Kompetenzen in ihrem persönlichen Medien- und ICT-Pass fortlaufend nach.

Schliesslich müssten zur Überprüfung der Schülerleistungen entsprechende Tests entwickelt werden. Dies würde den Rahmen der Möglichkeiten einer Schule übersteigen. Im Lehrmittel Medienkompass 1 und 2 sind Ziele/Standards formuliert, die sich meist überprüfen lassen und Rückschlüsse auf die erlangte Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zulassen. Das Testprogramm «Test Your ICT-Knowledge» für Schülerinnen und Schüler ab Ende der 6. Klasse will den Erfolg des ICT-Unterrichts überprüfen. Der Test stammt aber aus dem Jahr 2007 und berücksichtigt die neuste Medien- und ICT-Entwicklung wie Web 2.0 und soziale Medien nicht. Er kann von angemeldeten educanet2-Benutzern verwendet werden (siehe Weblinks unten).

Überfachliche Kompetenzen

Aufbau überfachlicher Kompetenzen (Handbuch Schulqualität Kap. 5.2)

Mögliche Indikatoren:

  • Die Lehrpersonen leiten die Schülerinnen und Schüler an, ihren Umgang mit Medien und Informatik in der Schule und Freizeit zu reflektieren. Beispiel aus dem Lehrmittel «Medienkompass 1»: Erstellen eines Medientagebuchs (Lerneinheit 18)

Lehr- und Lernarrangements

Lehr- und Lernarrangements (Handbuch Schulqualität Kap. 5.3)

Mögliche Indikatoren:

  • Digitale Technologien werden mit einer gezielt gestalteten didaktischen Funktion eingesetzt.
  • Digitale Technologien werden für unterschiedliche Lehr- und Lernarrangements eingesetzt: für Projektarbeiten in Gruppen, für selbstgesteuertes Lernen in Alleinarbeit, in kreativen Prozessen und in eher lehrergesteuerten Unterrichtsarrangements.

10.2 Lehrpersonen

10.2 Lehrpersonen
Textbaustein

Das Weiterbildungskonzept (Kap. 8) ist Grundlage für eine zielführende Weiterbildung der Lehrpersonen. Die Weiterbildung zu Medien und Informatik ist Thema an den jährlichen Standortgesprächen der Lehrerinnen und Lehrer. Alle Lehrpersonen verfügen über grundlegende Basiskompetenzen zur Nutzung. Die notwendigen Qualifikationen zum Unterrichten von Medien und Informatik sind erworben. Die konkrete Nutzung der pädagogischen ICT-Beratung durch die Lehrpersonen wird in den einzelnen Schulteams der Schuleinheiten vereinbart.

admin
Vorgehen

Formulieren Sie für den Qualitätsaspekt «Lehrpersonen» Indikatoren, die Aussagen über die Qualität der Medienintegration in den Unterricht machen. Analysieren Sie dazu vor allem das Weiterbildungkonzept (Kap. 8) und überprüfen Sie anhand der formulierten Indikatoren, in welcher Weise dieses umgesetzt wird. Ein weiteres Merkmal sind die Qualität der durchgeführten Weiterbildungen selbst sowie die Ausbildung der Ausbildenden. Auch die Inanspruchnahme der zur Verfügung gestellten pädagogischen ICT-Beratung für die Lehrpersonen (siehe Kap. 6.2) dient zur Erörterung der Qualität.

Beispiele von Indikatoren in Anlehnung an das Handbuch Schulqualität finden Sie in den Erläuterungen unten.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Der Qualitätsrahmen des Handbuchs Schulqualität definiert in Kapitel 6 die Personalentwicklung als zentralen Qualitätsfaktor. Nachfolgend Indikatoren zur Evaluation der Qualität der angebotenen Weiterbildung zu Medien und Informatik (beschrieben in Kapitel 8 des Medien- und ICT-Konzepts).

Weiterbildung von Lehrpersonen 

Mögliche Indikatoren zur Weiterbildungsplanung:

  • Der Bedarf an Weiterbildung wird jährlich erhoben.
  • Es werden Weiterbildungsangebote entsprechend der Bedarfserhebung in einer Jahresplanung geplant und angeboten.
  • Es werden Weiterbildungsangebote angeboten, welche minimale digitale Kompetenzen der Lehrpersonen vermitteln.
  • Es ist sichergestellt, dass alle Lehrpersonen, welche nicht über die minimalen digitalen Kompetenzen verfügen, die entsprechende Weiterbildung auch besuchen; d. h. es existiert eine vereinbarte Verbindlichkeit zur Teilnahme und diese wird durchgesetzt.
  • Es existiert eine Planung, wann welche Lehrperson die Qualifikation zum Unterrichten von Medien und Informatik erwirbt.

Mögliche Indikatoren zur Weiterbildungsdurchführung und den Kursleitenden:

  • Die Weiterbildungsangebote führen hin zum konkreten Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht.
  • Es werden im Anschluss an die Weiterbildung konkrete Unterrichtsprojekte mit digitalen Technologien durchgeführt.
  • Die Kursleitenden haben die vereinbarten Weiterbildungen absolviert. (Siehe Kap. 8.4)

Personalentwicklung

Mögliche Indikatoren zur Personalentwicklung:

  • Die Weiterbildung zu digitalen Technologien der Mitarbeitenden ist Gegenstand der jährlichen Mitarbeitendenbeurteilungsgespräche.
  • Mit den Mitarbeitenden werden persönliche Weiterbildungsziele anlässlich der Mitarbeitendengespräche vereinbart.

Pädagogische ICT-Beratung

Mögliche Indikatoren zur pädagogischen ICT-Beratung:

  • In der Schuleinheit sind die Unterstützungsangebote der pädagogischen ICT-Beratungsperson definiert. (Siehe Überblick Handlungsfelder der pädagogischen ICT-Beratung in Kap. 6.2)
  • Die konkrete Nutzung der Unterstützungsangebote durch die Lehrpersonen ist vereinbart. (Siehe Kap. 6.2)
  • Die Unterstützungsangebote der pädagogischen ICT-Beratungsperson werden konkret beansprucht. (Überprüfbarkeit: Die ICT-Beratungspersonen führen Protokoll über die Art und den Umfang der Nutzung)
  • Die pädagogischen ICT-Beratungspersonen haben eine entsprechende Ausbildung wie PICTS abgeschlossen.

11. Wie wir kommunizieren – Kommunikation und Information

11. Wie wir kommunizieren – Kommunikation und Information
Textbaustein

Die Schule Musterhausen nutzt neben analogen Kommunikationsmöglichkeiten digitale Kommunikationsmittel für a) die Kommunikation rund um den Unterricht und b) die Schulkommunikation (Interne Kommunikation, Elternkommunikation, Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit). In Kapitel 11 des Medien- und ICT-Konzepts werden Grundüberlegungen zum Einsatz digitaler Technologien als Orientierungsrahmen skizziert. 
Optional (falls gesamtschulisches Kommunikationskonzept vorhanden):

Die Schule Musterhausen erweitert zudem ihr bestehendes, gesamtschulisches Kommunikationskonzept mit den notwendigen Ergänzungen, die sich aus Kapitel 11 ergeben. 

admin
Vorgehen

In Kapitel 11 skizzieren Sie Leitplanken für den Einsatz von digitalen Technologien in der Kommunikation der Schule. Zudem machen Sie sich Gedanken darüber, wie die Einführung von neuen digitalen Technologien kommunikativ begleitet werden kann. Nur so können digitale Kanäle auch etabliert werden. Die Angaben zum Einsatz in der Schulkommunikation müssen in ein bestehendes, übergeordnetes Kommunikationskonzept eingepasst werden. 
 

 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Eine gut funktionierende, aktive Kommunikation ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit in den Schulgemeinden. Der gegenseitige Informationsfluss zwischen den beteiligten und interessierten Parteien in und um die Schule dient der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Eine effektive Kommunikation wirkt vertrauensbildend, dient der Unterstützung von Vorhaben und stärkt die Identifikation mit der Organisation Schule.
Die Pflege der Aussenkontakte ist eine Aufgabe, die von allen Schulbeteiligten getragen werden muss. Sie ist integraler Bestandteil der Schulkultur. Die Führung von Informations- und Kommunikationsaufgaben liegt bei der Schulleitung, die Teilbereiche delegieren kann. Dies ist so im «Handbuch Schulqualität» (Kapitel 10) festgehalten.

Ziel ist es, im Umfeld der Schule …
•    das Verständnis für die Schule, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu fördern
•    die Identifikation mit bzw. die Unterstützung der Schule und ihrer Anliegen zu fördern
•    der Schule ein attraktives Profil und ein positives Image zu verschaffen

Abgrenzung Krisenkonzept
Weder in Kapitel 11 des Medien- und ICT-Konzepts noch im gesamtschulischen Kommunikationskonzept wird auf Krisenkonzepte, Medienmitteilungen oder den allgemeinen Umgang mit Medienvertretungen eingegangen. Diese sind im Rahmen der VSG-Umsetzung thematisiert und im Organisationsstatut festgeschrieben. 

11.1 Digitale Kommunikation Unterricht

11.1 Digitale Kommunikation Unterricht
Textbaustein

Die Schule Musterhausen setzt digitale Technologien zum Lehren und Lernen im Unterricht sowie zur Kommunikation ein. Schülerinnen und Schüler kommunizieren untereinander, mit der Lehrperson und mit Personen ausserhalb der Schule auch mit Hilfe von digitalen Tools. Die Schule befähigt die Lernenden, mit digitalen Medien verantwortungsbewusst zu kommunizieren, sei dies mit E-Mail oder über soziale Netzwerke (vgl. Lehrplan S.359 "Informatik" und S. 369 "Medienerziehung").

admin
Vorgehen

Die Kommunikation im Unterricht ist stark stufenabhängig, die Lesekompetenz der Lernenden spielt eine entscheidende Rolle. Deshalb wird in diesem Kapitel hauptsächlich die Primar- und Sekundarstufe angesprochen. Der Textbaustein kann grundsätzlich unverändert übernommen werden.

Die Schule legt für die jeweilige Stufe die Kommunikationskanäle fest, die die Jugendlichen verbindlich für den Unterricht nutzen. Sie stellt die entsprechenden Werkzeuge und Zugänge zur Verfügung. Ein zu erarbeitender Ablaufplan zeigt das Vorgehen für Lernende, die ihren Zugang nicht mehr kennen oder das Passwort vergessen haben.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Jugendlichen bewegen sich in ihrer Freizeit in der digitalen Welt. Sie nutzen soziale Medien (Social-Community-Plattformen),  chatten oder stellen Fotos und Filme auf Plattformen (z.B. Youtube, Instagram) und nutzen privat gängige bzw. verbreitete Kommunikationsmittel mehr oder weniger intensiv. Bei der Kommunikation und der Publikation von Informationen mittels sozialer Medien gibt es einige rechtliche Aspekte einzuhalten. Mindestens ein Teil der Jugendlichen kennt diese Aspekte zu wenig oder beachtet sie nicht. Besonders beim schulischen Einsatz digitaler Kommunikationsmittel haben die rechtlichen Aspekte, zum Beispiel Daten- und Persönlichkeitsschutz, zwingend hohe Priorität.

Im Medien- und ICT-Konzept regelt die Schule die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel und sozialer Medien im Unterricht. Die Regeln können Teil einer Nutzungsvereinbarung mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen sein.

E-Mail-Kommunikation

Viele Kinder und Jugendliche besitzen heute eine private E-Mailadresse oder können leicht gratis eine persönliche Adresse erstellen. Es stellt sich die Frage, ob Schulen ihren Lernenden eine Schul-E-Mailadresse (vorn.nam[at]musterschule.ch)  für die Kommunikation zur Verfügung stellen sollen. 

Schuleigene E-Mailadresse für Schülerinnen und Schüler:
Pro-Argumente
  • Einheitliche E-Mailadressen für alle
  • Trennung von privaten und schulischen Mails
  • Vertrauensvoller, werbefreier, kostenloser Mailprovider bei Nutzung von educanet2
  • verbesserte Identifikation mit der Schule
Contra-Argumente
  • grosser Aufwand bei der Administration
  • eine weitere E-Mailadresse für die Personen

Soziale Medien

Jugendliche diskutieren und kommunizieren, publizieren Bilder, Videos und Musikstücke in einer ihnen eigenen Unbekümmertheit auf verschiedenen sozialen Plattformen. Die Frage ist mit Recht zu stellen, ob diese Plattformen nicht auch für den Unterricht genutzt werden könnten. Von einer verpflichtenden Nutzung sozialer Medien mit privaten Nutzerprofilen ist aus rechtlichen Gründen abzuraten. Diese Plattformen erfüllen die Kriterien des Informations- und Datenschutzgesetz (IDG) nicht. Jedoch ist gegen eine freiwillige Nutzung der Lernenden, aufgearbeitet im Rahmen Medienbildung, nichts einzuwenden. Die kooperativen Arbeitsformen, die mit sozialen Medien trainiert werden können, sind später in der Arbeitswelt wichtige Werkzeuge.

Bei Lehrpersonen wird empfohlen, auf die Nutzung privater Profile für Unterrichtsaktivitäten zu verzichten. Eine Vermischung von privaten und schulischen Informationen und Kontakten ist meist nicht erwünscht.

Soziale Medien können und sollen im Unterricht durchaus genutzt werden. Um nicht in Konflikt mit dem Informations- und Datenschutzgesetz (IDG) zu geraten, kann mit anonymisierten Profilen, mit Pseudonymen gearbeitet werden.

 

11.2 Digitale Kommunikation Kollegium

11.2 Digitale Kommunikation Kollegium
Textbaustein

Klar strukturierte Kommunikationswege auf der Ebene Kollegium/Schulteam entlasten das Schulteam und vermitteln Sicherheit. Im Rahmen der internen Kommunikation nutzen wir neben analogen auch verstärkt digitale Kommunikationswege wie E-Mail. Dabei halten wir die formulierten Kommunikationsregeln ein. Mitarbeitende der Schule Musterhausen behandeln personenrelevante Daten mit der nötigen Sorgfalt. Besondere Sorgfalt gilt dem Umgang mit Informationen zu einzelnen Lernenden (Personendaten und besondere Personendaten). 

admin
Vorgehen

Die Arbeitsgruppe Medien und ICT stellt zusammen mit der Schulleitung und/oder der Person, die für die Kommunikation verantwortlich ist, sicher, dass das Thema Kommunikation auf der Ebene der Mitarbeitenden thematisiert wird.  Die genutzten digitalen Kommunikationsmittel werden vorgestellt und im Hinblick auf die Nutzung im Rahmen von schultypischen Situationen beschrieben. Bestehende Vereinbarungen und Guidelines werden überprüft, bei der Einrichtung von neuen Kanälen werden entsprechende Guidelines entwickelt.  

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Funktionierende, verlässliche Kommunikationswege sind auf der Ebene Kollegium zwingend notwendig. Schülerinnen und Schüler werden in der Regel von mehreren Lehrpersonen betreut. Die Förderung und Begleitung der Lernenden erfordert einen Dialog aller an der Schule beteiligten Personen. Dies stellt hohe Ansprüche an die Kommunikation und deren Kanäle.  

Digitale Technologien spielen insbesondere für die Information und den Austausch im Schulhausteam sowie damit zusammenhängend für das Wissensmanagement und die Ablage von Informationen und Dokumenten eine Rolle. 

Dabei ist zu beachten, dass in der Schule die Daten oft sensibel sind. Dies bedeutet, dass die Handhabung dem Informations- und Datenschutzgesetz IDG genügen muss. Dies betrifft nicht nur Berichte über Lernende, sondern auch Notenblätter oder sogar ihre Bewerbungsschreiben. 

1. Information/Kommunikation im Schulhausteam 

Digitale Kommunikation von Person zu Person 

Die digitale Kommunikation zwischen zwei Lehrpersonen kann über verschiedene Kanäle stattfinden. Die Wahl des Kommunikationskanals wird beeinflusst durch die Verfügbarkeit der Geräte (Telefon, Handy, Computer) resp. der zur Verfügung stehenden Dienste und Programme (Teams, Chat, E-Mailadresse u.a.). 

Für Mitteilungen, die dringend sind oder einen mündlichen Austausch erfordern, werden synchrone Kommunikationsmedien wie Festnetztelefon, Handy oder Internettelefonie (z.B. Skype) eingesetzt. Für dringende Kurzmitteilungen kann auch ein interner Textchat verwendet werden (Bsp. Teams). 

Für einen Austausch, der nicht zeitnah geführt werden muss, kann zum Beispiel E-Mail eingesetzt werden. Dies bietet sich auch dann an, wenn die Nachvollziehbarkeit und Verbindlichkeit des Austausches wichtig ist, da den Beteiligten ein schriftlicher Verlauf vorliegt. 

Die Form der Kommunikation (locker oder formal) wird durch die Art der Mitteilungen oder des Geschäfts beeinflusst. 

Mögliche Vereinbarungen 

  • Bei dringenden und komplexen Themen wird der direkte Kontakt oder ein Kontakt 
    per (Internet-)Telefon gesucht. 

  •  Verbindliche Abmachungen werden in schriftlicher Kurzform per Mail übermittelt oder bestätigt. 

  •  … 

Kommunikation auf der Ebene Schulhausteam 

Für die Regeln der Kommunikation auf Ebene Schulteam ist in erster Linie die Schulleitung verantwortlich. Sie gibt die Kommunikationswege und Verbindlichkeiten vor. Sie bestimmt die Art der Sitzungsvorbereitung, der Sitzungsleitung und Protokollierung der Ergebnisse. 

Auf dieser Ebene sind die Reservationen von Räumen, Videos, Beamern u.a.m. zu vereinbaren. Ob dies mittels ausgedruckter Listen oder über ein digitales Reservationssystem erfolgt, entscheidet das Kollegium zusammen mit der Schulleitung. Wichtig ist, dass Doppelspurigkeiten vermieden werden. Das digitale System hat den Vorteil, dass die Reservierungen auch vom Schulzimmer oder von zu Hause aus gemacht werden können. Dies bedingt jedoch, dass den Lehrpersonen jederzeit an verschiedenen Orten Computer mit Netzanschluss zur Verfügung stehen. 

Kommunikation auf der Ebene Schulgemeinde  

Der grösste Teil der Kommunikation mit der Schulpflege wird über die Schulleitung erfolgen. Dabei orientiert sich die Kommunikation an den Gepflogenheiten in der Geschäftswelt. 

Mögliche Vereinbarungen: 

  • Für Abklärungen und kurze Anfragen ist der telefonische Kontakt geeignet. 

  • Wichtige Entscheide werden in einer kurzen, schriftlichen Notiz festgehalten. Die schriftliche Kommunikation kann mit E-Mail erfolgen (siehe auch «Sieben goldene E-Mail-Regeln»). 

  • Personen, die in einer E-Mail genannt oder angesprochen werden, werden in der Regel durch den Eintrag ihrer E-Mailadresse im «CC» in Kenntnis gesetzt. 

  • Werden personenrelevante oder sensible Daten kommuniziert, kann ein Ausdruck der direkt angesprochenen Person übergeben werden. 

2. Wissensmanagement / Ablage von Informationen und Dokumenten 

Sitzungen und Besprechungen belasten das Zeitbudget von Lehrpersonen zunehmend. Demzufolge sollen Sitzungen so wenig als möglich und so häufig wie nötig einberufen werden. Es soll auf einen klar strukturierten Ablauf und auf einen einfachen Zugang zu den benötigten Sitzungsunterlagen geachtet werden. 

Sitzungsunterlagen und -protokolle müssen auf einem vereinbarten Weg zur Verfügung gestellt werden. Für die Unterlagen kann eine Hol- oder Bringschuld vereinbart werden. Bei Holschuld der Lehrpersonen wird vereinbart, wann und wo Unterlagen abgeholt werden können und müssen. Bei Bringschuld wird abgemacht, wann die Unterlagen den Lehrpersonen auf welchem Weg zugestellt werden. 

Digitale Technologien können den Prozess des Austausches erleichtern. Interne Dateiablagen ermöglichen es, dass berechtigte Personen die benötigten Unterlagen von jedem Computer der Schule abrufen können. Externe Cloud-Dienste machen die Unterlagen von jedem Computer mit Internetanschluss verfügbar. 

Mögliche Vereinbarungen 

  • Die SL lädt die Teammitglieder per E-Mail zu Sitzungen ein (inkl. Traktanden). 

  • Sitzungsprotokolle werden in die gemeinsame Dateiablage aufgeschaltet und müssen von den Lehrpersonen bis zur nächsten Sitzung gelesen werden. 

  • Wichtige Informationen werden durch die SL im internen Teamblog publiziert. Jede Lehrperson muss den Blog einmal pro Woche lesen. 

  •  … 

3. Umgang mit besonderen Personendaten 

Das Schulteam muss passende Austauschkanäle für unterschiedliche Informationen nutzen. Dabei muss auch im digitalen Raum immer die Datensensibilität berücksichtigt werden. 

  • Muss die E-Mail verschlüsselt werden, wenn ein Bericht über einen Lernenden weitergeleitet wird? 

  • Wie sicher ist der gemeinsame Austauschordner auf dem Schulhaus-Server? 

Es ist wichtig, dass bezüglich der Datenhandhabung und -weitergabe sowie der Sensibilität der Daten Absprachen und Vereinbarungen getroffen werden. Es muss vereinbart werden, für welche Informationen welche Kommunikationskanäle (nicht) verwendet werden sollen. 

Mögliche Vereinbarungen: 

  • bei Aussagen über Schülerinnen und Schüler in Mails keine vollständigen Namen nennen 

  • keine persönlichen Schülerinformationen in unverschlüsselten Mails versenden 

  • keine Therapieberichte in der Lehrerdateiablage, die für alle Lehrpersonen zugänglich sind 

  • … 

 

 

Umsetzungshilfen

11.3 Digitale Kommunikation Eltern

11.3 Digitale Kommunikation Eltern
Textbaustein

Die Schule Musterhausen achtet auf eine offene und transparente Kommunikation mit den Eltern. Digitale Kanäle werden sinnvoll angewendet.  

Für die Eltern der Kindergarten-, und Unterstufenkinder sind die Lehrpersonen per Telefon, E-Mail und SMS erreichbar. Dies jedoch nicht rund um die Uhr. Die Festlegung von Zeitfenstern für telefonische Kontakte übernehmen die einzelnen Lehrpersonen bei Bedarf individuell. Auf dem Telefonalarm ist die Telefonnummer der Lehrperson vermerkt. Für die Kommunikation mit Eltern nutzen die Lehrpersonen ausschliesslich die persönliche E-Mailadresse der Schule. 

Die Mittelstufen- und Sekundarlehrpersonen sind für die Eltern via E-Mail und per Telefon erreichbar. Eintreffende E-Mails werden in den Unterrichtswochen, innert 24 Stunden und in den Ferien bis spätestens am letzten Ferientag bestätigt oder beantwortet. Für die Kommunikation mit Eltern nutzen die Lehrpersonen ausschliesslich die persönliche E-Mailadresse der Schule. 

Bei dem Verfassen von Texten wird auf die Heterogenität der Elternschaft geachtet.   

admin
Vorgehen

Bei der Einrichtung, Nutzung und Etablierung von digitalen Kanälen für die Elternkommunikation sind zwei Aspekte entscheidend: 1. Interne Vereinbarungen für die digitale Kommunikation sowie 2. die Befähigung der Eltern für die Nutzung der digitalen Kanäle.  

Interne Vereinbarungen für die digitale Kommunikation 

Im Rahmen des gesamtschulischen Kommunikationskonzepts erheben Sie den Ist-Zustand der bisher genutzten Kommunikationsinstrumente für die Elternkommunikation. Darauf aufbauend werden strategische Leitplanken für die Kommunikation mit den Eltern entwickelt. Diese schlagen sich nieder in einem sinnvollen Mix aus digitalen und analogen Kommunikationsmitteln. 

Im Rahmen des Medien- und ICT-Konzepts stellen interne Vereinbarungen den einheitlichen und sicheren Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln sicher:   

  • Welche Telefonnummern werden für schulische Arbeiten genutzt (Schulnummer, Festnetz privat, Handy privat …)? 

  • Welche E-Mailadressen werden genutzt und ausdrücklich nicht genutzt (allgemeine Schuladresse, private E-Mailadressen, persönliche E-Mailadresse der Schule)? 

  • Wie ist der Umgang mit der persönlichen und der allgemeinen Schul-E-Mailadresse? 

  • Welche Grundregeln gibt es zur Erreichbarkeit der Lehrpersonen? 

  • Wie wird mit sozialen Medien als Kommunikationskanal umgegangen? 

  • Welche Informationen werden in den Webauftritt integriert? 

Die getroffenen Entscheidungen sowie die zugrunde liegenden Argumente werden protokolliert und allen Schulmitarbeitenden verfügbar gemacht.  

Befähigung der Eltern 

Zu beachten ist, dass auch die Eltern für die Nutzung der digitalen Kommunikationsmittel befähigt werden müssen. Hierzu gehört die Information der Eltern, für was die einzelnen Kanäle genutzt werden (sollen) genauso wie die eher technische Schulung bzgl. der gewählten Kommunikationsmittel (z.B. Verwendung eines Messengers für die Schulkommunikation). Neben Informationsschreiben und -veranstaltungen können hier Nutzungsanleitungen unterstützen. Teil der Information sollten auch z.B. die Regeln zur Erreichbarkeit von Lehrpersonen und Schulleitung sein.  

 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Eine positive und offene Kommunikation zwischen Schule und Erziehungsberechtigten ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohl der Kinder und Jugendlichen. Ziel ist es, mit Blick auf eine optimale Förderung, Erziehung und Bildung der Schülerinnen und Schüler die Basis für eine beidseits als konstruktiv erlebte Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus zu legen. Zwischen Eltern, Lernenden und Lehrpersonen soll eine Vertrauensbasis entstehen. Die Schule informiert die Eltern über die Absichten und Aktivitäten in Bezug auf das Schulhaus, die Klasse und auf das einzelne Kind. Dafür sind vielfältige Formen des Informationsaustausches möglich. Das Leitbild, das Schulprogramm und ein gesamtschulisches Kommunikationskonzept machen Aussagen zur Kommunikation und Kooperation mit den Eltern. 

Im § 54 des Volksschulgesetzes (VSG) steht: 

«Lehrpersonen und Eltern arbeiten im Rahmen ihrer Verantwortlichkeiten zusammen. Die Eltern werden regelmässig über das Verhalten und die Leistungen ihrer Kinder informiert. Sie informieren ihrerseits die Lehrpersonen oder die Schulleitung über das Verhalten ihrer Kinder und über Ereignisse in deren Umfeld, soweit dies für die Schule von Bedeutung ist.» 

Die Fachstelle für Schulbeurteilung, formuliert Qualitätsansprüche und Indikatoren für die Zusammenarbeit mit den Eltern (Link zur Fachstelle Schulbeurteilung, Bereich Schul- und Unterrichtsqualität). 

Es ist entscheidend, dass die Abläufe, Rollen und Inhalte der Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Ebene der Klasse resp. des einzelnen Kindes klar beschrieben sind. Der Informationsfluss soll stufenspezifisch betrachtet und mittels direktem Kontakt und verschiedener Medien wahrgenommen werden. 

Medienvielfalt nutzen 

Die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen kann mittels digitaler Medien (Telefon, E-Mail, Klassenblog oder Website) oder analoger Medien (Brief, Flyer oder Kontaktheft) stattfinden. Je nach Mitteilung oder Dringlichkeit bietet das eine oder andere Medium Vorteile. Hier ein paar Einschätzungen zu den digitalen Medien:  

Kommunikation mittels E-Mail 

Die Kommunikation mittels E-Mail ist in der Geschäftswelt wie auch im Privatbereich weit verbreitet. Wie bei jedem Medium gibt es auch bei der E-Mail-Kommunikation Regeln, die einen professionellen Auftritt unterstreichen. Dazu gehört die klare Trennung von geschäftlicher und privater E-Mailadresse. Die an der Schule angestellten Personen nutzen für die Kommunikation mit den Behörden, den Eltern und dem Schulumfeld ausschliesslich die von der Schule eingerichtete E-Mailadresse. 

Als Standard hat sich weitgehend der Aufbau «vorname.name[at]schule-musterhausen.ch» etabliert. 

E-Mails sollten sowohl mit einem lokalen Mailprogramm (E-Mail-Client) als auch via Webmail bearbeitet werden können. 

Für spezielle Funktionen werden eigene E-Mail-Konten eröffnet. Damit ist sichergestellt, dass bei einem Stellen- oder Funktionswechsel die wichtigen Kontakte und Mails noch greifbar sind. Beispiel dafür ist die Funktion der Schulleitung (schulleitung[at]schule-musterhausen.ch). 

Die schulische Kommunikation mit E-Mailadressen von kostenlosen Anbietern (@yahoo.de, @gmx.ch, @gmail.com, etc.) soll von der Schule ebenso untersagt werden wie das Beantworten von E-Mails nach dem Weiterleiten vom privaten E-Mail-Konto. 

Die 7 goldenen E-Mail-Regeln 

Effiziente und professionelle E-Mail-Kommunikation ist nur dann erfolgreich, wenn die wichtigen Grundregeln beachtet werden, wie die «7 goldenen E-Mail-Regeln»: 

  • Strukturieren Sie Ihre E-Mails gut und übersichtlich, fügen Sie die Signatur bei. 

  • Schreiben Sie das Wichtigste zuerst – möglichst schon in der Betreffzeile. 

  • Schreiben Sie höflich und gepflegt, wie bei einem traditionellen Brief. 

  • Schreiben Sie kurze, leicht verständliche Sätze, ohne Floskeln und Füllwörter. 

  • Beantworten Sie E-Mails innerhalb von 24 Stunden – oder bestätigen Sie den Erhalt und nennen Sie einen Termin, bis wann Sie antworten. 

  • Vermeiden Sie zu grosse Dateianhänge. (PDF-Dateien sind ideal, mehrere Dateien zippen.) 

  • Wälzen Sie keine Probleme per E-Mail. Konflikte lösen Sie besser per Telefon oder im persönlichen Gespräch. 

(Quelle: Intranet Kanton Zürich) 

Die Schule kann das Dokument «Persönliche Erklärung zur Nutzung von Internet und E-Mail» von der Lehrperson unterschreiben lassen. Damit legt sie verbindliche Regeln für den Umgang mit Internet und E-Mail fest. Allenfalls ist das Dokument auch Bestandteil einer erweiterten Nutzungsvereinbarung. 

Die Arbeitszeiten der Lehrpersonen sind unregelmässig. Während der Unterrichtsphase werden die Lehrpersonen kaum zum Beantworten von E-Mails kommen. In die unterrichtsfreie Zeit fallen Korrektur- und Vorbereitungsarbeiten in unterschiedlichen Räumen. Dies ist nicht gleichzusetzen mit Arbeit am Computer. Diese Voraussetzungen gilt es für die Festlegung der Reaktionszeit zur Beantwortung von E-Mails zu berücksichtigen. Zudem soll die Reaktionszeit in den Ferien speziell geregelt werden. 

Die Kommunikation mit E-Mail gehört zur sogenannten «asymmetrischen» Kommunikation. Dies bedeutet, dass anders als z.B. beim Chat oder Telefon, die Kommunikation zeitverzögert stattfindet. Dementsprechend eignet sich dieses Medium nicht für «Notfälle» oder dringende Mitteilungen. Hierfür ist das Telefon vorzuziehen. 

Erreichbarkeit per Telefon (Festnetz, Handy) 

Die Kindergärten und Schulanlagen sind uneinheitlich mit Telefonanschlüssen und Apparaten ausgerüstet. Oft haben Kindergärten eine direkte Telefonnummer, während in den Schulen die Lehrpersonen nur übers Telefon im Vorbereitungs-, Lehrerzimmer oder via Schulleitung erreicht werden können.  

Internetanschlüsse ermöglichen grundsätzlich auch das Telefonieren übers Internet (VoiP). Dazu muss jedoch eine genügend grosse Bandbreite vorhanden sein. Dies ist mit einem «Schulen ans Internet»-Anschluss (SAI) nicht der Fall. SAI unterstützt mangels genügend grosser Bandbreite und der Sprachqualität VoiP nicht. 

Ein Handy oder Smartphone ist ein persönliches Gerät. Private Geräte verursachen bei der Lehrperson Erstehungs-, Abonnements- und Gesprächskosten. Falls die Erreichbarkeit per Handy vorausgesetzt, von der Schulleitung oder von den Behörden gewünscht wird, sollten die finanziellen Auslagen entschädigt werden. In einem Vertrag sollen die Kostenbeteiligung für den Erwerb und die Entschädigung für die Abo- und Gesprächskosten vereinbart werden. Zu bedenken ist in diesem Fall zudem, dass die Weitergabe von privaten Handynummern an Eltern von vielen Lehrpersonen abgelehnt wird. 

Alternativ kann die Schule Handys mit Prepaid-Karten zur Verfügung stellen. Sie verursachen keine Abokosten. Dennoch sind die Lehrpersonen per Anruf oder SMS erreichbar. Bereits jetzt ist es üblich, dass Schulen einzelne Geräte für Ausflüge oder für spezielle Ereignisse zur Verfügung stellen. Somit ist die Erreichbarkeit von Lehrpersonen z.B. bei Klassenausflügen oder speziellen Anlässen jederzeit gewährleistet.  

Publikationen im Web bzw. auf sozialen Netzwerkdiensten 

Soziale Medien sind Teil des «Mitmach-Webs»: Facebook, Instagram, Twitter, Blogs und viele andere mehr. Die Beiträge der Publizierenden und Kommentierenden sind ohne spezielle Schutzmassnahmen für einen grossen Personenkreis einsehbar. 

Bei einigen Anbietern bzw. Angeboten lassen sich die Publikationen durch ein Passwort schützen. Nur wer das Passwort kennt, kann die Inhalte sehen. Für Publikationen auf Klassenebene kann es durchaus angebracht sein, die Informationen so zu schützen, dass sie nur für die Eltern zugänglich sind. Aber Achtung: Einen absoluten Schutz gibt es nicht. Inhalte können kopiert und Zugangsdaten könnten an Unberechtigte weitergegeben werden. Besondere Personendaten haben daher auf solchen Plattformen nichts zu suchen. 

11.4 Digitale Kommunikation breite Öffentlichkeit

11.4 Digitale Kommunikation breite Öffentlichkeit
Textbaustein

Die Schulwebsite ist ein wichtiges Medium zur Kommunikation mit der breiten Bevölkerung. Sie ist das «Aushängeschild» für unsere Schule. Die Website und deren Inhalte werden fortlaufend gepflegt. Sie ist aktuell, ansprechend gestaltet und gut lesbar. Die Schule Musterhausen hält sich an die rechtlichen Vorgaben beim Publizieren von Artikeln.

Dem Elternrat steht ein klar definierter Bereich zur Bekanntmachung seiner Aktivitäten zur Verfügung. 

admin
Vorgehen

Die Projektverantwortlichen analysieren in Zusammenarbeit mit dem Webmaster die Schulwebsite bezüglich Benutzerfreundlichkeit und Informationsgehalt. Dazu führen Sie auch eine Umfrage beim Elternrat durch. Ein anschliessendes Gespräch bietet oft weitere Hinweise. Um das Bild zu vervollständigen, muss die Statistik der Website analysiert werden. Sie gibt z.B. Auskunft, welche Seiten wie oft angeklickt wurden. Darüber hinaus müssen die strategischen Leitplanken aus dem gesamtschulischen Kommunikationskonzept Berücksichtigung finden. 

Mit diesen Rückmeldungen kann die Planung einer Überarbeitung angegangen werden. Die Entwürfe sollten zuerst in einem Konzeptdokument (digital oder auf Papier) entwickelt werden und nicht direkt auf der aktuellen Website. Zur Planung gehört die Benennung der Haupt- und Unterrubriken mit der Beschreibung möglicher Inhalte. Die Suche im Internet nach Websites vergleichbarer Schulen kann weitere Inputs liefern. Die Entwürfe sollten den Zielgruppen vorgelegt und mit ihnen besprochen werden.

In dieser Phase müssen auch die Zuständigkeiten, Rechte und Pflichten bezüglich des Publizierens auf der Website geklärt werden. Wird die Website in der Verantwortung der Schule oder der Gemeinde betrieben? Diejenigen, die die Verantwortung tragen, bestimmen die Rechte und Pflichten der Schreibenden.

Die technische Realisierung sollte einer Fachperson übertragen werden. Um den späteren Aufwand zu minimieren, ist es hilfreich, die Website mit einem «Content Management System» (CMS) aufbauen zu lassen. Dadurch lassen sich künftig Artikel auf der Website publizieren, ohne das Layout anzupassen. Es kann durchaus lohnend sein, die technische Aktualisierung einer Firma zu übertragen. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Anlässe in der Gemeinde bieten hervorragende Möglichkeiten, die Tätigkeiten der Schule oder einzelner Schulstufen zu präsentieren. Diese Form von Öffentlichkeitsarbeit soll weiterhin gepflegt werden. Umfassende und verbindliche Informationen der Schule für die Bevölkerung werden künftig jedoch verstärkt durch die Schulwebsite sichergestellt. Schulleitungen und Schulpflege müssen entscheiden, ob jede Stufe oder die Schulgemeinde eine Website pflegt. Dies ist einerseits abhängig von der Grösse der Schuleinheiten und andererseits vom vorhandenen Know-how im Webpublishing und den Ressourcen zur Pflege der Seiten.

Aufteilung in Gemeindewebsite und die Schulwebsite

In grösseren Gemeinden hat sich die folgende Aufteilung bewährt. Die Website der Gemeinde hat einen Bereich «Bildung» eingerichtet. Dort werden die amtlichen und strukturellen Belange der Schulgemeinde publiziert. Die Öffnungszeiten des Schulsekretariats, die Kontaktmöglichkeiten und der Ferienplan werden zum Beispiel veröffentlicht. Diese Website liegt im Verantwortungsbereich der Schulpflege. Die Gemeindewebsite verlinkt auf die Schulwebsites.

Die Schulwebsite widmet sich vornehmlich dem Informationsbedürfnis ihrer Schulstufe oder Schuleinheit. Redundanzen mit dem Bildungsbereich der Gemeindewebsites sind zu verhindern. Die inhaltliche Verantwortung der Schulwebsite liegt bei der Schulleitung.

Die Schulwebsite

Die elektronische Visitenkarte wird im Bildungsbereich immer wichtiger. Sie beeinflusst das Bild der Schule in der Öffentlichkeit. Stellen Sie die Besucher ihrer Website ins Zentrum ihrer Überlegungen. Beachten Sie folgende Eckpunkte, um einen gelungenen Webauftritt zu realisieren:

Übersichtlichkeit

  • eine klare Struktur aufbauen und pflegen
  • eine bedienerfreundliche und einfache Navigation planen und erstellen
  • Prägnanz und Sachlichkeit in den Informationen anstreben
  • aussagekräftige Bilder und Grafiken verwenden.

Aktualität betreffend des Schulalltags

  • führt News und Termine auf
  • bietet dem Schulhaus-Team einen Auftritt (Schulleitung, Lehrpersonen, Schulsozialarbeit, Hausdienst)
  • weist auf Veranstaltungen und Projekte hin
  • nutzt sinnvolle Verlinkungen
  • hat einen Download-Bereich für Dokumente
  • führt die Kontaktdaten und die Erreichbarkeit auf
  • enthält eine geschlossene und kommentierte Bildergalerie (rechtliche Hinweise beachten).

Corporate Design - eine Website  

  • hat eine gepflegte, ansprechende optische Gestaltung, ist nicht überladen
  • ein durchgehendes Farbkonzept (Farbharmonie) und kein Schriftengemenge
  • enthält das Logo und Bilder aus dem Lebensraum Schule
  • hat einen gleich bleibenden Hintergrund und einheitliche Seiten

Rechtliche Belange

  • beachtet die rechtlichen Bestimmungen
  • sichert sich im Disclaimer ab und führt ein Impressum.

Die Struktur kann eingekauft werden oder mit viel Zeitaufwand und dem nötigen Fachwissen selber programmiert werden. Von Letzterem raten wir ab.

Regeln Sie die Verantwortlichkeit bezüglich der Inhalte: Für die Inhalte auf der Schulhaus-Website ist die Schulleitung verantwortlich, für die Klassenwebseite die Klassenlehrperson.

Die Schulleitung plant für die Pflege der Inhalte der Schulwebsite die nötigen finanziellen Ressourcen ein, ebenso für die technische Aktualisierung.

Mögliche Rubriken einer Schulwebsite

Eine Schule oder ein Schulhaus benötigt unterschiedliche Rubriken. Diese abschliessend aufzuführen ist nicht möglich. Als Alternative sind verschiedene Bilder von gelungenen Webseiten verlinkt. 

Elternrat auf der Schulwebsite

Mit der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes hat die Zusammenarbeit mit den Eltern und somit die institutionalisierte Elternmitwirkung ein grösseres Gewicht erhalten. Ein Ziel ist, die Basis für eine beidseits als konstruktiv erlebte Zusammenarbeit zu legen. Diese Zusammenarbeit und die gemeinsamen Aktivitäten zum Wohl der Lernenden sollen der Bevölkerung sichtbar gemacht werden. Dazu bietet sich die Schulwebsite an. Die Rechte, Pflichten und Verbindlichkeiten des Elternrates sind jedoch speziell zu regeln.

Folgende Bereiche könnten für die Elternräte vorgesehen werden:

  • Vorstand
  • Zweck und Ziele
  • Reglement
  • Sitzungsdaten
  • Veranstaltungen, Elternbildung
  • Rückblicke
  • Archiv

 

Umsetzungshilfen
  • Grundsätzliche Informationen finden sich im Datenschutzlexion für die Volksschule der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich.
  • Richtlinien zu: «Veröffentlichung von Informationen durch Schulen» -> PDF einfügen

11.5 Rechtliches

11.5 Rechtliches
Textbaustein

Die Verantwortlichen der Schule Musterhausen sind sich bewusst, dass Öffentlichkeitsarbeit hohe Ansprüche bezüglich sprachlichem Ausdruck und Verbindlichkeiten der Aussagen der verschiedenen Rechtsbereiche stellt. Sie beachten die gesetzlichen Vorgaben und schützen damit sich und ihr Umfeld. Das vorliegende Medien- und ICT-Konzept dient ihnen als Leitfaden. In Zweifelsfällen nehmen die Verantwortlichen Rücksprache mit der Schulleitung oder mit der Schulbehörde.  

admin
Vorgehen

Das Lehrerkollegium muss sich mit den wenigen, jedoch wichtigen Rechtsgrundsätzen beim Publizieren vertraut machen.

Die Lehrpersonen müssen sich der Unterscheidung zwischen «Nutzung für schulische Zwecke im Rahmen des Unterrichts» und anderweitiger Nutzung (z. B. Nutzung von Werken an Elternabenden) bewusst werden und entsprechend handeln.

Nutzt die Lehrperson geschützte Werke ausserhalb des Unterrichts, holt sie die entsprechenden Rechte ein. Alternativ nutzt sie Werke, die unter der «Creativ Commons-Lizenz» genutzt werden dürfen (z. B. commons.wikimedia.org).

Beim Publizieren von Bildern mit Kindern und Jugendlichen, die klar erkennbar sind, muss die schriftliche Einwilligung der Erziehungsberechtigten eingeholt werden. Zudem dürfen die Namen der Kinder auf den Fotos nicht veröffentlicht werden.

Die Schule hat viel mit «besonderen Personendaten», also sensiblen Daten zu tun, bei denen eine erhöhte Gefahr für eine Persönlichkeitsverletzung besteht. Dazu gehören z.B. Informationen zu religiösen, weltanschaulichen, politischen Ansichten oder Tätigkeiten, zur ethnischen Herkunft oder auch Angaben über administrative oder strafrechtliche Verfahren oder Sanktionen. Zusammenstellungen von Informationen, die eine Beurteilung wesentlicher Aspekte eines Menschen erlauben, sind ebenfalls besondere Personendaten (§ 3 Gesetz über die Information und den Datenschutz, IDG). Die Bearbeitung solcher Daten bedarf besonderer Vorsicht und stellt erhöhte Anforderungen an die Datensicherheit.

«Besonders schützenswerte Daten» sind z. B.

  •  Lernstandberichte
  •  Zeugnisse
  •  Berichte des schulpsychologischen Dienstes
  •  MAB der Lehrpersonen
  •  ....

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Bei der Kommunikation auf Websites und in Printmedien sind verschiedene rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Der Einhaltung der Rechte muss sowohl auf einer eigenen Schulwebsite wie auch im Schulbereich auf einer Gemeindewebsite Beachtung geschenkt werden. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine Vereinbarung zwischen der Schule und den Lernenden resp. deren Erziehungsverantwortlichen hilfreich sein kann. Den verantwortlichen Personen für die Schulwebsite müssen die Rechtsgrundsätze bekannt sein. Sie sind für die Einhaltung zuständig.

Urheberrechtsgesetz 

Grundsatz: Das Urheberrechtsgesetz erlaubt die Nutzung geschützter Werke für schulische Zwecke im Rahmen des Unterrichts!

Das Schweizerische Urheberrechtsgesetz schützt geistige Schöpfungen der Literatur und Kunst, die individuellen Charakter haben. Zu diesen Schöpfungen gehören unter anderem Sprachwerke, Werke der Musik, der bildenden Kunst, der angewandten Kunst, visuelle oder audiovisuelle Werke sowie Computerprogramme. Der Schutz des Urheberrechtes und der verwandten Schutzrechte (Interpretenschutz) in der Schweiz gilt vom Moment der Schöpfung an und bedarf keiner Registrierung. Die Bezeichnung «Copyright» oder der Vermerk «©» haben keinen Einfluss auf den Schutz.

Das Urheberrecht ist, vergleichbar mit dem Eigentum an einer Sache oder einem Grundstück, ein Ausschliesslichkeitsrecht, welches sich gegenüber jedermann richtet. Berechtigter am Werk ist entweder der Urheber selber oder jener, welcher einzelne oder sämtliche Befugnisse vom Urheber erworben hat. (Quelle: copyright.ch; Juni 2012).

Der Urheber oder die Urheberin hat das ausschliessliche Recht zu bestimmen, ob, wann und wie das Werk verwendet wird. In der Regel wird eine solche Erlaubnis zur Werknutzung zwischen Urheber und Nutzer vereinbart.

Der Art. 67 des URG beschreibt mögliche Folgen bei Urheberrechtsverletzungen. 

Dies bedeutet für die Schule, dass z.B. Texte, Foto- oder Videoaufnahmen, die von Lehrpersonen oder Lernenden produziert wurden, nicht ohne deren Einwilligung publiziert werden dürfen.

Nutzungsrecht

Freie Nutzung

Das Gesetz gestattet die Nutzung eines geschützten Werkes zum Eigengebrauch, ohne dass dem Urheber/der Urheberin dafür eine eigene Vergütung entrichtet werden muss. Diese freie Nutzung beruht auf gesundem Menschenverstand. Jeder darf z.B. seine Interpretation eines Theaterstücks aufnehmen oder den Text eines Lieds zum Eigengebrauch übersetzen. Doch das Gesetz geht noch weiter, denn es dehnt den persönlichen Bereich auf den Freundes- und Verwandtenkreis aus. Es verlangt jedoch, dass diese Angehörigen auch untereinander eng verbunden sind.

Zulässige Nutzungen gegen Bezahlung

Weitere private Nutzungen von gesendeten Werken sind gestattet, müssen aber mit einer Vergütung an den Urheber/die Urheberin einhergehen. Dies ist in der Schweiz insbesondere bei der schulischen Nutzung (durch Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler) der Fall. Die dem Urheber/der Urheberin zustehenden Entschädigungen dürfen nur von Verwertungsgesellschaften erhoben werden. Auch die Vergütung für Leerträger und das Recht auf Vermietung veranschaulichen diese Einschränkung.
(Quelle: http://www.ssa.ch/de/content/das-urheberrecht; März 2012).

Bei Fragen kann man sich an das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum wenden.

Datenschutzrecht

Mit den heute vorhandenen Technologien ist es ohne grossen Aufwand möglich, Personendaten zu sammeln, zu ordnen, auszuwerten und zu verbreiten. Oft stehen wirtschaftliche Absichten im Vordergrund. Dem steht der Schutz der Persönlichkeit der betroffenen Personen gegenüber. Für die Schulgemeinden und die Volksschulen gilt das Gesetz über die Information und den Datenschutz (IDG) vom 12. Februar 2007. Die Paragrafen 16 und 17 regeln den Umgang mit Personendaten und besonderen Personendaten. Die Bearbeitung von besonders schützenswerten Personendaten oder Persönlichkeitsprofilen ist nur mit ausdrücklicher Einwilligung der betroffenen Person zulässig (§ 17 Abs. 1 lit. b IDG).

12. Wie wir uns entwickeln wollen – Entwicklungsplanung

12. Wie wir uns entwickeln wollen – Entwicklungsplanung
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Die Schule Musterhausen setzt das Medien- und ICT-Konzept gemäss beiliegendem Entwicklungsplan um. Digitale Technologien sind Teil der strategischen Zielsetzungen der Schule Musterhausen. Die Schulpflege gibt der Umsetzung dieses Medien- und ICT-Konzepts den notwendigen Raum und formuliert ein entsprechendes Legislaturziel. Dieses wird von den einzelnen Schuleinheiten als ein gemeinsames Entwicklungsziel verbindlich ins Schulprogramm aufgenommen. Die Schuleinheiten achten auf sinnvolle Kombination von medienbezogenen Zielen mit ihren weiteren Zielen. In den Jahresprogrammen der Schuleinheiten werden adäquate Jahresziele zum Einsatz digitaler Technologien aufgenommen.

admin
Vorgehen

Kapitel 1 beschreibt den Weg vom Mustertext zum lokalen Medien- und ICT-Konzept in drei Entwicklungsphasen: «Definition», «Planung» und «Umsetzung». Zum Überblick über die Entwicklungsphasen und Meilensteine siehe Grafik in Kap. 1.

Bei Vorliegen des fertigen Medien- und ICT-Konzepts steht die zentrale Arbeit erst an: Die Umsetzung der im Konzept geplanten Veränderungen. Dafür sind minimal zwei Jahre, optimal jedoch vier Jahre einzusetzen.

Die Umsetzungsphase soll von der Arbeitsgruppe erst nach Vorliegen des Medien- und ICT-Konzepts geplant werden.

Die Umsetzungsplanung soll Aussagen zu diesen Themen machen:

  • Reihenfolge der Umsetzungsschritte
  • Erstellung eines Zeitplans; in Absprache mit der Schulleitungskonferenz und der Schulbehörde
  • Hochrechnung des Zeitaufwands
  • Budgetierung
  • Projektleitung, Verantwortlichkeiten und eventuell Steuergruppe für die einzelnen Umsetzungsschritte bestimmen.

Die Umsetzung erfolgt in vier Umsetzungsschritten und erfüllt die Meilensteine 4 bis 6 gemäss nachfolgender Abbildung:

Falls noch kein gesamtschulisches Kommunikationskonzept vorhanden ist, sollte dieses separat erarbeitet werden. (siehe Meilenstein 6). Für die Erarbeitung kann die entsprechende Vertiefung des ICT-Guide verwendet werden (Verlinkung folgt)

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Legislaturziele der Schulbehörde

Die Schulbehörde definiert für ihre Legislaturzeit vier bis sechs Legislaturziele, auf pädagogischer, personeller und struktureller Ebene. Die medienbezogene Entwicklung der Schule nimmt während der Umsetzung des verabschiedeten Medien- und ICT-Konzepts auf allen diesen Ebenen viel Raum ein. Die Schulbehörde soll ein entsprechendes Legislaturziel formulieren und sinnvollerweise nehmen die einzelnen Schuleinheiten dieses Entwicklungsziel in ihr Schulprogramm auf.

Das nachfolgende Beispiel eines Legislaturziels mit entsprechenden Teilzielen bildet den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Schule bezüglich dem Einsatz von digitalen Technologien.

Legislaturziel
«Förderung von digitaler Kompetenz und Integration der digitalen Bildung»
  • Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter wendet die zur Verfügung stehenden digitalen Mittel kompetent an.
  • Jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über die im pädagogischen Medien- und ICT-Konzept beschriebenen Minimalstandards.
  • Die Anwendung der ICT-Mittel im Sinne des Konzepts wird durch eine geeignete Infrastruktur wirkungsvoll unterstützt.

Digitales schulisches Profil

Die Umsetzung des eigenen Medien- und ICT-Konzepts kann die Gesamtheit einer Schule im Idealfall in vielen Beziehungen verändern, die Qualität des Unterrichts, die Zusammenarbeit im Schulteam und mit dem schulischen Umfeld. Mit der Einführung einer aufbauenden und vereinbarten Bildung im Bereich Medien und Informatik über die ganze Schulzeit hinweg setzt die Schule zeitgemässe Bildungsschwerpunkte. Die Schule verändert damit ihr Profil. Einzelne Schulen sind einen Schritt weiter gegangen und haben ein explizites schulisches Profil zu Medien und Informatik formuliert. 

 

Umsetzungshilfen